hzenger Du hast das schon sehr gut dargestellt, wie die Sichtweise der Börsenteilnehmer und Shortys sein dürfte.
Du hast aber gleichzeitig auch anerkannt, dass AT&S "weiterhin" viel zu niedrig bewertet ist. Bei Handbuch höre ich das selbe heraus. Die meisten erfahrenen Anleger sehen also diese chronische massive Unterbewertung. Diese hatte sich zuletzt dann ganz offensichtlich auch nur scheinbar aufgelöst - als die Aktie zwischenzeitlich bei 56 Euro stand. Wir hatten uns noch darüber gefreut, dass der Kurs trotz der allgemeinen Turbulenzen (die Börsen hatten bereits seit dem letzten Quartal 2021 eine fallende Tendenz) scheinbar stabil blieb. Jetzt sind wir eines Besseren belehrt worden. AT&S ist letztlich nur mit Verzögerung gefallen.
Wenn man also die Diagnose stellt, dass es eine dauerhafte Unterbewertung gibt, und diese ist mittlerweile sozusagen amtlich bestätigt, dann muss man damit beginnen, nach den Ursachen zu suchen. Eigentlich wäre das die Aufgabe der Unternehmensführung. Auch das Unternehmen muss ein Interesse an einem hohen Aktienkurs haben. Nicht nur aus Eigeninteresse der Führungsriege wegen der eigenen Aktienbestände - sondern auch, weil es immer wieder auch Kapitalbedarf gibt. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren bereits zwei mal den Kapitalmarkt angezapft und Hybridanleihen ausgegeben. Wir wissen, dass Hybridanleihen nur zum Schein Eigenkapital sind. Wäre der Aktienkurs zum Zeitpunkt der letzten Ausgabe dieser Hybridanleihen dort gewesen, wo er hingehört, hätte man sich über eine kleine Kapitalerhöhung das selbe Kapital wesentlich günstiger beschaffen können und wäre jetzt ein Stück weit solider finanziert. Man kann nun sogar soweit gehen und sagen: Hätte man dieses Kapital der Hybridanleihen in Form eines "echten Eigenkapital" dann wäre die Aktie jetzt nicht so angreifbar. Eventuell hätten sich die Shortspekulanten einen Einstieg überlegt, wenn die Finanzierung um den Teil der Hybridanleihe solider wäre. Wir werden auch in Zukunft wieder in eine Situation kommen, wo Kapitalbedarf entsteht - und wenn es nur zur Ablöse der Hybridanleihen ist.
Ich denke, man sieht an der obigen Darstellung, dass es hier nicht nur um die persönliche Bereicherung eines kleinen Aktionärs geht.
Mir ist bewusst, dass die Unternehmensführung, die IR usw. eine ganze Menge für den Aktienkurs tut. Ich sehe hier im Grunde auch keine Versäumnisse. Meiner Ansicht bleibt nur mehr übrig, dass die Aktie an der falschen Börse notiert auch das ist für mich mittlerweile amtlich.
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