Es verfestigt sich jetzt wieder der in den letzten Monaten gewonnene Eindruck: Die Aktie reagiert kaum oder nur schwach auf positive Nachrichten/Entwicklungen, aber mit heftigen Ausschlägen bei den geringsten negativen Potenzialen. Ein bisschen ein Alarmsignal ist auch, dass die Aktie die deutlich positive Entwicklung der letzten Wochen an der NASDAQ überhaupt nicht mitgemacht hat, da mehren sich wirklich die Anzeichen auf eine deutliche Bodenbildung, das nicht von ungefähr, denn das Umfeld hat sich deutlich verbessert. Allem Anschein nach ist der Höhepunkt der Inflationsentwicklung bereits, erreicht, der befürchtete Energieengpass ist überall ausgeblieben, in ganz Europa sind die Gasspeicher Mitte des Winters noch zu etwa 85 % gefüllt, eine wirklich überdurchschnittlich lange kalte Phase ist nicht in Sicht, im März könnte der Winter auch bereits wieder vorbei sein. Dementsprechend ist der Gaspreis deutlich gefallen, auch Öl und Benzin haben sich deutlich stabilisiert.
Die Zinsen sind schon auf einem bereits extrem hohen Niveau, besonders in den USA, trotz des eher aggressiven Wordings der FED und der EZB ist auch hier ein Plafond absehbar, vieles der Entwicklung ohnehin eingepreist.
Trotzdem scheint auch die von vielen Experten als praktisch sicher eingestufte weltweite Rezession keine ausgemachte Sache mehr zu sein, eine "sanfte" Landung gerade dann immer wahrscheinlicher, wo auch die Konjunkturdaten bei der Bewertung der Aktien wieder eine größere Rolle spielen. Der Konfliktherd China/Taiwan hat sich auch deutlich abgekühlt. Hier sollte es auch angesichts des mahnenden Beispiels Ukraine lediglich bei psychologischer Kriegsführung und psychologischem Geplänkel zur Ruhigstellung der eigenen Hardliner bleiben. Auch die Aufgabe der Zero-Covid-Politik durch China sollte sich mittelfristig eher positiv auswirken, auch wenn jetzt erst gerade der Höhepunkt der Welle überschritten zu sein scheint und die Wiederauslastung der Industrie in China einen neuerlichen kleinen Preisschub auf dem Energiesektor bewirken könnte. Interessant ist, dass auf einmal der schwache Dollarkurs zur Erklärung der Schwäche der AT&S-Aktie herhalten muss, während es in den letzten 6-7 Monaten gerade umgekehrt war, ohne dass dies eine positive Entwicklung bewirkt hätte. Auffällig ist, dass die Aktie gleich nach Handelsstart oft gut liegt, um dann gegen Mittag und frühen Nachmittag abzustürzen. Kann das ein Hinweis auf Shortseller sein? Möglicherweise steht die Schwäche der Aktie auch mit dem Chip-Act in den USA in Zusammenhang, könnte sein, dass ein Wettbewerbsnachteil und/oder geringere Margen befürchtet werden, interessant ist ja, dass die Aktie ungefähr seit dem Zeitpunkt des Bekanntwerdens des Chip Acts diese Dauerschwäche entwickelt hat. Ich selbst habe für mich (bin mit 1000 Stück investiert) jetzt die Entschweidung getroffen, dem Treiben noch bis Februar 2024 zuzusehen und wenn sich dann keine positive Entwicklung abzeichnet - auch mit Verlust - zu verkaufen.
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