...man könnte auch noch ergänzen, dass es grundsätzlich in keinster Weise falsch ist, an einem Unternehmen (mit) zu verdienen, was für die nach dem 11.3.2011 entstandenen Schäden und Probleme verantwortlich ist.
Insbesondere für viele japanische Kleinanleger ist dies sogar aktuell die sozial verträglichste Variante, individuelle Folgekosten durch Fukushima - welcher Art auch immer diese im Einzelfall sein mögen - besser zu schultern.
Die Regierung Abe und generell der japanische Staat wird Tepco nicht über die Klippe springen lassen. Dafür war in den letzten vier Jahren ausreichend Gelegenheit. Dass sich Tokio dagegen entschieden hat, zeigt welche Bedeutung diesem Unternehmen auf Regierungsebene trotz allem zugestanden wird.
Aus deutscher Sicht sicherlich bedauernswerter Weise schwenkt man dort sogar wieder komplett auf Kernkraftlinie ein und nimmt demnächst einen (Alt-)Meiler nach dem anderen in Betrieb. Aber das betrifft ganz Japan und damit auch alle regionalen Energieversorger gleichzeitig. Diese landesweite Entscheidung wird wirtschaftlich betrachtet auch Tepco zu Gute kommen. Man darf nicht vergessen, dass Tepco weiterhin 11 Reaktoranlagen in Kashiwazaki und Fukushima-Daini (nicht Daiichi ;)) auf standby hält und diese für das Unternehmen billige Energiequelle lieber heute als morgen gegen das teuer verfeuerte Importöl eintauschen würde.
Somit sind für alle japanischen Energieversorger gleiche Re-Startbedingungen geschaffen und ein Wiederanfahren der finanziell lange abgeschriebenen und mit ausreichend Brennstoff bestückten Atomkraftanlagen kann beginnen. Die damit verbundene Steigerung der Gewinnmarge von Tepco kann unter normalen Umständen nur eine Folge haben, nämlich ein Anstieg des Aktienkurses.
Japanische und weltweite Anleger haben nach den ganzen Turbulenzen, die dieses Unternehmen verursacht hat, genau diese Aussicht auf Aktiengewinne mehr als verdient. Das hat allerdings rein gar nichts damit zu tun, irgendwem Geld in irgendeinen Rachen zu schmeißen.
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