Die Wettbewerber werfen der Telekom Preisdumping bei DSL vor und wollen die sie dazu zwingen die Preise für T-DSL-Breitbandanschlüsse anzuheben. Spätestens am 02.04.01 soll die Regulierungsbehörde darüber entscheiden. Der Vorsitzende der Beschlusskamer, Kurt Schmidt, meint es bestehe "ausreichender Verdacht" das die Konkurenten durch die Preise diskrimminiert würden.
Der Vorwurf lautet, die Telekom nutze ihr Monopol im Ortsnetz, um DSL-Anschlüsse weit unter den Kosten zu vermarkten und sich somit ein Monopol für die Zukunft errichten zu wollen. Sie schaffe sich im Moment ein Vorratsmonopolvon DSL-Kunden die sie derzeit noch gar nicht bedienen kann.
Die Telekom will die Zahl der derzeitigen Kunden von 800.000, von denen erst 300.000 angeschlossen sind , auf 2,6 Mio. erhöhen.
Die Telekom rechtfertigt sich damit, das seit drei Jahren alle Wettbewerber einen Anspruch darauf hätten Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) von der Telekom zu mieten und somit alle ausreichende Zugangsmöglichkeiten besitzen. Daneben würden die Preise in der Anfangsphase unter den Stückkosten, aber nicht unter den variablen Kosten liegen. Nach dem Gesetz seien aber die langfritigen zusätlichen Kosten massgeblich und die vergangene und derzeitige Strategie sei notwendig, um eine notwendige Grösse zu erreichen. Dies ist bei Markteinführungen normal und wird auch von anderen Unternehmen und in anderen Branchen so praktiziert.
Die Wettbewerber argumentieren das die Telekom so auf Dauer Verluste hinnehmen müsste und neuen Unternehmen der Eintritt in den Markt unmöglich oder erheblich erschwert wird. Daneben könnten die Wettbewerber einige DSL-Angebote deshalb nicht anbieten, weil die telekom die TAL nur komplett anbieten und nicht einzeln für Datendienste vermieten.
Darf die Telekom die langfritigen Kosten als Grundlage für die Preisbildung nutzen, wird der Beschluss negativ für die Wettbewerber ausfallen. Da der Regulierungsbehörde in letzter Zeit häufig ein Schmusekurs zur Telekom nachgesagt wird, glaube ich das die Telekom zumindestens einige Abstriche machen muss.
Ich denke die Zugangspreise der TAL werden sicher sinken und die Telekom muss die TAL auch für seperate Datendienste freigeben. Das heisst Komplettangebote werden sicher nicht mehr erlaubt sein. Eine Verpflichtung zu einer Preiserhöhung für DSL ist meiner Ansicht nach schwer möglich, aber das die anderen Wettbewerber derzeit kaum Chancen haben, da sie nur über TAL schnellere Internetzugänge anbieten können, ist offensichtlich. So langsam tut mir die Telekom schon leid *nicht wirklich*, immer wenn sie ein gutes und aussichtsreiches Produkt anbieten, gibt es gleich was auf die Mütze.
MfG Make
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