Nahezu unbemerkt blieb an den Finanzmärkten dieses Jahr die enorme Preissteigerung der CO2 Zertifikate. Politisch gesehen rückt dieses Thema jedoch nach Corona wieder verstärkt in den Fokus. Die EU beschließt auf ihrem Gipfeltreffen im Dezember das 55-Prozentziel und will 2050 als erster Kontinent CO2 neutral dastehen. Auch die USA finden unter Joe Biden wieder ihren Weg zurück zu einer CO2 freieren Zukunft. Die CO2 Zertifikate werden also in naher Zukunft verstärkt in den Fokus rücken. Der Zertifikate-Markt basiert auf Angebot und Nachfrage und die Anzahl an Zertifikaten ist durch die EU vorgegeben. Die Anzahl ist also wie bei der Kryptowährung Bitcoin begrenzt. Eine Verknappung der Zertifikate hat die EU sogar 2013 angekündigt in der Folge die Anzahl der Zertifikate reduziert, um die Industrieunternehmen dazu zu drängen weniger CO2 auszustoßen. (https://de.wikipedia.org/wiki/EU-Emissionshandel) Wie funktioniert das konkret? Durch die Verknappung der Zertifikate steigt, nach dem Marktgesetz von Angebot und Nachfrage, bei gleichbleibender Nachfrage der Preis. Dadurch wird es für Unternehmen teurer klimaschädliches CO2 zu auszustoßen, da die Unternehmen pro ausgestoßener Tonne CO2, bildlich gesprochen, ein Zertifikat erwerben müssen. Daher ist davon auszugehen, dass die EU ein gewisses Interesse hat das Angebot weiter zu verknappen und so die ehrgeizen Klimaziele einhalten zu können und schädliche bzw. Energieintensive Betriebe, zu alternativen zu zwingen. Die CO2 Zertifikate selbst kann man nicht als Privatanlegender kaufen und verkaufen, aber es existieren ein Future Kontrakt mit unterschiedlichen Laufzeiten (ICE ECX EUA Future). Den Future direkt zu handeln dürfte sich als Private schwierig gestalten, aber die Société General hat auf den Future ein Zertifikat abbildet und ermöglicht es so an der Preisentwicklung der CO2 Zertifikate teilzunehmen (https://sg-zertifikate.de/retail/...earchQuick/q-ICE%20ECX%20EUA).Das Angebot reicht von Faktor Zertifikaten über Optionsscheine. Auch die großen Hedge Funds (u.a. Andurand Capital Management) mischen in dem Spiel bereits mit und haben sich positioniert, wie der Spiegel im März berichtete: https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/...7-4f05-b1c3-f7a4944f7be3 Eine spannende Idee wäre nun zu versuchen sehr viele von Long Derivate bei der Société General zukaufen und dafür zu sorgen, dass die Société General zur Risikoabsicherung (um z.B. zukünftige Gewinnauszahlungen vornehmen zu können) selbst Futures auf die CO2 Zertifikate kauft und so den Preis in die Höhe treibt. Da der Mart für die Futures ähnlich wie bei GameStop recht eng ist könnte dies den Prei recht schnell in die Höhe treiben. Dies stellt eine Interessante Anlagemöglichkeit dar. Der Effekt wäre: Unternehmen in der EU, welche massiv CO2 ausstoßen müssten höhere Preise dafür zahlen und wären so dazu gezwungen auf Alternative und CO2 ärmere oder freie Verfahren zu wechseln. Spannend wäre noch zu wissen, wie hoch die Short Interest Rate auf den ICE ECX EUA Future ist und ob durch den massiven Zukauf von Privatanlegenden einige Marktteilnehmer gezwungen werden könnten ihre Leerverkäufe aufzulösen und so einen Short Squeeze zu verursachen. Hat dazu jemand ein paar Infos oder eine alternative Möglichkeit, um das Short Interest für diesen „Markt“ zu bewerten? Beste Grüße zum Samstag, Haendler
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