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gut analysiert
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informativ
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Nicht jeder Irrtum ist auch einer!,
Insgesamt behandelt das Buch in der Tat gravierende Irrtümer zum Thema Geld und löst beim interessierten Leser so manches Aha-Erlebnis auf.
1. Insbesondere der Zusammenhang zwischen Vermögen auf der einen und Schulden auf der anderen Seite wird (endlich) transparent gemacht. Das nämlich das (von allen Vermögensbesitzern ja offensichtlich als natürliches Grundrecht" angesehene) exponentielle Anwachsen ihres Vermögens durch Zinseszins immer eine "Erwirtschaftung" der Zinserträge durch Verschuldung auf der anderen Seite notwendig macht. Somit wäre z.B. eine Reduzierung der Staatsverschuldung nur dann möglich, wenn die Vermögensbesitzer gleichzeitig auf einen Teil ihres Vermögens (zur Tilgung) verzichten würden. Das scheint wohl eher unrealistisch. Ganz im Gegenteil. Die Gesamtverschuldung aller Haushalte und des Staates wird sich weiterhin permanent erhöhen müssen, um den verlangten steigenden "Ertrag" (Zinsen) der Vermögensinhaber "erwirtschaften" zu können. Leider wurde und wird diese Form des "leistungslosen Einkommens" jedoch zu keinem Zeitpunkt in der Politik auch nur kritisch diskutiert. Stattdessen stürzt man sich lieber auf die schwächsten Vertreter des "leistungslosen Einkommens", z.B. "Hartz IV-Empfänger" und wirft ihnen vor, (unverschämterweise) "leistungsloses Einkommen" zu fordern. Schon pervers.
2. Leider versucht der Autor aber auch "Irrtümer" zu widerlegen, die keine sind. Insbesondere der Irrtum Nr. 15: "Mit Krediten wird Geld geschöpft" ist (leider) kein Irrtum, sondern traurige Realität. Das dieser Umstand jedoch durch alle Möglichkeiten der Verschleierung und Mystifizierung verdeckt wird, ist leicht nachvollziehbar, wenn man sich anschaut, um wie viel Profit es dabei für die Geschäftsbanken geht. Natürlich steht es außer Frage, dass Geschäftsbanken keine gesetzlichen Zahlungsmittel (Bargeld) schöpfen können und dürfen. Das darf nach wie vor nur die EZB. Die Banken können aber im Rahmen einer Kreditgewährung dem Kreditnehmer einen "Anspruch auf Zentralbankgeld" einräumen; und den allerdings können sie selber schaffen. Das nennt sich dann Giralgeld oder Sichtguthaben auf Girokonten. Der Kreditnehmer kann aber in einer modernen Gesellschaft nicht nur mit Bargeld, sondern bereits mit dem Anspruch darauf einkaufen gehen, indem er seinen Anspruch auf Bargeld - z.B. per Banküberweisung - jemand anderem übertragt. Der Autor weist zu Recht darauf hin, das, wenn das möglich wäre, ja die Geldmenge M1 kontinuierlich ansteigen müsste. Genau das tut sie auch und zwar in den letzten 3 Jahren mit durchschnittlich ca. 80 Mrd. Euro p.a. Dabei entfällt der Löwenanteil auf die Erhöhung der Sichtguthaben und nur ein kleinerer Teil wird tatsächlich durch die EZB durch neues Bargeld in Umlauf gebracht. Der Buchungssatz, den ich während meiner Banklehre gelernt habe (Forderungen an Verbindlichkeiten), ist somit absolut korrekt (und kein Fehler in unserem westlichen Buchungssystem) und verdeutlicht den Sachverhalt der Giralgeldschöpfung treffend. Übrigens empfiehlt sich ein Blick in die Bilanz einer Geschäftsbank und es wird sehr schnell deutlich, dass ein Großteil der Forderungen gegen Nichtbankkunden, durch täglich verfügbare Verbindlichkeiten gegen Nichtbankkunden (Sichtguthaben) gedeckt" sind. Und das sind keine Spargelder". Das natürlich der Großteil der Gesamtkredite einer Volkswirtschaft durch Spareinlagen, Termingelder, Versicherungsgelder usw. refinanziert werden, stellt die Aussage, dass Geschäftsbanken Giralgeld schöpfen zu keiner Zeit in Abrede. Die Aussage des Autors, dass, wenn das so wäre, wir ja eine riesige Inflation haben müssten, was wir nach seiner Meinung aber nicht haben, ist ebenfalls irreführend. Er bezieht die Aussage offensichtlich nur auf die sog. Realwirtschaft (und selbst da wissen wir doch, wie verfälschend die offiziellen Inflationsraten berechnet werden). Jedoch erleben wir doch gerade, dass die geschöpften Gelder z.B. in Immobilien in den USA, Spanien und London investiert wurden und eine riesige Spekulationsblase ausgelöst haben. So etwas nennt man Inflation. Auch wurden Aktien und andere spekulative Finanzinstrumente damit gekauft. Auch das führte zu einer rasanten Preiserhöhung dieser Sachwerte. Auch das nennt man Inflation. Also, es gab reichlich Inflation und zwar genau in den Vermögenswerten (Immobilien, Aktien, Derivate usw.), die mit dem geliehenen Geld gekauft wurden. Und das die Geschäftsbanken nicht nur Giralgeld im Verhältnis der EZB-Reserve (10:1) schöpfen können, sondern auch bei Bedarf Giralgeld vernichten können (und müssen), sehen wir gegenwärtig ebenfalls sehr gut. Was bedeutete den eigentlich Vertrauenskrise zwischen den Banken"? Die Sichtguthaben der Banken A, B, C usw. bei Bank X (Verbindlichkeiten gegenüber Banken) wurden von den Banken A, B, C usw. liquidiert", d.h. die Banken haben ihr Zahlungsversprechen auf Zentralbankgeld der Bank X ihnen gegenüber tatsächlich eingelöst, was dazu geführt hat, dass die Bank X (zwangsläufig aufgrund des fraktionalen Reservesystems) gar nicht genug Bargeld hatte, um die Auszahlungsversprechen zu bedienen. Somit war sie gezwungen, Aktiva zu versilbern". Und die Hauptaktiva der Bank sind nun einmal Forderungen an Kunden, d.h. Kredite. Die mussten jetzt fällig gestellt werden, um sich Bargeld zu besorgen und zwar diesmal im Verhältnis 1:10, d.h. für 1.Mio. Euro Bargeld mussten 10 Mio Euro Kredit liquidiiert werden, um weiterhin die Mindestreservevorschriften der EZB einzuhalten. Durch diesen Vorgang wurde Giralgeld vernichtet", was die Realwirtschaft gegenwärtig sehr direkt und brutal zu spüren bekommt. Damit wurden deflationäre Tendenzen ausgelöst, die jetzt wieder mal durch nachfrageorientierte Fiskalpolitik" über Kreditaufnahme ausgeglichen werden muss. Also wiederum Giralgeldschöpfung durch Kreditvergabe. So einfach ist das. Und die Geschäftsbanken verdienen immer wieder aufs Neue. Das ist tatsächlich eine (vom Staat zugelassene) Lizenz zum Profit machen. Genial, zumindest aus Bankensicht.
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