wird meiner Meinung nach stark überschätzt.
Denn indem Trump eine jede Intervention bereits im Vorfeld ausschließt, es ohnehin so gut wie keine wirtschaftlichen Beziehungen mehr mit den USA gibt, fehlt Trump jedes Druckmittel mit dem er Putin beeindrucken und beeinflussen könnte.
Das ist wie mit dem zahnlosen Tiger, der laut brüllt.
Und auch gegenüber der Ukraine hat Trump kaum ein Druckmittel. Zwar könnte er die Waffenlieferungen an die Ukraine zurückfahren oder sogar komplett einstellen. Doch da Trump bereits im Vorfeld gesagt hat, dass er die Waffenlieferungen an die Ukraine deutlich zurückfahren will, ist auch dieses Druckmittel bereits verpufft. D.h. für die Ukraine ändert sich an der Situation nichts, es würde so oder so die Unterstützung der USA nicht mehr erhalten.
Generell finde ich, hat Trump wenig Verhandlungsgeschick, denn würde man eine Verhandlungslösung anstreben, würde man seine Druckmittel nicht bereits im Vorfeld aus der Hand geben. Trump ist meiner Meinung nach genau das Gegenteil eines guten Diplomaten.
Deshalb erwarte ich genau das Gegenteil von dem, was landläufig von Trump bezüglich des Ukrainekonflikts erwartet wird.
Trump wird von Putin und Selensky wahrscheinlich abgewiesen werden, sich der Krieg weiter fortsetzen. Die Ukraine wird bereits Jetzt und im Vorfeld schon auf ein solches Szenario hinarbeiten, sich darauf vorbereiten, so dass selbst ein Lieferstopp aus den USA die Situation zwar keinesfalls leichter machen wird, die Ukraine trotzdem ihre aktive Verteidigungs-Abnutzungstaktik fortführen kann. Hinter den Kulissen wird man bereits u.a. mit den baltischen Ländern sowie vor allem Polen und Tschechien, sowie den Rüstungskonzernen wie Rheinmetall unter Hochdruck daran arbeiten, sich von den USA unabhängig zu machen. Das sicherlich nicht erst seit dem Wahlsieg von Trump, sondern läuft das sicherlich schon viel länger. So erweitert Rheinmetall seine Rüstungskapazitäten so stark wie nie zuvor. Die Munitionsproduktion, vor allem von Artilleriegranaten wird bereits massiv hochgefahren.
D.h. jedes weitere Quartal, welches die Ukraine durchhält, wird die Ukraine besser mit Nachschub versorgt.
D.h. wenn die USA die Lieferungen zurückfährt oder einstellt, wird das am Ende negativ auf die USA zurückfallen, weil sie ihre Abhängigkeiten gegen Europa aufgeben, damit die Vormachtstellung der USA schwächen. Denn wenn die Europäer nun selbst für ihre Sicherheit aufkommen müssen, was ja Ziel von Trumps Politik ist, werden Europäer ihre eigene Rüstungsindustrie hochfahren und ihre Waffen nicht mehr in den USA kaufen. Denn welches Land will von den USA Waffen kaufen, wenn es darum fürchten muss, dass es im Fall der Fälle keinen Support dafür mehr erhält?
Letztendlich war es die wie in Stein gemeißelte Übereinkunft innerhalb der NATO, dass die USA zwar den Löwenanteil der Kosten trägt, dafür aber auch den Löwenanteil der Rüstungsausgaben für seine Rüstungsindustrie beanspruchen konnte, während Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall über Jahre ein eher schlichtes Dasein an der Börse pflegten.
Deshalb sollte man nicht jedes Wort von Trump ernst nehmen und erstmal abwarten, wie er am Ende wirklich handeln wird.
Ich halte es durchaus für möglich, dass, wenn er mit Gebrüll den Krieg nicht beenden kann, er die Ukraine mit den wirklich entscheidenden Waffen beliefert, jegliche Restriktionen abbaut und der Ukraine quasi mit einem "Push" zum Durchbruch verhilft und das russische Kartenhaus dann in sich zusammenfällt.
Denn dann könnte sich Trump im Nachgang tatsächlich als Friedensmacher inszenieren, der nicht wie Biden zuvor, durch "schwaches" Handeln den Konflikt unnötig in die Länge gezogen hat, sondern er durch die Stärke der USA, durch seine Stärke, den Frieden und Wiederherstellung der Souveränität gebracht hat. Damit nicht genug, handelt er mit der Ukraine einen langfristigen dicken Waffenliefervertrag aus, womit er der eigenen Rüstungsindustrie neue langfristige Aufträge ins Haus bringt.
Das wäre meiner Meinung nach ein wesentlich wahrscheinlicheres Szenario, welches viel besser zu Trump passt.
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