DEUTZ kaufen Düsseldorf (aktiencheck.de AG) - Der Analyst vom Bankhaus Lampe, Christian Ludwig, stuft die Aktie von DEUTZ (ISIN DE0006305006/ WKN 630500) unverändert mit "kaufen" ein. Die italienische SAME-DEUTZ Fahr AG habe am Freitag in einem Accelerated Bookbuilding-Verfahren 20% der DEUTZ-Aktien zu einem Preis von 5,30 EUR verkauft. Damit reduziere sich der Anteil, den SAME halte, von 45,1% auf 25,1%. Der Verkauf komme nicht völlig überraschend, da bereits im Sommer darüber spekuliert worden sei, dass SAME sich von einem Teil seiner Aktien trennen möchte. Der Verkauf mache auch durchaus Sinn: SAME habe die Aktien 2003 im Rahmen einer Kapitalerhöhung für 2,56 EUR gekauft, d. h. neben dem Nettoerlös von ca. 127 Mio. EUR könne die Gesellschaft einen Buchgewinn von ca. 70 Mio. EUR ausweisen. Der Zufluss aus dem Verkauf entschärfe die Schuldensituation von SAME DEUTZ-Fahr (Nettobankverbindlichkeiten von 248 Mio. EUR Ende 2009) beträchtlich. Mit 25% und einer Aktie habe SAME faktisch immer noch die Mehrheit auf der Hauptversammlung, da außer Volvo (ISIN SE0000115446/ WKN 855689) (6,7%) keine weiteren Großaktionäre existieren würden. Durch die Platzierung sei der Aktienkurs der DEUTZ AG um fast 9% eingebrochen. Das würden die Analysten für nicht gerechtfertigt halten und eine günstige Einstiegsgelegenheit sehen. Speziell da nun einiges für die Aktie spreche: Mit der Platzierung des SAME-Anteils sei der "share overhang" vom Tisch. SAME habe zudem einer lock-up-Periode von 18 Monaten für die restlichen Aktien zugestimmt. Allerdings würden die Analysten auch dann nicht davon ausgehen, dass SAME weitere Aktien abgebe, da sie die Sperrminorität an ihrem wichtigsten Lieferanten behalten wolle. Das Geschäft sei spätzyklisch, die Hauptmärkte Baufahrzeuge und Agrarmaschinen würden in 2011 deutliches Wachstum zeigen. D. h. die kommenden Quartale würden sukzessiv bessere Ergebnisse liefern (neue Motorengeneration komme dazu Ende 2011). Die Refinanzierung des sehr teuren US-Private Placement Kredites (200 Mo. USD) sei erfolgt. Dadurch werde zwar das Ergebnis 2010 mit über 15 Mio. EUR break-up fees belastet, aber ab 2011 sei das Finanzergebnis signifikant niedriger (15 Mio. EUR geringer als in 2010). Die Analysten vom Bankhaus Lampe sehen den aktuellen Kurs als günstige Einstiegsgelegenheit und empfehlen die DEUTZ-Aktie zum Kauf mit einem unveränderten Kursziel von 7,50 EUR. Der deutlich höhere Freefloat erhöhe zudem die Chancen für einen Wiederaufstieg in den MDAX (ISIN DE0008467416/ WKN 846741). (Analyse vom 06.12.2010)
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