1) "Alles wird gut" - China hält die Immobilienblase noch ein paar Jahre auf hohem Niveau, Trump bringt seine Steuerreform durch, Europa setzt den Aufwärtskurs fort. Meines Erachtens wiegt Europa sehr schwer, seit Macrons Sieg zeichnet sich ein Perspektivenwechsel ab, wie wenn man in der bekannten optischen Täuschung plötzlich von Hase auf Ente wechselt: Bis 2016 waren die Märkte unter dem Zeichen eines möglichen Niedergangs des Euros. 2016 hatten wir dann das gefürchtete Brexit-Votum, aber man hat festgestellt, dass das auch nicht so schlimm ist. Jetzt plötzlich sieht Europa stark aus, nach Jahren der Unsicherheit und des zögerlichen Wachstums könnte es nun doch losgehen.
2) Chinas Immobilienpreise stürzen ab, Banken und Versicherungen kommen ins Straucheln, das Finanzsystem wankt. Die amerikanische Wirtschaft driftet bereits aufgrund der internen Dynamik in eine Rezession, zusammen mit der China-Krise kommt es zu einem massiven Crash. Verlauf wie 2008/9, erst ins Bargeld, dann doch Gold?
3) Es gibt keine größere Krise, aber die amerikanische Wirtschaft läuft nicht überragend oder stockt, die Fed erhöht die Zinsen nur zögerlich oder rudert sogar zurück und senkt die Zinsen wieder, druckt mehr Geld. Auch Europa und Japan drucken weiter Geld. Dann würde ich annehmen, dass Gold in dem weiter oben skizzierten exponentiellen Trendkanal bleibt und mit etwas Glück vielleicht auch darüber hinaus schießt.
Szenario 1) könnte einen längerfristigen Abwärtszyklus für Gold einleiten.
Ich warte jetzt wahrscheinlich auf ein klares Kaufsignal. Charttechnisch ist Yamana gerade etwas auf der Kippe, wenn es noch ein bisschen runtergeht, entsteht ein hässliches Verkaufssignal. (Klar ist natürlich auf der anderen Seite, dass man, wenn man auf ein klares Kaufsignal wartet, die wirklich billigen Kurse verpasst.)
Hier das XAU-Gold-Verhältnis: Im Vergleich zu Ende 2015, als die Gold-Verzweiflung maximal war, sind wie immer noch fast 100% höher.
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Angehängte Grafik:
xau-to-gold.jpg (verkleinert auf 43%)