"Ein Team von fünf Mitarbeitern entwickelte den Schnelltest. Das gelang in nur 14 Tagen. Analytik kooperierte mit zwei Instituten, die Positivmaterial zur Verfügung stellten, um den Test zu überprüfen. Das Nachweiskit basiert auf molekularanalytischen Verfahren. Mittels eines Wattetupfers wird die Probe von einem in Verdacht stehenden Lebensmittel genommen. Über die DNA erfolgt ein Abgleich mit den Ehec-Stämmen. Ein Teststreifen zeigt das Ergebnis an. Den Jenaern gelang es nach eigenen Angaben zudem, ein Verfahren zu finden, auch den hochpatogenen Erregertyp nachzuweisen, der gerade kursiert. Dieser lebensgefährliche Keim führt zum hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS), das Blutzellen zerstört und die Nieren schädigt. Laut Berka kann jedes molekulardiagnostische Labor den Schnelltest verwenden. Er taugt aber auch für den Vor-Ort-Einsatz. Im vergangenen Jahr hatte das Jenaer Unternehmen die Plattform Mobilab vorgestellt - ein kleines Labor in einem Koffer, das mit Akku arbeitet. Es erlaubt, direkt am Einsatzort die Proben zu analysieren, und liefert schon nach zwei bis drei Stunden erste Ergebnisse. Die Technik wird bislang dafür eingesetzt, um Salmonellen aufzuspüren oder Zecken zu untersuchen. Ein Test für den Vogelgrippe-Erreger liegt ebenfalls vor. "Im Ausland kommt Mobilab unter anderem zum Einsatz, um Trinkwasser zu überprüfen", sagt Berka. Analytik Jena hat bereits mehr als 100 Exemplare des für den Mitteldeutschen Innovationspreis nominierten Gerätes abgesetzt. Nun hofft das Unternehmen dank des neuen Schnelltests auf weitere Verkäufe. "Wir glauben, dass die Ehec-Gefahr bestehen bleibt. Wir können schnell weitere angepasste Kits entwickeln", kündigte er an..."
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