Aus meiner Sicht sind beide Meinungen richtig, da es nun mal einen Growth und einen Value-Ansatz gibt, die übrigens beide funktionieren. Ich verfolge mit meiner Kostolany-Analyse (www.kostolany-analyse.de) eher den Growth-Ansatz. Hier achte ich mehr auf den Gesamtmarkt als auf Einzeltitel. Es ist für mich hier auch nur logisch, dass Marktbewertungen nicht immer realistisch sein müssen. Allerdings sollte das Ziel sein, den Markt rechtzeitig zu verlassen. Hierbei geht es aber nicht um Bewertungen, sondern um Stimmungen am Markt. Solange die Musik spielt, geht man von steigenden Kursen aus. Ob die fundamentalen Bewertungen aus dem Ruder laufen, ist nebensache. Beim Value-Ansatz hingegen schaut man auf fundamentale Unternehmenszahlen. EBIT, KGV, KBV, usw. Nach Möglichkeit nimmt man hier zudem Mittelwerte der letzten 5-10 Jahre und keine Stichtagswerte und schon gar keine Prognosen. Ein KGV 2014 ist z.B. nichts wert. Ich habe mir hierbei z.B. E.ON und RWE ins Depot geladen, die beide so vor sich hindümpeln. Beide Aktien werde ich aber auch nicht verkaufen, wenn ich einen Crash erwarte, da ich beide Werte für unterbewertet halte. Es sieht gerade nicht gut für die Titel aus und es werden noch schlechte Nachrichten folgen. Aber so wie einige Werte zu weit in den Himmel gehoben werden (Tesla Motors bis aktuell, Apple bis vor kurzem, Facebook aktuell), werden Titel mit negativen Aussichten zu weit runtergeprügelt. Welche Methode ist richtig? Meine Meinung ist, dass man sie nur nicht vermischen darf. Wenn ich zwischen Methoden wechsel, werde ich wahrscheinlich verlieren. Warren Buffett ist für mich übrigens kein echter Value-Anleger, auch wenn es immer behauptet wird. Ihn sehe ich eher als langfristigen Growth-Anleger, weil Coca Cola usw. nie wirklich günstig waren.
|