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ING will mehr Kohle für Tognum
So billig will sich ING nicht von Daimler und Rolls Royce abspeisen lassen: Der Tognum-Großaktionär verlangt mehr Geld für die geplante Übernahme. Was den Bietern missfällt, macht Anleger froh.
Motoren-Montage beim Tognum-Tochterunternehmens MTU Friedrichshafen (Quelle: picture-alliance/dpa) Die Tognum-Aktie verteuert sich im frühen Handel um mehr als ein Prozent und zählt damit zu den stärksten Werten im Index der mittelgroßen Unternehmen. Im Jahresverlauf steigerte der Motorenhersteller seinen Börsenwert damit bereits um rund ein Drittel auf den aktuellen Preis von 25,67 Euro.
"Daimler wird nachlegen müssen" Der Grund für die Montagsgewinne: ING halte den Angebotspreis von Daimler und Rolls Royce in Höhe von 24 Euro je Aktie für zu niedrig, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Der niederländische Finanzkonzern sieht Tognum dem Bericht zufolge mit 30 bis 32 Euro je Anteilsschein fair bewertet. Die "FAZ" beruft sich auf einen Brief an den Tognum-Vorstand.
"Daimler wird bei seinem Angebotspreis noch nachlegen müssen", beschreibt ein Händler die Lage. "Viele Anleger spekulieren auf einen höheren Preis", ergänzte ein weiterer Marktteilnehmer. Die Meinung der ING habe nach Einschätzung der "FAZ" durchaus Gewicht: Der niederländische Finanzkonzern, von dem es im Tognum-Geschäftsbericht heißt, er habe "über fünf Prozent" der Aktien, halte tatsächlich neun Prozent der Anteile, hat die Zeitung herausgefunden.
Tognum
25.68+0.28+1.12% ING Groep
9.14-0.02-0.22% Schon bald brummt es erst richtig Zur Begründung des höheren Preises führe ING aus, dass das Geschäft von Tognum spätzyklisch sei. Das bedeute, dass es nicht am Beginn, sondern erst am Ende eines konjunkturellen Aufschwungs richtig anziehe. Die Tognum-Aktionäre stünden deshalb unmittelbar davor, die Früchte zu ernten.
Ein Kaufangebot von 24 Euro, mithin auf dem Preisniveau, das 2007 zum Börsengang des Unternehmens verlangt worden sei, lasse diesen bevorstehenden Aufschwung außer Acht, so die Argumentation. Die frischen Zahlen des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) stützen die These von ING: Statt wie bisher mit zehn Prozent rechnet die Branche nun mit 14 Prozent Wachstum im Gesamtjahr.
Wir sind doch kein Hedge-Fonds... ING betone in dem Brief, dass man bei Tognum als langfristiger Investor engagiert sei. Damit unterstreiche ING, dass es ihnen anders als kurzfristig orientierten Hedge-Fonds nicht darum gehe, das Übernahmeszenario zu nutzen, um auf die Schnelle höhere Kaufpreise herauszuhandeln. Gegen einen höheren Preis hat ING gleichwohl offensichtlich nichts einzuwenden.
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