Ein paar Fakten: Man geht nun von einem EBITDA von <700Mio in 2020 aus. Bei Wachstumsraten von >10% sollte ein EV/EBITDA Verhältnis von 13 gerechtfertigt sein für das Cashflowstarke Geschäftsmodell von Ingenico. Bei 700Mio wäre somit ein EV von 9,1Mrd gerechtfertigt. Gehen wir einmal von einer annährend gleichbleibenden Nettoverschuldung von 1,5Mrd aus (es können ja noch kleinere Akquisitionen kommen und ein Verhältnis von NetDebt/EBITDA von etwas über 2 ist ganz in Ordnung). Damit komme ich in etwa auf einen Aktienkurs von 120 im Jahr 2020 bei etwas Verwässerung (2,5% allein wegen der Dividenden/Aktienausgabe Wahl). Geht man von meinem Bewertungsansatz aus, ergebe sich ein Kurswachstum von ca 18% im Jahr. Natürlich ist das alles sehr grob gerechnet und ich gebe zu Bedenken, dass das Management definitiv enttäuscht hat und nach mehreren Jahresprognosenänderungen etwas an Glaubwürdigkeit verloren hat. Nun hat man auch noch die Mid-Term Guidance zurückgestutzt. Aufgrund der starken Marktstellung der strategischen Zukäufe halte ich jedoch weiter an meinem Investment fest. Wie Werner bereits sagte, das Management muss schon einen Plan hinter den teuren Akquisitionen haben. Ich gehe auch davon aus, dass man die 2020er Guidance jetzt eher konservativ herausgegeben hat, nach den mehrmaligen Enttäuschungen in letzter Zeit. Das Management hat in der Vergangenheit tolle Ergebnisse geliefert ( vor 2016 ) und einen kurzen Durchhänger erlaube ich ihnen, bevor ich die Reissleine wie Dirk Müller ziehen würde. Vergleicht man Ingenico mit Firmen die ähnliche Wachstumsraten und Cashflows aufweisen, ergibt sich eine Unterbewertung.
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