PIIGS News:
PIGs: Langfristig ist Irland wahrscheinlich insolvent? Portugal* oder Griechenland sind in eine sehr ähnlichen Position, vielleicht in eine noch schlimmeren, wegen strukturellen Problemen die das Wirtschaftswachstum dort behindern könnten.
Kurzfristig gesehen wird sich aber diese "Show" weiterführen. Die Bereitschaft mit der die anderen Staaten in der Eurozone Ireland aus der Schuldenkrise verhalfen kann leicht erklärt werden. Die "Exposure" von EU Banken zu Irland, Griechenland und Portugal (lese "PIG") ist massiv, 857 Mrd $, mit Spitzenreiter die deutschen Banken mit einer von über 200 Mrd $ Exposure. Das totale Ausmass kann man an der Grafik unten erkennen. Irland gehört aber zu einer anderen "Liga". Ungleich zu Portugal, Irland wäre im Stande das ganze EU Banksystem von alleine zum Umsturz zu bringen, und dies wird auch der Fall sein falls oder wenn mal diese Insolvenz Irlands "realisiert" wird.
Eine Schulden-Zuteilung per einzelnem PIG an den EU Banken (s. Grafik unten) zeigt dass Deutschland und die Briten am meisten in Irland ausgesetzt sind, die Spanier mehr Portugal gegenüber unbedeckt sind, und dass Frankreich das grösste in Griechenland Exposure hat. Falls die PIG in der Peripherie verloren gehen sollten, würde das EU Banksystem seine eigene Subprime-Krise haben (zzgl. zu der eigentlichen Subprime-Krise).
Falls die PIIGS die im Rettungsschirm sind, angenomen dass auch Portugal in ein paar Wochen und auf jedenfall bis April unter dem Rettungsschirm schlüpft, falls sie, bzw. die PIGs bankrott gehen sollten und aus dem Euro in eine eigene Währung ausschteigen, dann wird die BIP/Schulden-Quote bei diesen Staaten über 200% hochschiessen. Dann wird ein hair-cut von 50% nötig sein um den Schuldenberg in Portugal, Irland und Griechenland auf einem ertragbaren Niveau unter 100% zu stabilisieren. Könnte so eine Entwicklung das Finanzsystem der EU verkraften? Würde Euroland in so einem Fall ausseinander fallen?
Letzte Woche, gab es die Spekulation dass der EFSF einen Teil der PIIGS souveräner Staatsschulden am freien Markt erwerben würde, dies um die Reduzierung des "face values" der ausstehenden Anleihen zu erzielen und das "Deleveraging" der in Not geratenen PIIGS zu fördern.
Die letzte potentielle Alternative dazu wurde von dem ECBs Exekutiven Vorstand Jürgen Stark vorgeschlagen, so wie sie in den dänischen Medien quotiert wurde: "An der Qualitativ-Seite, könnte ich mir den ESFE vorstellen Banken zu rekapitalisieren - dies wär dann eine Analogie vom US Programm TARP, welches sich von ein Instrument zur Erwerbung in Problem geratener Assets in ein Morphum umwandelte welches direkt in Banken investierte, zu dem Europäischen Stabilitätsfonds (EFSF) - oder souveräner Staatsschulden zu erwerben. Aber dieses Thema müsste auf der politischen Ebene entschieden werden."
Eurolands Kriechen-Mission hat nun begonen. Man wird darüber debattieren ob es recht oder falsch ist sich vom Original zu entfernen, aber die simple Wahrheit ist die dass die Politiker von der Flexibilität und dem Vorhanden von Multi-Optionen gross profitieren. Man könnte argumentieren dass Irlands Bail-Out Anforderung die Eurozone in eine viel stärkeren Position gebracht haben weil eben durch einer Rettung von nur einer kleiner Nation die dazu nötige Reaktions-Infrastruktur erzeugt wurde.
Das Bestehen und Operieren des EFSFs erlaubt die Politiker die Alternativen auf einer praktikalischen Ebene zu untersuchen. Jetzt wo man das unifizierte Instrument das man braucht hat, sollte man nicht staunen falls es die Politiker in ein Istrument umwandeln dass in der Lage ist sich welch auch immer auftauchenden Bedürfnissen effektiv zu stellen.Kombiniert man einen robusten EFSF und einen ECB Präsidenten der Tag um Tag hausierender wirkt, ist es nicht schwer sich vorzustellen warum man ein Rally bei dem Peripherie Anleihen und den Euro zurzeit sieht, auch wenn die langfristigen strukturellen Probleme noch ungelöst da sind (dies, falls das IWF Konsolidierungs-Programm bei den PIGs am Ende misslingen würde, aber warumsollte es ?)
Die Schwierigkeiten für Euroland obige Konsequenzen der Schuldenkrise im Rahmen zu halten, ohne zugleich strukturell in eine Vertiefung Eurolands in einer Art Staatsvereinigung Richtung USA zu verschmelzen, ist mehr als evident. Über ihren Ausmass in der Wirtschaftsrealität, die Worte von ECB Präsident Jean-Claude Trichet nochmals zitiert:"Given the magnitude of annual budget deficits and the ballooning of outstanding public debt, the standard linear economic models used to project the impact of fiscal restraint or fiscal stimuli may no longer be reliable. In extraordinary times, the economy may be close to non-linear phenomena such as a rapid deterioration of confidence among broad constituencies of households, enterprises, savers and investors."
.....................
|
Angehängte Grafik:
exposureseuroperipherytogether1.png