Der NPD-Landesverband in Hessen gilt als schwach, der Wetteraukreis dagegen als Hochburg der Rechtsextremen. Die gesamte Region Oberhessen sei historisch anfällig für rechtes Gedankengut, sagt Alexandra Kurth, Politikwissenschaftlerin der Uni Gießen. Der erste unabhängige Antisemit im Reichstag war 1887 Otto Böckel aus dem Wahlkreis Marburg-Kirchhain. Später waren die Hitler-Faschisten in den Dörfern der Gegend besonders erfolgreich.
Regelmäßig Parteikader in der Stadt
Heute ist die NPD vor Ort vergleichsweise gut aufgestellt. Der stellvertretende Landesvorsitzende Daniel Lachmann sitzt seit 2006 in der Büdinger Stadtverordnetenversammlung. Bei der Bürgermeisterwahl im vergangenen Jahr landete er bei 8,2 Prozent der Stimmen - noch bevor die ersten Flüchtlinge kamen.
In einem Lokal im Stadtteil Orleshausen treffen sich regelmäßig hohe Parteikader. Auch Bundeschef Frank Franz war schon da. Bei den Wahlen pflastert die NPD die Region mit Plakaten zu. "Da gehen die anderen Parteien fast unter", sagt Politologin Kurth.
Quelle Spiegel online.de
|