E.ON an Einstieg bei Atomkraftwerken von EDF interessiert
Freitag, 9. Juli 2010, 15:39 Uhr
Paris (Reuters) - Der Energiekonzern E.ON ist an einem Einstieg bei Atomkraftwerken des französischen Versorgers EDF interessiert.
Dies sagte der Chef der französischen E.ON-Tochter, Luc Poyer, in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Zeitung "Les Echos". "Wenn 500 Millionen Euro benötigt werden, um die Laufzeit eines Reaktors zu verlängern, könnte ein Teil der Investitionen von einem Player kommen, der über die wirtschaftliche und technische Expertise verfügt." Im Gegenzug könne der Investor an der Erzeugung beteiligt werden.
Im vergangenen Monat hatte das Parlament in Paris beschlossen, dass EDF ein Viertel seiner Erzeugungsmengen aus Atomkraftwerken an Wettbewerber verkaufen soll. Damit soll die Marktmacht von EDF zurückgedrängt werden. Über die Entscheidung muss noch in der zweiten Kammer beraten werden. Aus der Regierungspartei UMP gibt es auch den Vorschlag, dass EDF Rivalen an den 58 Atomkraftwerken beteiligt. E.ON sei daran sehr interessiert, sagte Poyer der Zeitung. Es müsse dafür aber eine gesetzliche Regelung geben, da sonst der ursprüngliche Eigentümer eine zu große Verhandlungsmacht habe.
E.ON will seine Marktposition in Frankreich in den kommenden Jahren deutlich ausbauen. Derzeit ist der Konzern dort die Nummer Drei. Der größte deutsche Energiekonzern will sein Wachstum im Ausland auch mit dem Bau neuer Atomkraftwerke in Finnland, Schweden und Großbritannien vorantreiben. Sollten in Italien neue Meiler gebaut werden, wäre E.ON auch hier interessiert.
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