01.02.2008 11:08 Immo-Aktien im Übernahmefieber Die lang erwartete Übernahmewelle bei deutschen Immobilienfirmen rollt an. Die britische Grainger plant die Übernahme der FranconoRheinMain. Über alle Indizes und Marktsegmente hinweg zählen Immo-Aktien zu den Spitzenreitern.
Bis zu 46 Millionen Euro will das britische Wohnimmobilienunternehmen Grainger für die auf Wohnimmobilien im Rhein-Main-Gebiet spezialisierte FranconoRheinMain bieten. Zunächst kauft Grainger 54 Prozent von der Mutter Franconofurt für je 1,50 Euro je Aktie - insgesamt 23 Millionen Euro -, wie die Briten am Donnerstagabend mitteilten. Den übrigen Aktionären will der britische Konzern 1,76 bis 1,80 Euro für ihre Aktien unterbreiten.
Grainger koppelt die Offerte an eine Mindestannahmeschwelle von 70 Prozent. Dies ist auch Voraussetzung für den Kauf der Anteile von Franconofurt. Diese erwartet durch den Verkauf einen mittleren bis hohen einstelligen Millionen-Euro-Gewinn. Franconofurt-Papiere gewinnen rund ein Prozent. Die im Prime Standard notierte FranconoRheinMain-Aktie legte bis zu 4,14 Prozent zu.
Eine günstige Zeit für Übernahmen? Bei den anderen Immobilien-Titeln fallen die Kursgewinne allerdings deutlich kräftiger aus: So führt die Gagfah mit einem Plus von 6,4 Prozent den MDax an. Patrizia Immobilien und Deutsche Wohnen dominieren mit einem Plus von 9,2 respektive 6,1 Prozent den SDax. Und auch im kaum regulierten Entry Standard ist eine Immobilien-Aktie Spitzenreiter: die IFM Immobilien AG Spitzenreiter mit einem Plus von knapp zehn Prozent.
Experten erwarten seit Monaten eine Übernahme- und Fusionswelle im stark zersplitterten deutschen Immobilienmarkt. Die Zeit dafür scheint günstig, denn im Zuge der weltweiten Finanzkrise haben viele Immobilienaktien an Wert verloren. Von einer angedachten Übernahme der Deutsche Wohnen hatte die Kölner Colonia Real Estate aber vor kurzem noch Abstand genommen.
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