Wie komme ich auf die 10 Mio. Test pro Woche. Frau Jüngst beantwortete eine Frage nach der Kapazität und sprach von 2 Mio. Tests je Tag. Sie sagte auch, dass man momentan an der Grenze arbeite. Macht nach Adam Riese bei 5 Arbeitstagen 10 Mio. Tests wöchentlich.
Die Kritik an dem späten Zeitpunkt der Guidance kann ich teilweise nachvollziehen. Was man hätte früher machen können wäre eine Einengung gewesen, eine Reduzierung der oberen Begrenzung. Dass man das untere Ende nicht erreicht liegt m.E. hauptsächlich an Viromed. Sie haben nicht abgenommen was vertraglich vereinbart worden ist und sie haben das PCR-Gerät nicht liefern können. Vermute auch einer der Gründe warum die Due Diligence hängengeblieben ist. Wie soll man das PCR-Geschäft bewerten , wenn der Partner nicht imstande ist zum Hochpunkt der Pandemie auszuliefern? Ich denke, dass diese Entwicklung tatsächlich erst in den letzten Wochen klargeworden ist. Zudem hatte man Bestellungen i.H.v. 40 Mio. Euro, wo man auf eine Auslieferung noch in diesem Jahr hoffte. Das klappt nicht, aber dafür wird jetzt das Jahr 2022 besser. Eine gewisse Verstetigung der Zahlen. Ist eigentlich sogar positiv. Es fehlen also diese 40 Mio., geschätzt 50 Mio. wegen fehlender Vertragstreue von Viromed und einige Millionen erwarteter PCR-Einnahmen. Wenn man das addiert kommt man locker auf die 250 Mio. wie in der Guidance. Die Frage ist eher ob man in solchen Zeiten eine Guidance in konkrter Form abgeben soll. Wir sprechen hier von einer Ver-150-fachung der Umsätze ggü. 2019. Wer soll das genau vorhersehen? Ich hätte mir wahrscheinlich eine Guidance für 2022 gespart und nur gesagt, dass bereits 40 Mio. unter Dach und Fach sind. Was schon heute sicher ist, dass die falsch sein wird. Wie lange machen sie 10 Mio. Tests je Woche? Gibt es auch nach dem nächsten Sommer Testbedarf? Kommt Viromed vielleicht doch zurück? Da kann man alles annehmen.
Positiv ist ja auch, dass es eine Dividende gibt. Wann? Das hängt vom Termin der nächsten HV ab. Ich hoffe, dass man da einen Termin im Sommer findet, der dann mal wieder persönlich wahrgenommen werden kann.
In der Summe fand ich die HV o.k. Für Leute, die im Hype eingestiegen sind, ist die Sache ärgerlich, aber da hat man auch Scharlatanen im Netz vertraut, die von Milliardenumsätzen geträumt haben und optimistische 3-stellige Kursziele ausgerufen haben. Anfang des Jahres gab es Insider, die unterhalb von 10 verkauft haben. Es gab also schon früh Indizien dafür, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Und wenn ein Aktionär, der schon vor 2021 eingestiegen ist, die Lage betrachtet, dürfte der ganz glücklich sein. Es ist eben manchmal doch eine Sache des Timings.
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