der Commerzbank wird seit geraumer Zeit vor allem von der Tatsache beherrscht, daß einige ihrer zuletzt exzellenten Kennziffern, Stichwort: Mittelstandsbank, sehr stark konjunkturabhängig sind und die im letzten Jahr erreichten Renditen, Osteuropa und allen Beteuerungen des Managements zum Trotz, nicht automatisch fortgeschrieben werden können. Sowieso wurde bereits auf der Bilanzpressekonferenz angedeutet, daß die Risikovorsorge dieses Jahr höher ausfallen wird. Außerdem, dies gebe ich auch in anderen Bankenthreads gerne zum Besten, sind wir hier eine echte Minderheit. Es gibt, verglichen z.B. mit den 80er-Jahren, nur noch sehr wenige Privatinvestoren im Bankensektor, sowieso ist der, nicht nur wegen der jetzigen Finanzkrise, sondern schon seit der letzten nach der Jahrtausendwende, in sehr vielen Depots, vor allem bei den langfristig orientierten Versicherungskonzernen sowie Pensions- und Versorgungskassen MASSIV UNTERGEWICHTET, da die Nerven der wenigsten Value-Investoren dieser Volatilität nervlich gewachsen waren. Auch gibt es ein paar international agierende Investoren, die die lange Phase, in der japanische Bankaktien sozusagen zum Nulltarif zu haben waren, je in ihrem Leben vergessen werden. Es gibt eindeutige Studien, wonach Finanzaktien als Gruppe langfristig eine erheblich schlechtere Performance als andere Sektoren haben. Daran orientieren sich die Investoren, die die Kurse letztlich machen. An BankaktieN (!!!) sollte man eigentlich vor allem dann denken, wenn die Kurse wirklich im Keller sind. Die Betonung liegt auf "wirklich im Keller" und auf dem Plural. Ich gehe davon aus, daß wir (auch und gerade in Europa) im Laufe der nächsten 10-20 Jahre eine echte Bereinigung sehen werden, vergleichbar der Automobilindustrie im 20. Jahrhundert. LeoF
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