YOC WKN: 593 273 Verdreifachung ist nicht ausgeschlossenDie auf Werbetechnologie spezialisierte YOC lieferte gute Zahlen für 2020: Der Umsatz wurde leicht auf 15,5 Millionen Euro gesteigert, das Betriebsergebnis hat sich auf 1,8 Millionen Euro mehr als ver-doppelt. Die Aktie hatte in den vergange-nen Wochen schon einiges an Wert ge-wonnen. Doch die Börsenstory steht wo-möglich erst am Anfang. Dass YOC in einem für die Werbebranche eigentlich verheerenden Jahr 2020 die Erlöse und vor allem die Profitabilität steigern konnte, liegt am wachsenden Erfolg der selbst entwickelten Plattform VIS.X. YOC ist auf die Schaltung von Werbung auf Smartphones spezialisiert. Dabei werden Werbetreibende und Anbieter der einzelnen Seiten zusammengebracht. Durch VIS.X wird die Transaktion sehr stark automatisiert. Die Skaleneffekte zeigen sich in den Ergebniszahlen. Während das klassische Geschäft rückläufig war, brummt die Plattform. Die Gewinne stei-gen überproportional. Der Trend zur Au-tomatisierung wird sich in Zukunft noch beschleunigen. Das Volumen der For-mate, die 2020 auf der Plattform einge-stellt wurden, hat sich verdoppelt. Das Gerüchte und Spekulationen bewegen die Börsen stärker als schlichte Fakten oder Unternehmensnachrichten. In dieser Rubrik erfahren Sie, über welche Titel derzeit auf dem Parkett und in der Finanzbranche getuschelt wird.Management geht im Gespräch mit BÖRSE ONLINE davon aus, dass sich die-ses Volumen auch 2021 verdoppeln werde. Für die Prognose spricht etwa die Zusammenarbeit mit großen Einkaufs-plattformen, die mehr Volumen bringen. So hat VIS.X nach der Integration auf der US-Plattform Xandr im deutschsprachi-gen Raum schon einen höheren Marktan-teil als Google. Höhere Erlöse über die Plattform steigern auch den Rohertrag überproportional und skalieren das Er-gebnis. Würde YOC mit VIS.X 2021 nach 33 Prozent Umsatzanteil nun 50 Prozent erreichen, stiegen die Erlöse auf 18 Millio-nen Euro. Der Gewinn dürfte dann bei über drei Millionen Euro landen, nach1,8 Millionen Euro für 2020. Wenn YOC allein über die Plattform 20 Millionen Euro umsetzen würde, verdient die Firma weit mehr als zehn Millionen Euro. Dafür wäre der aktuelle Börsenwert von 29 Millionen Euro wohl viel zu niedrig, eher wären dreistellige Regionen gerecht-fertigt. Die große Frage ist, ob YOC dieses Potenzial selbst heben kann oder vorher übernommen wird. Gerade hat RTL die ähnlich positionierte Plattform SpotX für mehr als das Sechsfache des Umsatzes verkauft. Auf die YOC-Aktie umgerechnet wäre das ein Kurs von über 30 Euro, ak-tuell kostet sie unter neun Euro.
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