http://www.bild.de/BILD/auto/2011/02/18/e10-verbrauchstest/so-steigt-verbrauch-mit-bio-benzin-a__b.html Der neue E10-Kraftstoff soll die Umwelt entlasten. Tut er aber nicht! Im AUTO BILD-Test schluckte ein E10-Golf deutlich mehr als im Super-Betrieb. Alles zum E10-Schock. Mit dem Bio-Sprit E10 im Tank verbrauchen Autos mehr. Grund für den Mehrverbrauch ist der schlechtere Heizwert des Öko-Sprits. Er gibt an, wie viel Energie sich aus jedem Gramm Kraftstoff herauskitzeln lässt. Benzin hat hier physikalische Vorteile, verbrennt über 30 Prozent effizienter als Ethanol. Doch wie sieht das in der Praxis aus? Um das herauszufinden, hat AUTO BILD drei unterschiedliche Versuchsfahrten mit einem VW Golf 1.4 TSI absolviert. Das Ergebnis ist eindeutig – und ein Schock! Der Verbrauch steigt. Und zwar erheblich. So schluckt der Golf (Turbomotor, 122 PS) bei Vollgas mindestens 1,2 Liter mehr im E10-Betrieb als mit konventionellem Superbenzin (95 Oktan). Auch in der Stadt und auf Landstraßen steigt der Spritdurst beim Einsatz des Bio-Benzins um rund fünf Prozent. Bei Konstantfahrt mit Tempo 140 km/h erhöht sich der Verbrauch ebenfalls um drei Prozent. Und das schlägt sich direkt auf die Betriebskosten nieder. Geht man von einem durchschnittlichen Mehrverbrauch von 0,6 Litern pro 100 Kilometer bei einer Jahresfahrleistung von 20 000 Kilometern aus, verteuern sich bei einem Golf die Kraftstoffkosten um 176 Euro pro Jahr. Klar auch: Mit dem höheren Verbrauch verpufft der beabsichtigte positive Effekt auf die CO2-Bilanz weitgehend. Also weiter Super 95 tanken? Das geht zwar dank Bestandsschutz, doch mit der E10-Einführung steigt leider der Preis für das bislang übliche Super um fünf bis zehn Cent pro Liter, kostet damit jetzt vielerorts so viel wie Super plus mit 98 Oktan. Der Autofahrer ist also in jedem Fall der Verlierer. Entweder er greift zum teureren Super 95, oder er tankt E10 und muss mit dem erhöhten Spritverbrauch leben.
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