Biogasbranche: Schmack vs. Envitec vs. BiogasNord
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neuester Beitrag: 01.04.12 13:37
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eröffnet am: | 01.02.08 12:58 von: | DrShnuggle | Anzahl Beiträge: | 1506 |
neuester Beitrag: | 01.04.12 13:37 von: | DrShnuggle | Leser gesamt: | 501726 |
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es keine analysten-beiträge also empfehlung gibt, wird sich in den kursverläufen wohl auch nicht viel ändern.
es ist schön ein wenig taschengeld durch den anstieg der letzten tage mitgenommen zu haben, doch mehr wird wohl nicht passieren. der eigentlich erwartete turnaround muss wohl noch warten...
man sollte sich einmal vor augen führen, dass noch immer nur die spekulanten und langzeitanleger im moment die biogasaktien beherrschen. wie gasagt - ohne analystenbeträge (leider) kann die breite masse von anlegern leider nicht wissen was gerade in "unserer" branche passiert...
ich habe schon vor einem monat gesagt - bis zum juni wird sich envitec nicht groß verändern. erst dann werden wir sehen wie sich die aktie in den nächsten Q´s entwickelt.
mein tip - bei 15,50 wieder kaufen und den nächsten kleinen sprung abwarten. taschengeld ist besser als ins minus zu geraten ...
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SCHMACK BIOGAS - Erholung geht zu EndeDatum 10.04.2008 - Uhrzeit 15:25 (© BörseGo AG 2007, Autor: Paulus Alexander, Technischer Analyst, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
Schmack Biogas - WKN: SBGS11 - ISIN: DE000SBGS111 Börse: Xetra in Euro / Kursstand: 15,90 Euro Rückblick: Die SCHMACK BIOGAS - Aktie befindet sich seit April 2007 in einer massiven Abwärtsbewegung. Im Rahmen dieser Bewegung stürzte die Aktie von 76,20 Euro auf 10,98 Euro ab. Nach diesem Tief vom 18.03.2008 erholte sich die Aktie in den letzten Wochen. Am 07.04.2008 erreichte der Wert die exp. GDL 50 und schloss dabei auch knapp über der Widerstandszone zwischen 16,52 und 17,09 Euro. In den letzten Tagen kam aber wieder zu Verkäufen, insbesondere heute. Die Aktie fällt nun wieder unter die Zone zwischen 16,52 und 17,09 Euro zurück. Charttechnischer Ausblick: Die Erholung der letzten Wochen dürfte nun vorbei sein. Abgabedruck wird wohl wieder das Kursgeschehen bestimmen. Ein Tagesschlusskurs unter 15,29 Euro wäre ein klarer Hinweis dafür. Abgaben in Richtung 10,98 Euro wären die Folge. Sollte die Aktie aber über das bisherige Erholungshoch bei 17,96 Euro ansteigen, dann wäre eine weitere Erholung bis ca. 20,20 Euro zu erwarten. Kursverlauf vom 18.06.2007 bis 10.04.2008 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag) |
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In den USA sind für die Produzenten von Bio-Kraftstoffen die goldenen Zeiten bereits vorbei.
Der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger kostet den Moment sichtlich aus. ?Das ist ein fantastisches Beispiel, wie eine gesunde Wirtschaft und eine gesunde Umwelt Hand in Hand gehen können?, schwärmt er, als er 2006 vor einer halbfertigen Ethanolfabrik im kalifornischen Madera seinen Bioenergy Action Plan vorstellt. Bis 2020 soll Kalifornien mindestens 40 Prozent der verbrauchten Biokraftstoffe selbst herstellen, im Gegenzug gibt es staatliche Förderung, Subventionen und Produktionsquoten.
An Schwarzeneggers Seite, zufrieden lächelnd, Bill Jones, Mitbegründer von Pacific Ethanol, dem größten Biosprit-Hersteller in Kalifornien. Dass sich Politik und Geschäft prima vereinbaren lassen, wusste Jones schon vorher: Von 1995 bis 2003 war er Innenminister von Kalifornien. Drei Jahre später hatte Pacific Ethanol das, was Surfer die perfekte Welle nennen: Rückenwind und finanzielle Anreize aus der Politik, 84 Millionen Dollar aus dem Investmentfonds von Microsoft-Gründer Bill Gates und eine landesweite Begeisterung für den vermeintlich grünen Treibstoff. Beim Börsengang im März 2005 erzielte Pacific Ethanol neun Dollar pro Aktie, bis Sommer 2006 schoss der Kurs auf über 40 Dollar.
Die guten Zeiten sind ? wie der gemeinsame Fabrik-Auftritt von Schwarzenegger und Jones ? lange vorbei. Denn inzwischen hat sich der Wind gedreht. Statt auf der perfekten Welle navigiert Pacific Ethanol nun in tückischem Fahrwasser. Im ersten Quartal 2008 erlitt das Unternehmen einen Verlust von 14 Millionen Dollar, der Aktienkurs dümpelt bei 4,50 Dollar. Schlimmer noch: Mit einer 40-Millionen-Dollar-Geld-Spritze musste das Bauunternehmen Lyles United dem Ethanolproduzenten Ende März aus einem Liquiditätsengpass helfen.
Anderen in der Branche geht es noch schlechter. Bereits im vergangenen Oktober stoppte Glacial Lakes Energy den Bau einer geplanten Raffinerie in Meckling, South Dakota. Auch Vera Sun Energy verschob wenige Monate nach dem Börsengang den Bau einer 100-Millionen-Gallonen-Raffinerie im Bundesstaat Indiana. Das Startup Ethanex Energy musste vergangene Woche sogar Konkurs anmelden.
Die lange stürmische Begeisterung in den Vereinigten Staaten für den jährlich mit bis zu 7,3 Milliarden Dollar an Subventionen geförderten Biotreibstoff ist merklich abgeflaut. Wurden 2006 noch 771 Millionen Dollar Wagniskapital in junge US-Biotreibstoffunternehmen ? 563 Millionen Dollar davon in Ethanol ? investiert, waren es nach Berechnungen des Beratungsnetzwerks Cleantech 2007 nur noch 484 Millionen Dollar. Davon kamen 161 Millionen Dollar der Produktion von Ethanol zugute.
Wal van Lierop, den Vorstandschef von Chrysalix Energy Venture Capital, einem auf saubere Energien spezialisierten Wagniskapitalgeber aus Kanada, überrascht das nicht. ?Aus Mais hergestelltes Ethanol ist ein großer Schwindel, der von Politikern vorangetrieben wird?, meint er. Er glaubt, dass nur große Unternehmen wie Cargill und Archer Daniels Midland mit Ethanol Gewinne machen können, alle anderen aber Geld verlieren werden. Hinter der Aussage steckt kein Defätismus, sondern schlichte Ökonomie: Durch den Ethanolboom sind die Maispreise explodiert, die Verkaufspreise für den alkoholischen Biosprit dagegen wegen Überangebots und nur langsam anziehender Nachfrage gefallen.
Dass die Ethanolproduktion die Maispreise und folglich auch die Lebensmittelpreise weltweit in die Höhe treibt, sorgte für zusätzliche Kritik. Und auch die sogenannte Todeszone im Golf von Mexiko, in der aufgrund ausgeschwemmter Düngemittel aus den riesigen Maisfeldern am Mississippi das maritime Leben fast völlig abgestorben ist, ruft Ethanolgegner auf den Plan.
Probleme gibt es auch bei der Infrastruktur: Noch wird Ethanol oder Mais meist mit Lastzügen aus dem Mittleren Westen zu den Absatzmärkten an den Küsten gekarrt, da das aggressive Ethanol wegen Korrosionsgefahr nicht über bestehende Ölpipe-lines transportiert werden kann. Und obwohl bereits etwa die Hälfte des in den USA verkauften Benzins mit bis zu zehn Prozent Ethanol versetzt ist, fehlt es an Tankstellen, die E85 anbieten, jenen Ökosprit, der zu 85 Prozent aus Agraralkohol und zu 15 Prozent aus Benzin besteht. Bisher sind nur etwa ein Prozent aller 160 000 Tankstellen im Land mit E85-Zapfsäulen ausgestattet.
Dabei hat sich die Ethanolproduktion in den USA zwischen 2004 und 2007 fast verdoppelt und eine Menge von 6,5 Milliarden Gallonen erreicht. Zugleich stieg die Zahl der Raffinerien von 72 auf 134, weitere 77 Anlagen befinden sich noch im Bau.
Auftrieb erhielt der Biospritboom dabei nicht nur durch Wagniskapital, sondern auch durch Direktiven aus Washington. Präsident Bush verabschiedete 2007 den Energy Independence and Security Act, der vorschreibt, dass bis 2022 in den USA jährlich 36 Milliarden Gallonen Biotreibstoff im Straßenverkehr eingesetzt werden müssen. So eine Direktive macht sich gut, denn politisch lässt sich Ethanol bestens vermarkten. So soll Ethanol die Abhängigkeit von den Öl produzierenden Staaten im Nahen Osten verringern, den Ausstoß von Treibhausgasen senken ? und den Farmern im Mittleren Westen die Taschen füllen.
Und da jeder Präsidentschaftskandidat sich dem wichtigen Vorwahlkampf im Mais-Staat Iowa mit seiner mächtigen Agrar-Lobby stellen muss, ist das Trommeln für Ethanol fast ein Muss ? selbst für Hillary Clinton und John McCain, die sich vor ihrer Kandidatur zuweilen noch skeptisch über Ethanol geäußert hatten.
Dabei verdichten sich die Zeichen, dass Ethanol weder die Unabhängigkeit von fossilem Rohöl bringt noch gegen die globale Erderwärmung hilft. Der Hype um Ethanol sei ?die am stärksten fehlgeleitete politische Strategie der letzten Zeit?, schimpft Tad Patzek, Professor für Ingenieurwesen an der University of California in Berkeley. Er und sein Kollege David Pimentel haben jüngst Studien veröffentlicht, die zeigen, dass die Herstellung von Mais-Ethanol 29 Prozent mehr Energie verschlingt, als der Treibstoff selbst beinhaltet. Zwar gibt es auch Studien, die eine leicht positive Energiebilanz ausweisen. Doch selbst wenn es so wäre, könnte die gesamte Maisernte der USA nur rund 15 Prozent des US-Benzinbedarfs decken.
Eigentlich dürfte das Auf und Ab niemanden überraschen. Denn bereits in den Siebziger- und Neunzigerjahren hatte die US-Regierung große Anstrengungen unternommen, Ethanol als Treibstoff zu etablieren. Damals waren die Ölpreise infolge des Opec-Embargos und des ersten Golfkriegs in die Höhe geschnellt. Doch als sich die Ölpreise normalisierten, war die Ethanol-euphorie schnell wieder vorbei.
Heute sorgt der anhaltend hohe Ölpreis zumindest dafür, dass der Branche nicht ganz die Luft ausgeht und immerhin rund fünf Prozent der 140 Milliarden Gallonen Benzin, die in den USA jährlich in den Motoren von Straßenfahrzeugen verbrannt werden, durch Ethanol ersetzt sind.
Damit wird Ethanol so rasch wie in den Siebziger- und Neunzigerjahren wohl nicht mehr vom US-Markt verschwinden. Zumal die Befürworter inzwischen einen Schritt weiter sind und auf die zweite Generation von Biosprit verweisen. Das umstrittene Mais-Ethanol sei nur ein Sprungbrett für umweltfreundlicheren Sprit aus Zellulose.
Noch ist diese Technologie zwar längst nicht so weit, dass Zellulose-Ethanol für den Massenmarkt produziert werden könnte. Doch der Hype-Zyklus tendiert wieder nach oben. Das US-Energieministerium hat vergangenes Jahr 385 Millionen Dollar für den Bau von sechs Pilotanlagen bewilligt.
Quelle: http://www.wiwo.de/technik/...-schwindel-mit-bio-kraftstoffen-272598/
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16.04.2008 Franz Rother, Wolfgang Kempkens, Susanne Kutter, Jürgen Rees, Martin Seiwert, Steffi Augter (Berlin), Silke Wettach (Brüssel), Alexander Busch (São Paulo), Matthias Kamp (Peking) 2 Kommentare10
Die Begeisterung für die erneuerbaren Energien hat sich abgekühlt: Biosprit schadet dem Klima mehr, als er ihm hilft; Wind- und Sonnenkraftwerke liefern zu wenig und viel zu teuren Strom. Notwendig ist eine Generalrevision der Umweltpolitik ? die Techniken und Konzepte für die neue Biovernunft stehen bereit.
Windkraft erzeugt erneuerbare Bild vergrößern Windkraft erzeugt erneuerbare Energien REUTERS
Neuerdings befällt Claus Sauter, Chef des Leipziger Biokraftstoff-Konzerns Verbio, Schwermut beim Anblick seiner Biospritfabrik im brandenburgischen Schwedt. 60 Millionen Euro hat der Bau der Anlage Ende 2004 verschlungen, knapp 14 Millionen davon hat das Land Brandenburg damals zugeschossen. 700.000 Tonnen Getreide sollten auf dem weitläufigen Gelände im Gewerbepark an der Passower Chaussee eigentlich jährlich zu Ethanol vergoren werden. ?Pack die Sonne in den Tank?, hieß ein Werbespruch, mit der Verbio Autofahrer für den Kraftstoff vom Acker zu begeistern suchte. Doch inzwischen haben die Autofahrer aus der Region, die sich von der Werbung locken ließen, Probleme, Nachschub zu bekommen. Denn seit Herbst 2007 arbeitet die Raffinerie nur mit halber Kraft, weil der Rohstoff zu teuer geworden ist. Die 92 Beschäftigten arbeiten seitdem kurz.
Auch beim zweiten großen Produzenten von Biosprit in Ostdeutschland, der Südzucker-Tochter CropEnergies in Zeitz südlich von Gera, herrscht Katerstimmung. Der Grund ist nicht so sehr die Entscheidung von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, die eigentlich für den 1. Januar 2009 geplante Zwangsbeimischung von zehn Prozent Ethanol zum Benzin zu stoppen. Die dafür benötigte Menge von jährlich 1,5 Millionen Kubikmeter hätten deutsche Biospritfabriken ohnehin nicht liefern können, sie hätte deshalb aus Brasilien importiert werden müssen. Nein, der Grund für die Probleme in Zeitz ist der gleiche wie in Schwedt: Die Herstellung von Biokraftstoffen rechnet sich hierzulande nicht mehr. Denn der Preis für die Tonne Getreide ist im vergangenen Jahr aufgrund der weltweiten Nachfrage nach diesem wichtigen Rohstoff für die Biosprit-, Lebensmittel- und Futtermittelindustrie explodiert, von 70 Euro auf 230 Euro.
Die Raffinerie in Schwedt hat deshalb nicht nur ihre Produktion gedrosselt, um die Verluste in Grenzen zu halten. Verbio-Chef Sauter hat auch entschieden, den Vorrat von 400.000 Tonnen Weizen, den sein Unternehmen eingelagert hatte, an einen Mühlenbetrieb zu verkaufen. Das bringt mehr Geld in die klamme Firmenkasse als die Weiterverarbeitung zu Ökokraftstoff. Ob die Produktion von Bioethanol in Schwedt jemals wieder unter Volllast laufen wird ? wer weiß. ?Keiner kann derzeit sagen, wo es mit Ethanol hingeht?, klagt der Manager und verweist auf die USA, wo trotz staatlicher Subventionen von jährlich bis zu 7,3 Milliarden Dollar die ersten Ethanolraffinieren den Betrieb einstellen mussten.
Auf Euphorie folgt Ernüchterung. Um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die fossilen Ressourcen zu schonen, hatte die Politik nicht nur in Deutschland und den USA auf den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien gesetzt. Investiert und gefördert wurde nach dem Gießkannenprinzip. Mit Steuermitteln und Risikokapital haben die Industrienationen in Europa, Amerika und Asien nicht nur die Kapazitäten zur Produktion von Agrarsprit enorm ausgebaut. Gleichzeitig schossen überall Windmühlen wie Spargel aus dem Boden, wurden Millionen Quadratmeter von Dachflächen mit Solarzellen zugepflastert, Riesenstaudämme aus dem Boden gestampft und Abertausende tiefe Löcher in den Planeten gebohrt, um die Erdwärme anzuzapfen. Die Energien aus Wind, Sonne, Wasser, Erdwärme und vom Acker wurden zu Wundermitteln stilisiert. Kaum jemand fragte genau nach, ob sie die hohen Erwartungen tatsächlich erfüllen können. Untersuchungen, wann die Förderung ökonomisch Sinn hat und welchen Nutzen die Technologien für das Klima haben, gab es nur sporadisch und oft auch nur oberflächlich. Doch inzwischen wird immer deutlicher, dass die Regenerativen in der heutigen Verfassung nur zum Teil halten, was ihre Verfechter versprachen. Nicht nur der Ökonom Carl Christian von Weizsäcker will ihnen deshalb den ?teuren Heiligenschein? nehmen.
Das Ökoimage der Bioenergie wankt, urteilt Professor Johann Köppel vom Fachgebiet Landschaftsplanung und Umweltverträglichkeitsprüfung der Technischen Universität Berlin. Doch in den Investitionen hat sich das noch nicht niedergeschlagen. Nach einer aktuellen Studie des internationalen Renewable Energy Policy Network (kurz: Ren21) wurden im vergangenen Jahr weltweit über 100 Milliarden Dollar in den Ausbau der Kapazitäten gesteckt. Weltweit werden aktuell etwa 240 Gigawatt Strom mithilfe regenerativer Energiequellen erzeugt ? 50 Prozent mehr als 2005. ?Die Erzeuger erneuerbarer Energien setzen damit ihren kometenhaften Aufstieg fort?, jubelt Mohamed El-Ashry, der Vorsitzende des von Politik und Industrie getragenen Netzwerks.
140 börsennotierte Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von jeweils wenigstens 40 Millionen Euro zählte das Netzwerk Ren21 im vergangenen Sommer. Zusammen kamen sie auf einen Börsenwert von über 100 Milliarden Euro. Zu den Schwergewichten der Branche zählen auch deutsche Unternehmen: Enercon und Nordex als führende Hersteller von Windkraftanlagen, Siemens mit Windenergieanlagen, Voith Siemens Hydro Power mit seinen weltweit eingesetzten Wasserkraftwerken, Q-Cells aus Sachsen-Anhalt als größter Solarzellenproduzent der Welt. In der Solarthermie mischt Viessmann vorne mit, bei den Biogasanlagen Lurgi, in der Wasserstofftechnik der Linde-Konzern. Hinzu kommen unzählige Mittelständler. Insgesamt erzielten die deutschen Hersteller 2007 mit Umwelttechnik rund zwölf Milliarden Euro Umsatz, knapp die Hälfte davon mit Windenergie, ein Drittel mit Solarenergie. Mit 20 Prozent Weltmarktanteil bei den erneuerbaren Energien liegt Deutschland ? zusammen mit Japan und den USA ? in der Spitzengruppe. Bei Biogasanlagen kommen die heimischen Produzenten sogar auf 65 Prozent, bei der Fotovoltaik auf 41 Prozent.
Und ihre Perspektiven gelten weiterhin als gut: Der weltweite Markt für umweltfreundliche Energieerzeugung wird nach Einschätzung der Unternehmensberatung Roland Berger von jetzt rund 45 Milliarden auf bis zu 250 Milliarden Euro im Jahr 2020 anwachsen. Allein die Nachfrage nach Solarzellen soll jährlich um 20 Prozent steigen. Die Windenergie könnte sogar noch stärker zulegen.
Allerdings muss sich die Branche auf eine Kappung der üppig sprudelnden Fördergelder einstellen. Die Bundesregierung hat Ende 2007 eine Novelle des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) beschlossen. Das Gesetz garantiert den Betreibern von Wind-, Biomasse- und Solaranlagen, dass sie ihren Strom in unbegrenzter Höhe ins öffentliche Netz einspeisen dürfen ? zu festen Tarifen, die teils deutlich über den Marktpreisen liegen. Während der Börsenpreis für konventionell erzeugten Strom bei etwa sechs Cent pro Kilowattstunde liegt, kostet Windstrom rund acht Cent pro Kilowattstunde ? und ist damit im Vergleich zu Solarstrom noch relativ günstig. Doch das EEG sieht heute für Strom aus Sonne eine Einspeisevergütung von bis zu 50 Cent pro Kilowattstunde vor, also mehr als das Achtfache des Börsenpreises ? und das, obwohl noch nicht einmal ein Prozent der Elektrizität aus Fotovoltaikanlagen stammt. Das könnte sich nun ändern. Der Gesetzentwurf von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel soll in den nächsten Wochen im Bundestag verabschiedet werden. Er sieht vor, die Einspeisevergütung 2009 um neun Prozent zu kürzen, im Folgejahr um sieben und von 2011 an um jährlich acht Prozent.
Für Gabriel bedeutet das einen schwierigen Spagat. Einerseits sollen die Kosten für den Steuerzahler sinken. Auf der anderen Seite aber soll der Anteil von Wind, Sonne, Wasser und Biomasse an der Stromerzeugung in Europa bis zum Jahr 2020 von derzeit 8,5 auf 20 Prozent steigen. Die EU-Kommission hat dazu allen 27 Mitgliedstaaten konkrete Ziele vorgegeben. Alle Länder müssen bis dahin mindestens 5,5 Prozent mehr erneuerbare Energien einsetzen. In Deutschland soll der Anteil erneuerbarer Energie auf 18 Prozent steigen ? heute liegt er bei neun Prozent. Beim Biostrom betrug der Anteil nach Erhebungen des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) 2007 schon 14 Prozent. Bis 2020 will Gabriel auf 40 Prozent kommen.
Ehrgeizige Ziele. Doch ob sie sich erreichen lassen, ist fraglich. Denn einige der Ökoenergien stoßen in Europa schon an Wachstumsgrenzen. ?Wind hat von allen erneuerbaren Energien bisher die vielversprechendsten Ergebnisse geliefert?, findet EU-Energiekommissar Andris Piebalgs und weist darauf hin, dass Wind bereits vier Prozent der EU-Stromnachfrage deckt. Bis 2020 soll der Anteil von Wind am Strommix auf zwölf Prozent steigen, ein Drittel davon sollen Offshore-Anlagen vor der Küste liefern. Der Verband der Europäischen Windenergiehersteller (EWEA) bezweifelt aber, ob der starke Anstieg der vergangenen Jahre aufrecht erhalten werden kann. ?Ich denke nicht, dass wir so hohe Wachstumsraten wie in den vergangenen Jahren sehen werden?, sagt EWEA-Chef Christian Kjaer. In Deutschland beispielsweise fehlt es dazu an Netzinfrastruktur. Außerdem leidet die Windkraftbranche unter steigenden Kosten für Kupfer und Stahl. In Europa fehlen außerdem Techniker und Ingenieure mit den benötigten Fachkenntnissen. Obendrein wirft die Einspeisung des Windstroms in die Netze große Probleme auf. Kjaer: ?Das sind enorme Herausforderungen.?
Vor denen steht auch die Solarenergie. Rund 1,8 Milliarden Euro haben die heimischen Stromverbraucher 2007 in Form von Einspeisevergütungen für Solarstrom bezahlt. Dass es nicht noch mehr wurde ? auf Windstrom entfielen 3,6 Milliarden Euro ?, lag am schlechten Wetter hierzulande.
Neuartige Solarzellen, die hoch konzentriertes Sonnenlicht umwandeln, verdoppeln den Wirkungsgrad zwar fast. Die Technik, die von der Münchner SolarTec und Concentrix Solar aus Freiburg zur Marktreife gebracht wurde, lässt sich allerdings nur in sonnenreichen Regionen effektiv nutzen, weil sie direkte Strahlung braucht. Viel wäre also gewonnen, stünden die Solarkraftwerke in Südspanien, besser noch in Nordafrika. Dann wäre der Stromertrag deutlich mehr als doppelt so hoch. Umgewandelt in Gleichstrom ließe sich die dort erzeugte Energie über spezielle Leitungen ohne große Verluste in die europäischen Ballungsräume transportieren, so eine Vision des Energiekonzerns ABB und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Eine Realisierung der Pläne würde allerdings Jahrzehnte brauchen.
Visionen ganz anderer Art plagen die Politiker beim Thema Biosprit. Denn der angeblich so umweltfreundliche Kraftstoff ist bei näherem Hinsehen ein ökologischer Albtraum: Der Energieaufwand für die Herstellung ist größer als der Energiegehalt des gewonnenen Benzins, hinzu kommen Belastungen für die Böden und der Luft durch Düngemittel. Und obendrein bedroht der massenhafte Anbau der für die Erzeugung des Biosprits nötigen Pflanzen den Regenwald in Amazonien ? was allerdings von der brasilianischen Regierung heftig zurückgewiesen wird.
Zudem drohen soziale Verwerfungen: Die weltweite Verarbeitung von Mais, Zuckerrüben, Raps, Soja, Zuckerrohr oder Getreide zu Kraftstoff hat überall die Preise für Lebensmittel kräftig in die Höhe getrieben (siehe Grafik Seite 102). Vergangene Woche brachen wegen der dramatisch gestiegenen Nahrungsmittelpreise in Haiti, Indonesien und einem halben Dutzend afrikanischer Staaten Unruhen aus. Auch die Regierungen Chinas und anderer asiatischer Länder sind alarmiert: Viele Bauern dort steigen auf den Anbau von Mais, Weizen und Ölsaaten um, weil sich mit dem Verkauf der Ernte an Biosprithersteller höhere Erlöse erzielen lassen als etwa mit Reis. China hat deshalb bereits die Herstellung von Ethanol aus Getreide, Reis und Mais verboten.
Jean Ziegler, Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Recht auf Nahrung, kritisiert die derzeitige Praxis, Lebensmittel zu Biosprit zu verarbeiten, als ?katastrophal?. Sein Fazit: ?Fruchtbares Ackerland der Kraftstoffproduktion zu widmen ist ein Verbrechen.? Kritik kommt auch aus der Lebensmittelindustrie. Für Peter Brabeck, den Chef des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé, ist es ?unverantwortlich und moralisch inakzeptabel, dass man enorme Subventionen zahlt, um aus Lebensmitteln Biotreibstoff zu machen. Wenn man 20 Prozent des steigenden Erdölbedarfs mit Biotreibstoffen decken will, dann gibt es bald nichts mehr zu essen?. Das sei politischer Wahnsinn.
Allmählich dämmert das auch den Politikern in Brüssel. Das EU-Klimapaket enthält derzeit noch die Vorgabe, den Anteil des Biosprits bis 2020 auf zehn Prozent zu erhöhen. Dadurch sollten die CO2-Emissionen in Europa um 35 Prozent gesenkt werden. Doch inzwischen gibt es Forderungen, von diesem Ziel abzurücken: Abgeordneten und nationalen Regierungen wird zunehmend bewusst, dass das ehrgeizige Biosprit-Ziel der Umwelt alles andere als gut tut. Es sei völlig unklar, ob die höhere Beimischung weltweit überhaupt CO2-Emissionen senke, sagen auch Forscher der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission, einem Institut mit 2700 Experten. Schaden entstünde zum Beispiel durch die intensive Düngung, die notwendig ist, um den Raps, Weizen oder Mais wachsen zu lassen. In der Düngemittelproduktion und beim Einsatz von Stoffen auf dem Feld aber werden große Mengen Lachgas freigesetzt. Und Lachgas ist 310-mal klimaschädlicher als Kohlendioxid.
Die Biospritförderung wäre auch mit enormen finanziellen Belastungen verbunden. Die Nettokosten der Biospritpolitik im Zeitraum 2007 bis 2020 schätzt die EU-Forschungsstelle auf 33 bis 65 Milliarden Euro: ?Diese Größenordnung deutet darauf hin, dass das Biospritprogramm nicht zum Ziel führt.? Arbeitsplätze in Europa entstünden unterm Strich kaum, weil der Sprit größtenteils aus anderen Ländern wie Brasilien eingeführt werden müsste.
Was also tun? Die Hoffnungen der Politik ruhen auf den Anstrengungen von Forschern in aller Welt, die Kraftstoffe entweder aus Zellulose oder mithilfe von Algen gewinnen wollen. ?Die Bioethanolproduktion ist heute weder nachhaltig noch innovativ?, wettert Holger Zinke, einer der Pioniere der industriellen Biotechnik und Gründer der Brain AG im hessischen Zwingenberg. ?Wir verwenden die winzige Menge Ethanol, die die Hefen als Abfallstoff ausscheiden und werfen die große Menge an Biomasse, nämlich die Hefezellen, ungenutzt auf den Müll.?
Choren will das ändern. Das Unternehmen hat kürzlich die weltweit erste großtechnische Anlage, in der synthetischer Dieselkraftstoff aus Biomasse gewonnen wird, im sächsischen Freiberg in Betrieb genommen (WirtschaftsWoche 11/2008). Hier wird Biomüll, Stroh und Holz ? zunächst in Synthesegas, später in sogenanntes Synfuel umgewandelt. Die Freiberger Anlage hat eine Jahreskapazität von 15 000 Tonnen. Die mit 200 000 Tonnen nächstgrößere Produktionsstätte soll ab 2009 in Schwedt an der Oder entstehen. Für den Nachschub an Rohstoffen werden dort Plantagen mit Pappeln, Ahornbäumen und anderen Nutzpflanzen sorgen. Erwartet wird ein Ertrag von gut 4000 Litern Sprit von einem Hektar Fläche. Zum Vergleich: Ein Hektar Raps liefert heute lediglich 1300 Liter Biodiesel.
Synthetischen Dieselkraftstoff soll auch eine Anlage liefern, die das deutsche Unternehmen Zibo Treichel Industry & Trade in der chinesischen Provinz Shandong vorbereitet. Ausgangsstoff ist hier Stroh. In einem BioLiq genannten Verfahren, das Wissenschaftler des Forschungszentrums Karlsruhe entwickelt haben, wird das Stroh in eine erdölähnliche Masse umgewandelt. In weiteren Schritten können aus dieser Masse unterschiedliche Treibstoffe ? neben Diesel auch Kerosin ? hergestellt werden. Das kanadische Unternehmen Iogen verfolgt bei der Verarbeitung von Stroh noch ehrgeizigere Pläne: Es setzt nicht nur bei der Vergärung auf Biotechnik, sondern auch beim sogenannten Aufschluss, der Abtrennung der Zellulose von Lignin. Das ist der Stoff, der die Pflanzenfasern wie ein Klebstoff miteinander verbindet. Ähnliche Versuche laufen in Brasilien. Dort liefern Eukalyptuspflanzen die Zellulose.
?Die Technik ist durchaus vorhanden, um Zellulose-Ethanol herzustellen?, sagt McKinsey-Energieexperte William Ceasar. ?Aber bislang ist es noch niemandem gelungen, dies auch wirtschaftlich zu tun.?
Das gilt auch für den Einsatz von Öl produzierenden Algen zur Spritproduktion. Bislang ist dies nur im Labormaßstab gelungen. E.On, Bluebio Tech aus dem schleswig-holsteinischen Kollmar und Laurenz Thomsen, Professor für Geowissenschaften an der Jacobs Universität Bremen, haben 2005 und 2006 am Bremer Kraftwerk Farge Mikroalgen aus dem Meer mit den Abgasen des Kraftwerks gefüttert. Bis zu 70 Prozent ihrer Masse bestand zum Schluss aus Öl, das herausgepresst und in Biodiesel umgewandelt werden konnte.
Thomsen rechnet mit Investitionen von bis zu 15 Millionen Euro pro Hektar Fläche für eine Algenzucht, die jährlich bis zu zwölf Millionen Liter Biodiesel erzeugen könnte. Das wären weniger als 0,5 Prozent des Kraftstoffverbrauchs in Deutschland. Dazu kämen noch Betriebskosten von bis zu vier Millionen Euro pro Jahr. Im günstigsten Fall lägen die Produktionskosten bei 45 Eurocent pro Liter.
Genaueren Aufschluss könnte ein Projekt von E.On und der Hamburger SSC Strategic Science Consult bringen. Auf dem Gelände des Erdgaskraftwerks in Hamburg-Reitbrook bauen sie derzeit eine Algenzuchtanlage, die mit Kraftwerkskohlendioxid versorgt wird. Die Investitionssumme für die im Endausbau 10.000 Quadratmeter große Anlage liegt bei 2,2 Millionen Euro. Das erste Modul auf einer Fläche von 100 Quadratmetern geht im kommenden Monat in Betrieb. ?Anfangs produzieren wir aber nur ein paar Eimer voll?, warnt Projektleiter Martin Kerner vor überzogenen Erwartungen.
Auch Biotechnik-Pionier Holger Zinke hat ein Faible für Algen. Vor allem für jene kleinen, die sich wie Hefen in modernen Braukesseln, den sogenannten Biofermentern, züchten lassen. Sein Unternehmen versucht für einen europäischen Industriepartner gerade einige dieser Algen mit gentechnischen Veränderungen so umzuerziehen, dass sie besonders viel Speicherstoffe wie Öle und Fette produzieren. ?Es wird eines Tages möglich sein, die Energie, die Pflanzen und Algen durch die Fotosynthese aus dem Sonnenlicht aufnehmen und speichern, in flüssiger und für Fahrzeuge verdauliche Form wieder zurückzugewinnen?, ist Zinke überzeugt.
Bei allen vielversprechenden Ansätzen für die Zukunft: Bis die neuen Techniken und Verfahren ausgereift sind und im großen Maßstab Strom und Kraftstoffe liefern, werden noch viele Jahre vergehen. Um den Subventionswahn zu stoppen und den Klimazielen näherzukommen, ohne die Energieversorgung in Deutschland zu gefährden, fordern Experten wie der Bonner Ökonom von Weizsäcker eine gründliche Revision der gegenwärtigen Energie- und Umweltpolitik. Ihr Ansatz: Weg mit den ideologischen Scheuklappen, stattdessen mehr Realismus.
Die preiswerteste Energiequelle ist dabei das Sparen. Bei Gebäuden, in industriellen Prozessen und im Verkehr etwa gibt es noch jede Menge wirtschaftlich nutzbarer Potenziale. Eine längere Laufzeit der Kernkraftwerke und der Bau von relativ sauberen, hocheffizienten neuen Kohlekraftwerken würden die Versorgungssicherheit halbwegs umweltverträglich garantieren, bis regenerative Energien verlässlich, bezahlbar und im ausreichenden Maß zur Verfügung stehen. Weizsäckers Warnung fällt deutlich aus: ?Wir können in Deutschland nicht alles auf eine Karte setzen und uns aus der Kohle- und Kernenergie zurückziehen. Das ist völlig unsinnig.?
Quelle: http://www.wiwo.de/technik/...nsinn-mit-erneuerbaren-energien-272678/
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Desweiteren kann ich auch nicht die Meinung von Ökonomen wir Herrn von Weizecker teilen, die die weitere Nutzung der Kernenergie befürworten und sich gleichzeitig dafür aussprechen die Subventionen für Eneuerbare Energien zu reduzieren bis diese ausgereifter sind.
Also nicht´s für ungut, galaxo.
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18.04.2008
Veröffentlichung einer Corporate News, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. -------------------------------------------------- -------
>>> Gründung von Tochtergesellschaft mit Partner >>> Erste Anlage im Bau >>> Fünf weitere Projekte für 2009 geplant
Bielefeld, den 18. April 2008. Die BIOGAS NORD AG, Bielefeld, unternimmt weitere wichtige Schritte zum Ausbau des Auslandsgeschäfts und ist dazu eine langfristig angelegte Partnerschaft mit der Firma Marcopolo mit Sitz in Borgo S. Dalmazzo eingegangen. Marcopolo ist Betreiber von Deponiegasanlagen. Im Rahmen der Partnerschaft hat sich der italienische Kooperationspartner mit zehn Prozent an der neu gegründeten Tochtergesellschaft BIOGAS NORD Italia S.R.L. beteiligt. Das neue Unternehmen, das seinen Sitz in der Nähe von Verona hat, verfügt schon über den ersten Auftrag zum Bau einer Biogasanlage. Die Anlage, deren Bau bereits begonnen hat, entsteht in der Provinz Alessandria. Die Inbetriebnahme ist für das laufende Jahr geplant.
Marcopolo wird darüber hinaus BIOGAS NORD mit dem Bau von mehreren Biogasanlagen beauftragen und diese nach der Fertigstellung selbst betreiben. Neben drei weiteren Biogasanlagen für Marcopolo sind für das Jahr 2009 auch noch zwei Anlagenprojekte für weitere Auftraggeber in Planung. Die Rahmenbedingungen für den Betrieb von Biogasanlagen und damit für einen entsprechend wachsenden Markt sind in Italien sehr positiv. Der Gesetzgeber fördert Strom aus Biogas bei Anlagen mit einer Leistung bis zu einem Megawatt mit 0,30 EUR je Kilowattstunde über einen Zeitraum von 15 Jahren. Der Schwerpunkt in Italien liegt bei Nawaro-Anlagen, die mit Mais gefüttert und auch mit Gülle und Mist aus Viehhaltung betrieben werden.
'Italien wird für uns einen wichtigen Schwerpunktmarkt im Ausland bilden', sagt Matthias Kubat, Finanzvorstand von BIOGAS NORD. 'Wir erwarten vor dem Hintergrund der guten Rahmenbedingungen eine stark wachsende Nachfrage nach Biogasanlagen. Zusammen mit unserem Partner vor Ort sind wir sehr gut aufgestellt, um an dem in Italien zu erwartenden Boom teilnehmen zu können.'
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Habe mich neulich mit einem schlauen Kopf unterhalten, der sich für erneuerbare Brennstoffe nicht sonderlich interessiert. Und wieder trat das alte Unwissenheitsproblem hervor. Er (und ich auch) sieht keine Zukunft für Bioethanol und Biodiesel. Die sind einfach im Rahmen der Klimadebatte aufgebauscht worden, da es toll klingt. Aber unterm Strich ist die Energiebillanz miserabel und sorgt für steigende Grundnarungsmittelpreise, die ethisch bedenkbare Folgen nach sich ziehen. Für ihn war Biogas das gleiche in grün und er war dann doch recht überrascht, als ich ihm den feinen Unterschied, der gewaltige Wirkungen nach sich zieht, erleuterte. Und dieser schlaue Kopf hatte immerhin einen Prof. Dr. Titel.
Aber wie soll dieser wichtige Unterschied in den Köpfen der Politiker verankert werden, die Zeiten werden hier wohl hart bleiben. Hoffentlich sieht es im Spätsommer viel besser aus.
P.S. Woher oben im Chart die rote Linie kommt, mag verstehen wer will! Wurde auf jeden Fall von einem Pessimisten gezeichnet, der auf ein volles V setzt...
Würdet Ihr Eure Aktien im Biogasbereich jetzt nochmal kaufen? Ich würde meine EnviTec jetzt nochmal kaufen, mit etwas Geduld und Glück kommt hier noch mal ein Gelegenheit mit unter 15Euro, und etwas von den günstigen aber riskanten Biogas Nord zu ca. 6 Euro beimischen. Schmack wäre mir momentan zu heiß, was aber nichts bedeuten muß.
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Hallo Dr. Schnuggle,
mir juckt es auch in den Fingern, Biogas Nord noch mit ins Depot zu legen.
Allerdings weiss ich zu wenig von denen. Die Kursentwicklung zuletzt lässt
eigentlich nur darauf schliessen, dass die Marktteilnehmer mit Bankrott oder
einer dicken Kapitalerhöhung rechnen, oder sogar schon davon wissen.
Zudem geht es meines Erachtens in der Tagespresse jetzt erst richtig los mit
der Debatte um Biosprit und teure Nahrungspreise.
Solange die Biogas-Branche nicht vermitteln kann, dass sie die Flächekonkurrenz
nicht anheizt, wird sie von der breiten Masse mit anderen Biosprit-Anbietern in einen Topf geworfen. Selbst ich bin noch nicht sicher, dass eine Zwischenfruechte-Strategie sowie Gasgewinnung aus Haushaltsabfall und Guelle genuegend Einspeisemasse bereitstellen, um echte Wachstumsfantasien aufkommen zu lassen.
Und auch ist mir da nicht klar, welche Strategie sinnvoll ist. Schmack mit Fokus
auf 5MW-Anlagen? Kann so viel Biomasse ohne lange Anfahrtwege zu einer
Biogasanlage gekarrt werden, oder braucht man dann doch wieder die Äcker?
In letzterem Fall sehe ich die Strategie kritisch. Rechnen sich umgekehrt lokale Kleinanlagen, bei denen vielleicht eine Abwärmegewinnung technisch zu teuer wird?
Wenn die Biogas-Branche ueberzeugend darstellen kann, dass Wachstum ohne
Flächenkonkurrenz möglich ist, wird es spannend. Doch bislang sehe ich solches Wachstum ohne Ackerflächennutzung nicht.
Schmack hat ja versucht --- mit einer Pressemitteilung, als die 10%-Einspeisung
von Ethanol gekippt wurde --- Biogas anders als Biosprit zu positionieren. Da
war dann allerdings auch die Rede von Biogas als alternative Energie mit der
höchsten Flächeneffizienz. Ich uebersetze das mit "Wir brauchen die Äcker auch".
Zynisch betrachtet klang das ein bisschen so, als ob ein Tabakunternehmen versichert, dass Rauchen nicht schädlich ist.
Der Envitec-Auftrag in Belgien, basierend auf Guelle und Haushaltsabfall als Einspeisestoffe, sprach fuer mich eine ueberzeugendere Sprache.
Aber wie viel Potenzial gibt es da? Sind 30MW die Guelle von ganz Belgien, oder
ist das nur ein kleiner Bruchteil?
Ich bin vor ein paar Wochen neu bei Envitec eingestiegen (vor dem Belgien-Auftrag).
Biogas Nord reizt sehr, wenn man sich die Bewertung ansieht. Aber bevor ich mehr
Geld in Biogas investiere, möchte ich erst verstehen, wie hoch das Wachstumspotenzial der Branche ist, wenn man nur alternative Inputstoffe betrachtet. Und ob die Förderung gross genug ist, damit Biogasanlagen mit diesen Inputstoffen rentabel betrieben werden können.
Kein wirklicher Tipp also von mir, ob man bei Biogas Nord einsteigen sollte.
We
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http://www.eon.com/de/unternehmen/tdw_20320.jsp
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Biogas Nord weiter gefallen.
Schmack schickt einen seiner besten Leute zu Biogas Nord und seither geht es nur noch steiler nach Süden bei Biogas Nord. Mich würde nicht wundern wenn Schmack Biogas Nord schluckt!?
Der Wechsel des Herrn "Lohne" erschien mir schon etwas komisch, denke nicht das man auf der Ebene so einfach zur Konkurenz wechseln kann. Dann noch die verfrühte Kapitalerhöhung bei Schmack.
Naja alles nur Spekulation, aber hier ist es ganz schön ruhig geworden. Vielleicht gibt es ja Meinungen dazu.
Spok
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Der Verlauf von Biogas Nord ist ja schon absurd. Da ist meines Erachtens
schon der Konkurs eingepreist.
Ich bin nicht ganz so pessimistisch und bin da heute 'mal eingestiegen. Es
will einfach nicht in meinen Kopf, dass diese ganze Branche vor dem Untergang
stehen soll. Aber wer weiss?
Also Dr. Schnuggle, Eiswuerfel in den Magen und los :-).
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Boardmail an "bull2000" |
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Hallo Bull2000,
was sind denn die spezifischen Probleme bei Biogas Nord, die den Kursverfall
in Richtung Nullwert erklären? Das ist ja in wenigen Tagen bei geringen
Umsätzen passiert, und Meldungen gab es nicht. Insiderwissen ueber eine Kapitalerhöhung oder so etwas wuerde fuer mich den Absturz der letzten
Tage erklären, aber selbst dass muesste irgendwann eingepreist sein. Sind da
vielleicht einfach Zocker am Werk? Dann hätte der Kurs nicht unbedingt
recht, sondern wäre Spielball der Spieler.
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Zum einen stehen jetzt zum 30.04. die Zahlen für 2007 an, die natürlich deutlich schlechter ausgefallen sind, als erwartet.
Zum anderen sind z.B. die Informationen, dass Biogas Nord einen Kooperationspartner in Italien gefunden hat, in vielen Portalen untergegangen. So sind z.B. bei Portalen wie www.deraktionaer.de, oder bei www.boerse.de keinerlei Infos über die Kooperation bekannt.
Statt positiver Nachrichten, beherrschen derzeit eher die Spekulationen den Markt, dass Biogas Nord möglicherweise zu knapp bei Kasse sei, da sie zu einer schlechten Zeit viel Geld in veraltete Technik investiert hätten und möglicherweise keins mehr da sein könnte.
(siehe auch http://www.stock-world.de/analysen/...endwende_bei_Biogas_Aktien.html )
Ich selber wohne in Bielefeld und bin noch die Tage bei Biogas Nord vorbei gefahren.
Die Mitarbeiterparkplätze sind voll wie eh und jeh, und auch in den Büros herrscht eifriges Treiben. Eine Insolvente Firma sieht garantiert anders aus.
Auch dass der Vertriebsmitarbeiter Lohmer von Schmack zu Biogas Nord gewechselt hat, spricht bestimmt nicht für eine Übernahme von Schmack, sondern im Gegenteil, Herr Lohmer sieht bei Biogas Nord die besseren Chancen. (Zudem gab es wohl heftige Meinungsverschiedenheiten bei Schmack, so dass Herr Lohmer nicht der einzige war, der sich von Schmack trennte)
Würde mich also nicht wundern, wenn er den Leuten von Biogas Nord ein Stück Kuchen von Schmack als Gastgeschenk demnächst mit in den Betrieb bringt.
Ich gehe davon aus, dass der Kurs seinen schlechtesten Stand von Biogas Nord am 30.04. oder 1-2 Tage danach sieht, wegen weiterer Panikverkäufe, da der Kurs noch einmal fallen wird. Dann werde ich aber definitiv noch mal bei Biogas Nord an Aktien nachlegen.
So drastisch, wie in den letzten Wochen der Kurs gefallen ist, führt das sicherlich demnächst wieder zu einem Schub nach oben.
Langfristig sehe ich von den Biogas Aktien die Biogas Nord als stärkstes Potiential an, und in einem Jahr wird sich manch einer ärgern, nicht zu diesen Kursen gekauft zu haben.
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Schmack Biogas AG: verkaufen (SES Research GmbH)
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Der Analyst von SES Research, Dr. Karsten v. Blumenthal, rät die Aktie von Schmack Biogas (ISIN DE000SBGS111 (News/Aktienkurs)/ WKN SBGS11) unverändert zu verkaufen.
Schmack Biogas habe am 24.04.2008 den Geschäftsbericht für 2007 vorgelegt. Die vorläufig gemeldeten Zahlen seien im Wesentlichen bestätigt worden.
Das EBIT von -9,6 Mio. und der Nettoverlust von EUR -6,6 Mio. seien Beleg für die tiefe Krise, in die das Unternehmen nach einer verfehlten Strategie gerutscht sei: Schmack habe zu spät auf den starken Rückgang der landwirtschaftlichen Nachfrage und die Tendenz zu größeren Biogasanlagen reagiert.
Die Entwicklung neuer großer und multifeedstockfähiger Biogasanlagen habe zu sehr hohen Herstellungskosten geführt. Der Anteil dieses Kostenblocks am Umsatz sei von 86% auf 93% gestiegen. Die Working Capital-Quote habe sich von 14% auf 27% fast verdoppelt. Der sehr hohe negative Cashflow aus operativer Tätigkeit von EUR -27,5 Mio. habe dazu geführt, dass die im Rahmen der Kapitalerhöhung im Frühjahr 2007 eingeworbenen Mittel komplett aufgebraucht worden seien.
Das laufende Geschäftsjahr dürfte Schmack damit beschäftigt sein, den Turnaround zu schaffen: Erst wenn die Standardisierung der neuen Biogasanlagen gelungen sei, dürfte die Herstellungskostenquote wieder rückläufig sein. Damit sei allerdings im besten Falle im zweiten Halbjahr zu rechnen. Rückstellungen für technische Mängel in Höhe von EUR 2,1 Mio. würden darauf hindeuten, dass das Unternehmen bei der Standardisierung noch Probleme sehe. Zwar habe sich der Auftragsbestand von EUR 78,4 Mio. auf EUR 115,9 Mio. erhöht, allerdings sollte der Auftragseingang in der ersten Jahreshälfte schwach bleiben, da viele Investoren aufgrund der zu erwarteten höheren Einspeisevergütung ab 2009 Investitionen hinauszögern dürften.
Im Geschäftsbericht werde die Guidance, die Schmack anlässlich der vorläufigen Zahlen gegeben habe, nicht wiederholt. Habe es dort noch geheißen, dass für 2008 steigende Umsätze und ein wesentlich verbessertes EBIT erwartet würden, spreche das Unternehmen im Geschäftsbericht nur noch davon, dass nach einem "sehr schwierigen ersten Halbjahr und einem deutlich negativen Ergebnis mit einer positiven Entwicklung im zweiten Halbjahr" gerechnet werde.
Hohe Agrarrohstoffpreise und die angesichts der steigenden Inflation bei Nahrungsmitteln aufkommende politische Debatte über eine Begrenzung des Anbaus von Pflanzen für Energiegewinnung dürften das Sentiment belasten. Bisher habe sich die politische Debatte vornehmlich auf die Biotreibstoffe konzentriert, ein Überschwappen der Diskussion auf Biogas könne allerdings nicht ausgeschlossen werden. Die beiden ersten Quartale dürften bei Schmack zu enttäuschenden Zahlen führen.
Die anhaltenden internen Probleme bei Schmack und das schwierige Marktumfeld würden zu einer leichten Senkung der Prognosen führen. Auf der Basis eines aktualisierten DCF-Modells ergebe sich weiterhin ein Kursziel von EUR 11,00.
Die Aktie wird von den Analysten von SES Research zum Verkauf empfohlen. (Analyse vom 25.04.2008) (25.04.2008/ac/a/nw) Analyse-Datum: 25.04.2008
Quelle: http://www.finanznachrichten.de/...chten-2008-04/artikel-10670314.asp
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