Den Unmut und den Ärger vieler Anleger kann man aus den Postings der letzten Tage ablesen. Ich möchte an dieser Stelle jedoch kein Blatt vor den Mund nehmen und den Teufel richtig an die Wand malen. Die Ereignisse vom Freitag sprechen eine zu deutliche Sprache. Trotz eines sehr großen Umsatzes zu stabilen Preisen, vollzog der DAX intraday eine Kehrtwendung. Er landete dabei fast punktgenau auf der Unterkante des Abwärtscharts ohne dabei einen Pullback hinzulegen. Es wird sich bereits am Montag zeigen, ob die Marke von 7244 hält und nach oben verlassen wird, oder die derzeitige Seitwärtsbewegung in eine Konsolidierung mündet. Ich gebe daher heute gar nix auf den Future, da der vom Freitag auch entgegen dem Verlauf freundlich vor Börsenbeginn eingestellt war. Viel wichtiger ist das Szenario auf der Währungsebene. Solle der Rettungsschirm Griechenlands sich als Seifenblasenschirm entpuppen, so werden vor allem die Luschen Amis, die selbst ein zutiefst marodes Bankensystem nur über das Verlassen solider Haushaltspositionen zu halten versuchten, zu zittern beginnen, da die Überschuldung fast nur noch von chinesischer Seite durch den Aufkauf der Staatsanleihen stabilisiert würde. Der freie Markt jedoch würde den gesamten "atlantischen" Bankensektor meiden wie der Teufel das Weihwasser. Der am Freitag vorgegebene Bereich von ca. 3,95 € für eine Commerzbankaktie steht und fällt aber mit dem Markt insgesamt. Fällt der Markt so liegt das technisch erste Ziel bei etwa 6880, das sind etwa die 5% Absenkung, die viele der Käufer vom Freitag als Stop-Loss-Order für den Einstieg festgelegt haben. Solle diese Marke tangiert werden, so wären das AUA´s durch den weiter einsetzenden Verkauf. Bei dem hohen Umsatz von Freitag sollten das auch wiederum hohe Abgabemargen sein. Bis hierher hat der Teufel an der Wand noch keine Hörner - die kommen jetzt ! All das vorher gesagte ist natürlich auch für Shorties klar erkennbar. Dabei ist das Risiko auf weiter fallende Kurse zu wetten und die passenden Optionsscheine rauszukramen überschaubar. Denn sollte der Markt halten oder steigen, die Commerzbankaktien würden vorerst nicht davon profitieren und das Verlustrisiko die Chancen nicht ausgleichen. Zumal ja auch nach wenigen Tagen des Abwartens das Abgleiten sich noch lohnen würde. (jetzt noch drei Sechsen über die Tür) Der wirksamste Shorter geht jedoch von einer Doppel-Short-Strategie aus, in der er zuerst eine "Welle" kurz vor Zeichnungsschluss der Kapitalerhöhung "brandet", und eine zweite nach dem Ausgabetermin, wenn die neuen Aktien auch auf dem Markt erscheinen und verlustmindernd verkauft werden sollen. Die erste Welle würde dabei die Wirkung der zweiten Welle verstärken. Übrigbleiben würde nur der Lumpensammler, der die Trümmer einer einst stolzen Aktie einsammeln könnte. Aber das sind alles diabolische Szenarien, die nicht eintreffen müssen. (Grins) Alles Gute Der Chartlord
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