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Ich kann mich nur wiederholen: als kurz- und mittelfristig orientierter Anleger würde ich mich derzeit mit anderen Aktien befassen oder, vielleicht noch besser, mal etwas ganz anderes machen, z.B. ein paar dicke Bücher lesen. Wie neulich bereits ein Forumsteilnehmer irgendwo meinte: man muß nicht immer investiert sein. Die Finanzkrise in Amerika wird sich meiner Meinung nach bis weit ins nächste Jahr hinziehen, wohl auch die Jahresabschlüsse für 2009 prägen, also frühestens im Jahr 2010 verarbeitet sein.
Ob es für die HRE so lange (oder noch viel länger) dauern wird, weiß im Moment kein Mensch. Auch im positivsten Fall bedürfte es aber mindestens zweier Quartalsberichte, wahrscheinlich auch noch eines weiteren Jahresabschlußes, ehe sich die panikartigen Emotionen wieder legen und ein klarerer Blick auf das Geschäftsmodell und seine hervorragenden Ertragsperspektiven, z.B. in der Infrastrukturfinanzierung (einem der ganz großen Themen der Zukunft) möglich wäre.
Bis auf weiteres jedoch wird sich die HRE sehr schwer tun, Ordnung in ihre aus den Fugen geratene Aktionärsstruktur zu bekommen. Größere Neuengagements von Investoren sind in diesem Umfeld meiner Meinung nach quasi völlig auszuschließen. Dazu geht es allen unseren Fonds- und Pensionsfondsmanagern einfach viel, viel zu gut, als daß sie gegen den Strom schwimmen und ihr feines Leben aufs Spiel setzen müßten.
Für sehr bedenklich halte ich es, daß in den vergangenen Tagen alle möglichen Gerüchte transatlantisch hin und her liefen, die irgendwelche neuen Schieflagen, Herabstufungen, Abschreibungen und Liquiditätsbeschaffungsmaßnahmen betrafen. Zwar gerieten die Aktienkurse der betroffenen Institute sofort etwas unter Druck, natürlich, aber mit am stärksten erwischte es komischerweise immer die an den jeweiligen Szenarien unbeteiligte HRE, die schon, was die jetzige Berichtssaison betrifft, eindeutig zu den besten Häusern gehört hatte, wenngleich das in der öffentlichen Wahrnehmung nicht so angekommen ist.
Liegt das nur daran, daß der malus besonders groß ist, weil man sich Mitte Januar als erster aus der Deckung gewagt hatte? Nur daran, daß man eine Bank ohne Tradition ist (eben die bad bank der HypoVereinsbank)? Nur daran, daß man von Anfang an - wie am Ende einer vierjährigen Kette von Enttäuschungen zuvor auch schon die Mutter (HVB) - keine einheimischen Aktionäre an Bord hatte (die sich in Krisen für eine gewisse Zeit ja immer etwas solidarischer verhalten)?
Es sei wie es sei: Fuzzi, ich befürchte, es wird kein schönes Jahr für uns.
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ich setze seit jeher zentral auf deutsche Großbanken und habe dem viel, eigentlich fast alles zu verdanken. Nirgendwo ist die Zyklik so gut vorhersehbar. Habe mich eigentlich immer nur bemüht, in Aufwärtsphasen Bestände ab- und in Abwärtsphasen wieder aufzubauen. Ich bin aber (seit zwei Jahrzehnten) prinzipiell immer in diesem Sektor investiert; gerade die bittersten Momente waren die wichtigsten. Treue wurde immer, meist schon nach kurzer Zeit, reichlich belohnt. Die letzte Bankenkrise dauerte leider so lange, daß ich ganz am Ende beim besten Willen einfach nicht mehr flüssig war als HVB und Commerzbank für 5 Euro zu haben gewesen wären...
Insofern schrecken mich Kursperspektiven unter 10 grundsätzlich erstmal überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Auch Kapitalerhöhungen zur Bereinigung von Altlasten bewerte ich positiv, wenn damit die künftigen Ertragsrechnungen entlastet werden. Sie haben sich in der Vergangenheit meist erheblich sinnvoller erwiesen als Zukäufe.
Zum Freitag: er bestätigt Euch beide: die Aktie steht unter Druck, weil immer noch riesige Aktienbestände liquidiert werden müssen; hinzu kommen die von Warren angesprochenen psychologischen Faktoren, wozu ich auch noch die hiesige Bankenaversion zähle (ich kenne wirklich niemanden, der in den letzten 7 Jahren Bankaktien gekauft hat; wie sind ein Volk von Technikern und Ingenieuren, bewegen uns also in einer Bandbreite von SAP bis Infineon).
Was weitere Abschreibungen für den Kurs bedeuten würden, kann niemand im Moment sagen. Alle Szenarien sind denkbar: sie schreiben nochmal 150 Millionen ab, der Kurs bricht von 15 auf 10 ein; sie schreiben 400 Millionen ab, der Kurs bewegt sich nicht mehr, bleibt bei 15; sie schreiben 600 Millionen ab, der Kurs steigt von 11 auf 18. Entscheidend ist, wann und in welchem Umfeld so eine Meldung kommt, also ob der Markt in diesem Augenblick von einem Schrecken ohne Ende oder von einem Ende mit Schrecken, sprich einer endgültigen Bewältigung der Krise ausgeht.
Ein schönes Wochenende,
LeoF
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ist per se nichts Schlechtes. Vor ca. 5 Jahren bereinigten HVB und Commerzbank damit ihre Schieflagen; bei letzterer waren die Gewinne bald danach höher denn je zuvor; die HVB durfte das leider nicht mehr unter Beweis stellen, weil man ihr ihr Osteuropageschäft abnahm.
Es gibt aber leider auch Kapitalerhöhungen wie zuletzt bei UBS und Citigroup, wo das Geld vermutlich schon weg ist, bevor es überhaupt richtig da ist (in der FAZ wird heute der Chef eines arabischen Staatsfondes zitiert, der sehr viel mehr Geld für nötig hält als bisher geflossen ist, um die Citigoup und andere Finanzinstitute zu retten).
Für mich wird eine der Kernfragen sein, ob sich auf diesem Wege die Schere in der Ertragskraft vorerst schließen wird, die sich zwischen den deutschen Privatbanken und (sozusagen) dem Rest der Welt in den vergangenen zehn Jahren aufgetan hatte. Erstaunlich ist es schon, daß die UBS auf der Insel der Seligen weniger verdienen konnte als sie im USA-Markt verzockte.
P.S. In meinem letzten Posting vergaß ich noch die Meldung, daß die DWS jetzt über 5 % an der HRE hält. Dies dürfte, wenn nicht alles täuscht, ein nicht verallgemeinerbarer Sonderfall sein. Herr Kaldemorgen hat bereits sehr publicityträchtig angekündigt, dem Vorstand auf der Hauptversammlung evtl. die Entlastung zu verweigern. Als dann vermutlich größter Einzelaktionär wäre ihm, so es denn so käme, genug Aufmerksamkeit sicher.
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würde ich mich höchstens insofern beeinflußen lassen als ich mir Firmen ansehen würde, die davon am Ende dieses Jahres ganz sicher profitieren werden. Langfristig (5 Jahre plus x) würde ich mir deswegen aber keine Aktien aus dem Finanzsektor ins Depot legen, ganz einfach deswegen, weil man sich hier doch meistens in einer gewissen Bandbreite bewegt (HRE 0-100); das dürfte in anderen Sektoren anders sein (Wasser, Biotechnologie), aber ich will hier niemanden mit Tips ins Unglück stürzen bzw. von seinem Glück abhalten.
HRE: würde ich mir sehr genau überlegen, ob Du nicht doch noch andere Ideen hast. KGV-Schätzungen würde ich sehr skeptisch sehen, ich glaube, daß man bei der HRE im Moment nur weiß, daß man im Grunde ein sehr gutes und sehr ertragsstarkes Geschäftsmodell hat. Aber die Gewinn/Verlust-Rechnung wird im Moment sehr stark von Kausalitäten und Bilanzierungsregeln beeinflußt, auf die man im Grunde keinerlei Einfluß mehr hat. Eine seriöse KGV-Schätzung ist, glaube ich, bis auf weiteres nicht mehr möglich.
Ich habe seit November begonnen, wieder die Aktien zu kaufen, die ich vorher abgestoßen habe. Das Timing war natürlich schlecht, ganz klar, aber ich sehe das, wie in einem der letzten Postings etwas anders (der Durchschnitt innerhalb der Nußschale muß stimmen). Eiserne Regeln sind eigentlich nur: nie nur eine Bank und nie alles investieren. Letzteres, obwohl mir eigentlich seit Anfang an (1986) klar, ist das Schwerste: beim letzten Mal juckte es mir auch in den Fingern und ich habe mein letztes Geld (also den größten Teil) bei 8,30 für die Commerzbank und bei 9 für die HVB investiert. Das war 2007 dann einerseits eh egal, andererseits doch bitter.
Gehe auch ruhig davon aus, daß die Abgeltungssteuer bzw. ihr Satz nicht bis ans Ende aller Tage Bestand haben werden. Schon in der nächsten Wirtschaftskrise wird man wahrscheinlich einsehen, daß man den Aktionären doch mehr lassen muß, wenn man ihr Geld will.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der viele nur davon leben, daß sie ständig an den Spielregeln herummurksen.
Ich wünsche Dir viel Glück bei Deinen Entscheidungen!
LeoF
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