BMW erklärte, man wolle "innerhalb der nächsten 12 Monate keine weiteren Anteile erwerben". Schon im nächsten Satz wird diese Nebelkerze postwendend wieder zurückgenommen. Da heißt es nämlich: "Wir schließen jedoch nicht aus, dass wir im Falle günstiger Kaufgelegenheiten oder zur Vermeidung einer Verwässerung unserer Beteiligung weitere Stimmrechte erwerben könnten." Das bedeutet, dass BMW vorhat, Anteile hinzuzukaufen, wenn sie nur billig genug sind. Ich füge hinzu: so billig wie jetzt zum Beispiel.
Ob es wohl viele Aktionäre gibt, die auf diesen Taschenspielertrick hereinfallen?
Der nächste Punkt ist, dass Frau Klatten, der man die BMW-Anteile zurechnen muss, nichts zu dem Thema gesagt hat. Was bedeutet, dass sie die Anteile, die der Gruppe BMW-Klatten zur Mehrheit fehlen, locker hinzukaufen kann, ohne dass BMW direkt wortbrüchig werden muss.
Und VW? Und Voith? Die werden gar nicht mehr wahrgenommen. Ein Fehler. Denn VW nicht wahrnehmen heißt, Ferdinand Piech zu unterschätzen.
Fakt ist: BMW steht kurz davor, zusammen mit Klatten die Mehrheit zu erreichen: 15,72% hält BMW, weitere 27% hält die Gruppe Skion/Klatten. Das macht zusammen 42,72%. Kann mir jemand erklären, warum die Gruppe fast 43% aufkauft, nur um dann plötzlich kurz vor dem Ziel stehenzubleiben? Das macht keinen Sinn!
Und warum sollen plötzlich VW und Voith keine Rolle mehr spielen? Zusammen bringen die immerhin fast 20% auf die Waage. Noch weitere 5% und sie haben eine Sperrminorität. Mit dieser Sperrminorität könnte VW verhindern, dass BMW im Rahmen der geplanten Zusammenarbeit mit Toyota technisches Knowhow an die Japaner weitergibt. Glaubt jemand, Ferdinand Piech ließe sich diese Möglichkeit, den Erzkonkurrenten auszubremsen, entgehen?
Es liegen mir einfach zu viele Dinge klar auf der Hand, als dass ich den den BMW-Märchen auf den Leim gehen würde. Ich glaube weiterhin -und mehr denn je- dass 1. BMW zusammen mit der Klatten-Gruppe die Mehrheit und 2. VW vermutlich zusammen mit Voith (einzige Chance) die Sperrminorität anstreben.
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