abstürzen
Zwei Jahrzehnte war er ein künstlicher Mega-Star am Himmel, nun fällt er tief: Der Röntgensatellit "Rosat" wird voraussichtlich in der Nacht oder den Morgenstunden mit 28.000 Kilometern pro Stunde unkontrolliert in die Erdatmosphäre eintauchen. Dabei wird das Objekt größtenteils verglühen, doch etwa 30 Trümmerteile werden auf die Erde stürzen - und könnten dabei auch Deutschland treffen, warnt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Nach jüngsten Berechnungen soll "Rosat" in der Nacht zum Sonntag oder am Sonntagvormittag in die Erdatmosphäre eintreten. Der Wiedereintritt werde zwischen Samstagabend 20 Uhr und Sonntag 14 Uhr erwartet, sagte ein DLR-Sprecher. Diese Angaben können sich jedoch noch ändern. Die voraussichtliche Absturzstelle lässt sich noch nicht berechnen.
Keine extreme Gefahr für Menschen Die DLR-Experten glauben aber nicht, dass "Rosat" für irgendjemanden auf dem Globus gefährlich wird. "Wir gehen davon aus, dass nichts passiert", sagt Vorstandschef Johann-Dietrich Wörner. Trümmerteile von "Rosat" gehen mit einer Chance von 1 zu 580 in Deutschland zu Boden. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand in Deutschland durch den Satelliten zu Schaden kommt, liegt laut DLR bei 1 zu 700.000. Sollte "Rosat" doch Schaden anrichten, würden die USA, Deutschland und Großbritannien gemeinsam haften, weiß Rechtsexperte Bernhard Schmidt-Tedd. Wörner versichert, das DLR stünde dann zu seiner Verantwortung. Rosat" ist mittlerweile von einer Höhe von einst 580 Kilometern über der Erde bis Anfang September auf 290 Kilometer abgesunken. "Im Mai war er noch relativ stabil, aber in der letzten Phase wird er taumeln", glaubt der Fachmann für Weltraumrückstände, Manuel Metz.
Exakte Flugbahn ist noch nicht bekannt Ob die bis zu 30 erwarteten Trümmerteile nun im Meer versinken, auf einem Acker einschlagen oder spurlos verschwinden, kann daher niemand voraussagen. Sowohl Experten in den USA als auch in einer Großradaranlage bei Bonn lassen "Rosat", der in 90 Minuten einmal die Erde umkreist, nicht aus den Augen.
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