Realitätsverständnis scheint mir hier ein emotional getriebenes Rechtsverständnis zu sein, welches sich außerhalb unseres Rechtssystems bewegt.
In Deutschland kann sich jeder schimpfen wie er will und Ideologien ausleben wie er will, solange er sich INNERHALB der Gesetze bewegt. Dieses Rechtsverständnis ist ein hohes Gut, welches sich unsere Väter und Mütter vor allem nach dem 2.WK mühsam erarbeitet haben und dieses Gut gilt es zu schützen. Dies mag im Vergleich mit anderen Ländern wie Saudi-Arabien, usw. emotional schwer fallen und als ungerecht empfunden zu werden, dass wir in Dtl. eine höhere Toleranzschwelle haben und keine Gruppen einer speziellen Behandlung unterziehen können, doch wie der angeblich "realitätsferne" Dr. schon richtig schrieb, wer solch einen Weg der Vorverurteilung von Gruppen geht, der ebnet damit den Anfang für eine lange Kette von Vorverurteilungen oder kurz gesagt, Wilkür.
Anbei nur mal ein Beispiel:
Wenn ein Salafist öffentlich zu Mord oder Straftaten aufruft oder gegen Andersdenkende hetzt, so ist dies strafbar und kann entsprechend auch juristisch belangt werden. Man sollte hierbei aber auch bedenken, dass wenn man derartig rigoros vorgehen würde, wohl jährlich ganze Fanblöcke an Fußballfans juristisch belangt werden könnten. Insofern muss man auch hier ein gewisses Feingefühl dafür haben, es sei denn man möchte in einem Polizei- und Überwachungsstaat leben, gegen dem die heutige Überwachung Kinderkram wäre.
Daher betrachte ich solche Dinge eben als den Preis, den man für Freiheit bezahlen muss, denn Freiheit geht eben nicht nur in die positive Richtung, sondern kann auch in die negative Richtung verlaufen.
Ich jedenfalls möchte in keinem Polizeistaat leben und schätze die Freiheit sehr und werde diese stets verteidigen.
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