BVB stand am 22.5. im Hoch bei 9,49
das war etwas merkwürdig, auch weil der Aktienkurs sich vorher schon so gut entwickelt hatte. Hätte ja bedeutet, daß die These der guten Kaufkurse im Juni obsolet gewesen wäre. Im Grunde genommen konnte man da erahnen, daß es auch wieder runter gehen könnte, also die üblichen Börsenmätzchen.
Dann kamen drei Nachrichten:
1. KPMG Liste 2. Analyse von Marcus Silbe "Frankfurt Main Research AG" vom 24.5.2019 3. Bericht über Spielerberaterkosten 4. charttechnische Aspekte
1. KPMG untersuchte die Geschäftsjahre 2016/17 und 2017/18 und kam auf eine um lediglich +2% höhere Bewertung. In der Analyse ist der Dembele Rekordtransfer schon drin. Auffällig war, daß die Peergroup weitaus höhere Wachstumsraten hat und daß man bei einigen auch für die Zukunft klar höhere Wachstumsraten erwarten könnte:
Juventus ist bei KPMG um +19% gestiegen, da ist der Ronaldo Effekt und neue Adidas Vertrag aber nicht drin, ich vermute, daß Juventus bei der KPMG Liste 2020 um weitere 30% bis 2 Mrd steigen könnte Ajax hat eine Steigerung von +12% da wird aber eine Saison mit EL und eine Saison ohne EL Gruppenphase reflektiert. Wenn bei der KPMG Liste 2020 die jetzige Saison mit CL Halbfinale und einigen Rekordtransfers reflektiert wird, muss der Wert weiter sehr deutlich steigen, +40% halte ich für gut möglich Lazio hat mit +23% die gr. Steigerung gehabt, Lazio hat aber keinerlei sportl. Erfolge, da geht es um eine sehr gute Rendite bei niedrigen Umsätzen. Falls es zum SMS Rekordtransfer kommen sollte, dürfte auch deren Wert weiter steigen. BVB Wert könnte natürlich auch steigen, eigentlich völlig unumgänglich, die entscheidende Frage wird aber sein, in welchem Verhältnis das alles stehen wird. So bleibt erst mal nur die Feststellung daß ein Anstieg um +2% bei Dembele Rekordtransfer nicht so üppig war wie bei den anderen.
2. Bei der Analyse von Marcus Silbe wurde ein fairer Wert bei 8,91 ggü der Peergroup festgestellt. Wenn zum Zeitpunkt der Analyse der Aktienkurs bei über 9 Euro steht, dann müsste sich die Peergroup normalerweise also besser entwickeln oder BVB schlechter, sollte die These stimmen. Auffällig beim Peergroup Vergleich ist zudem, daß dort nur die gr. Aktien miteinander verglichen werden. Die in der Analyse gemachte Feststellung, daß der faire Wert ohne Transfer-Buchgewinn-Annahmen sogar bei nur 6,47 je Aktie liegt, konnte natürlich nicht dazu beitragen, daß die Aktie freudig erregt steigt.
3. Bericht über Spielerberaterkosten brachte zu Tage, daß kein Verein in der Bundesliga höhere Ausgaben in diesem Bereich hatte. Diese immens hohen Kosten sind ein möglicher Grund für die verhaltene KPMG Bewertung. Entweder man ist sportl. überaus erfolgreich wie Juventus oder aber man hat gr. Nettogewinne. Beim BVB gibt es aber sehr klare Tendenzen, man ist operativ nicht mehr profitabel und es genügt auch nicht mehr, wenn man irgendwelche Spieler verkauft, es müssen schon die sehr wertvollen sein. Das wiederum stellt den nachhaltigen sportl. Erfolg wie bei Juve in Frage, weil sich der BVB nicht verschulden möchte, ist also eine Spirale, die man nicht so schnell wieder zurückdrehen kann. Sollte aber klar sein, daß es künftig noch andere wichtige Effekte geben wird, Sport 5 bzw. neuer Puma Vertrag, z.B. Und natürlich mögliche sportl. Erfolge, von daher kann die BVB Aktie durchaus auch wieder steigen.
4. charttechnische Aspekte sind auch nicht ganz unwichtig. Trading Central von Consorsbank hat auf untergewichten gestellt, sollte der Widerstand bei 8,95 Bestand haben und ein Ziel von 7,75 ausgerufen, während sie bei Juventus kaufen meinten mit Ziel 1,80. Einige dürften beim BVB über stopp loss abgesichert haben, d.h. wenn es runter geht, dann immer ein bißchen übertrieben, genau das Gleiche wie im positiven Fall, nur umgekehrt
Am Ende der Sommerpause dürfte der BVB Aktienkurs normalerweise aber wieder höher stehen, also alles wie immer.
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