TradeCentre.de - ADVA bei Rücksetzern kaufen
14:10 23.04.10
Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "TradeCentre.de" empfehlen weiterhin die Aktie von ADVA (Profil) bei Kursrücksetzern zu kaufen.
Starke Zahlen für das Schlussquartal habe der Anbieter von Optical- und Ethernet-Transportlösungen präsentiert. Bei einem Umsatz von knapp 60 Mio. Euro habe ADVA eine bereinigte EBIT-Marge von 5,2 Prozent erzielt. Mit diesen Zahlen habe Firmenchef Brian Protiva seinen positiven Prognosetrend fortsetzen und die eigenen Erwartungen erneut schlagen können. Die Periode sei übrigens eine der Besten in den letzten Jahren gewesen. Wie der CEO den Experten im Telefonat mitgeteilt habe, habe das starke Ergebnis vor allem an einem guten Produktmix und einem deutlich besseren Geschäft mit den hochmargigen Firmenkunden gelegen.
"Die Firmenkunden kehren zurück. Das sollte nachhaltig sein und wirkt sich positiv auf unser Geschäft aus." Mit 1,4 Mio. Euro habe die in Martinsried ansässige Gesellschaft ein positives Nettoergebnis bei einem Betriebsergebnis von 2,1 Mio. Euro erzielt. Im Gesamtjahr sei ein Umsatz von rund 233 Mio. Euro eingefahren worden. Das bereinigte EBIT habe 6,1 Mio. Euro oder 2,6 Prozent vom Umsatz erreicht. Netto habe in der Kasse ein Gewinn von 1,3 Mio. Euro geklingelt. Der Turnaorund sei geglückt. Jetzt müsse der Profit maximiert werden. Die Margen und der erzielte Gewinn in 2009 seien natürlich noch recht mickrig.
Im Gesamtjahr 2010 wolle Protiva den Umsatz als auch die Margen steigern. "Unser Markt wird in diesem Jahr um circa sieben bis zwölf Prozent wachsen. Wir wollen stets schneller als der Markt wachsen. Und wir müssen profitabler werden. Unser Ziel ist die Margen deutlich zu steigern", so der CEO. Die Experten seien sicher, dass die Ziele erreicht würden. Immerhin habe Protiva bereits im Jahr 2009 beim operativen Cashflow Vollgas gegeben. Der operative Cashflow habe mit über 29 Mio. Euro gesprudelt. Beachtlich.
Protiva habe den Experten in früheren Gesprächen lediglich einen Mittelzufluss von circa 25 Mio. Euro genannt. Abzüglich Capex habe der Free Cashflow rund zehn Mio. Euro betragen. 2010 werde der Cashflow allerdings nicht ganz so hoch ausfallen wie in 2009. Aber er sollte über der Marke von 20 Mio. Euro landen. Investieren werde ADVA weniger als im vergangenen Jahr. Capex dürfte sich auf circa zwölf Mio. Euro belaufen. Der Free Cashflow könnte sich somit mindestens stabilisieren oder sogar leicht ansteigen.
Dank der üppigen Cashflows horte die Gesellschaft aktuell mehr als 50 Mio. Euro Cash. Abzüglich Schulden errechne sich eine Nettoliquidität von mehr als 22 Mio. Euro. Akquisitionen seien für den CEO derzeit kein Thema. Gehe das Anhäufen von Cash so weiter wie bisher, könnte sich Protiva durchaus ein Aktienrückkaufprogramm vorstellen, sofern es bilanziell möglich sei. "Mittelfristig müssen wir uns natürlich Gedanken machen, wie wir unser Cash verwenden. Ein Aktienrückkaufprogramm ist eine interessante Variante. Ich ziehe diese Möglichkeit vor, anstatt Dividenden auszuzahlen."
ADVA erwarte für das Startquartal einen Umsatz zwischen 57 und 62 Mio. Euro bei einer bereinigten Marge zwischen null und vier Prozent. Die Prognose sei auf den ersten Blick bei den Margen etwas enttäuschend. Laut Protiva sei Q1 saisonal stets schwächer. Zudem würden auf die erste Periode höhere Kosten aufgrund der Transformation im Produktportfolio entfallen. Wie bisher, dürften die Annahmen für Q1 dennoch sehr konservativ sein. Ziel sei in diesem Jahr, die Margen pro Quartal zu steigern. Ab der zweiten Jahreshälfte erwarte Protiva wieder höhere Bruttomargen, die aktuell zwischen 40 und 45 Prozent lägen. Protiva zeige sich recht zuversichtlich. Die Netzausrüster würden weiter investieren. Das Firmenkundengeschäft wachse. Zudem sollte das US-Geschäft für den Konzern wieder besser laufen aufgrund des dortigen Konjunkturprogramms.
Nach den Berechnungen der Experten dürfte ADVA in 2010 einen Umsatz von mehr als 260 Mio. Euro einfahren. Die bereinigte EBIT-Marge würden sie bei circa fünf Prozent erwarten. Operativ verdiene ADVA dann 13 Mio. Euro. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Aufwendungen für Mitarbeiteroptionen dürften den Gewinn mit jeweils circa zwei Mio. Euro belasten. Das berichtete EBIT erwarte man somit bei circa 9,5 Mio. Euro. Das Finanzergebnis dürfte mit rund einer Mio. Euro belasten und die rechnerische Steuerquote liege bei circa 25 bis 30 Prozent. Auf Nettobasis sollten über sieben Mio. Euro in der Kasse klingeln oder 16 Cent je Aktie.
Mittelfristig strebe der Firmenlenker Margen von zehn Prozent an. Beim Umsatz sei die Marke von 300 Mio. Euro auf absehbare Zeit die Messlatte. 2011 werde das Unternehmen den Gewinn drastisch steigern und den Vorgaben bei Umsatz und Marge schon greifbar nahe kommen.
ADVA sei ein potenzieller Übernahmekandidat. "Wir sind für US-Firmen nicht teuer. Interesse ist da. Unser Markt wird sich weiter konsolidieren. Aber wir werden die Firma nicht verschenken. Unter einem Preis von 5,50 Euro, das entspricht in etwa dem einfachen Jahresumsatz, wird es seitens unseres Anteils keine Transaktion geben", habe der CEO gesagt. Die Familie Protiva halte knapp 20 Prozent an der Gesellschaft. Mögliche Interessenten: ADC, Tellabs, Infinera oder mit Abstrichen Ciena.
Dauerkaufempfehlung ADVA entwickle sich prächtig. Mit den x-fachen Kaufempfehlungen der Experten liege man bereits teilweise mit über 100 Prozent im Plus. Auch ihre Empfehlungen im letzten Herbst bei Kursen zwischen 2,20 und 2,50 Euro würden sich prima auszahlen. Mit einem Börsenwert von 145 Mio. Euro sei die Firma weiterhin nicht teuer. Das KGV für 2011 liege bei etwa zwölf. Für ein zweistelliges Wachstum mit starkem Hebel bei den Margen sei die Bewertung für das Technologieunternehmen sogar noch günstig.
Es bleibt dabei: Rücksetzer bei der ADVA-Aktie sind weiter Kaufkurse, so die Experten von "TradeCentre.de". (Analyse vom 23.04.2010) (23.04.2010/ac/a/nw)
|