Lloyds mit Milliardenverlust - Irland-Krise belastet Donnerstag, 4. August 2011, 15:10 Uhr Diesen Artikel drucken[-] Text [+] London (Reuters) - Schadenersatzzahlungen und faule Kredite haben die britische Bank Lloyds tief in die Verlustzone gedrückt. Das teilverstaatlichte Institut wies am Donnerstag ein Minus von 3,25 Milliarden Pfund (3,7 Milliarden Euro) für die erste Jahreshälfte aus. Angesichts dieser Verluste dürfte es für die britische Regierung immer schwerer werden, ihren Anteil von 41 Prozent in absehbarer Zeit gewinnbringend loszuwerden. Die Aktie sackte um sieben Prozent ab.
Das Institut muss Kunden für fehlerhaft verkaufte Versicherungen entschädigen. Zudem stapeln sich faule Kredite vor allem für das schuldengeplagte Irland in den Büchern. Zwar konnte Lloyds die Abschreibungen hierauf um 17 Prozent auf 5,4 Milliarden Pfund zurückfahren. Doch die Verschärfung der Schuldenkrise in Irland verhinderte einen rascheren Abbau. Irlands Finanzkrise wütet immer stärker in der Bilanz des Instituts, das beim Staat noch mit 37 Milliarden Pfund in der Kreide steht. Seit Ende 2008 musste Lloyds rund neun Milliarden Pfund auf Kredite in dem Land abschreiben.
Ohne die Versicherungs-Sonderzahlungen wies die Bank einen Vorsteuergewinn von 1,1 Milliarden Pfund aus nach 1,6 Milliarden Pfund vor einem Jahr. Das Ergebnis lag in etwa im Rahmen der Analystenerwartungen. Die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigte der Konzern. Mit den Zahlen bleibt Llodys hinter den einheimische Rivalen Barclays und HSBC zurück, die wieder Milliardengewinne einfahren. Alle drei Institute kämpfen jedoch mit steigenden Kosten und einem geringerem Wachstum und streichen Tausende Stellen - HSBC sogar insgesamt 30.000. Lloyds kappt 15.000 Jobs.
- von Sudip Kar-Gupta und Steve Slater -
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