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Ich kopiere hier mal das Wichtigste:
Wie gesagt, das allerdings nur bis kurz vor 16 Uhr. ?Ich war wegen eines anderen Themas bei Alexander Otto?, verriet Vorstand Oliver Scheel, ?und seine Sekretärin richtete mir aus, dass Herr Otto noch ein wichtiges Telefongespräch hätte.? Am anderen Ende war Matthias Sammer. Und mit ihm die Absage, die den HSV bundesweit schlecht aussehen lassen. Ob der HSV einen Imageschaden davonträgt? ?Nein?, sagt Rieckhoff, ?ich bereue nichts, wir bereuen nichts. Wenn man so eine Option auf dem Tablett serviert bekommt, wären wir doch töricht, sie nicht zu forcieren.? Das Ende sei so nie absehbar gewesen. Im Gegenteil. Als sich Rieckhoff am Dienstag mit seinen Formulierungen weit vorwagte, waren diese mit Sammer sogar abgestimmt.
Was für ein Spiel hat der ehemalige Dortmunder Meistertrainer gespielt? Hat Sammer den HSV benutzt, um seine Position beim DFB zu stärken? Wenn ja, hat er dies mit einer Akribie und einem zeitlichen Aufwand verfolgt, der selbst für den durchtriebensten Taktiker unnormal wären. Seit Juni stand Sammer im regen Kontakt zum HSV, seither gab es immer wieder intensive Gespräche. Sammer hat sich ein Konzept für den HSV ausgedacht und dies aufwendig genau den Kontrolleuren vorgestellt. Sammer hat sogar seine Mitstreiter benannt und diese in Verhandlungen mit dem HSV geschickt. Erst gestern hatte sich dafür Vorstandsboss Bernd Hoffmann mit Miroslav Stevic in Bremen getroffen, nachdem klar war, dass der Leipziger Sportwissenschaftler Dr. Karsten Schumann mit an die Elbe wechseln würde. Auch das Aufgabengebiet Sammers war bis ins letzte Detail geklärt, das Gehalt sowie die drei Jahre Laufzeit und der Posten im Vorstand vertraglich festgehalten. ?Ja, es war alles klar?, so Rieckhoff desillusioniert. Ob er glaubt, dass der DFB den Druck auf Sammer so erhöht hat, dass dieser einknickte? ?Das Gefühl habe ich.?
Es nützt nichts. Der HSV hat seinen Gau, die Sportchefsuche ist wieder da, wo sie im Sommer, vor der Installation Reinhardts war. Denn, das ist klar, auch wenn Rieckhoff gestern betonte, dass Reinhardt seine Arbeit genau so weitermacht, wie bisher, ist der ehemalige HSV-Verteidiger durch die Sammer-Affäre verbrannt. Gebrandmarkt mit dem Gütesiegel ?nicht ausreichend?. Noch am Dienstag hatten die Kontrolleure im Glauben an Sammers Verpflichtung ihrem amtierenden Sportchef mitgeteilt, er möge sich mal Gedanklen machen, wo er seine Rolle sieht. Man würde viel Wert auf ihn legen?
Ist klar.
Aber auch Sammer hat an dieser Geschichte Schaden genommen. Der Ruf des geradlinigen Typen hat eine Delle bekommen. Die Mutmaßungen, weshalb er in letzter Sekunde doch noch absagte sind vielfältig und geprägt von Charakterschwäche. Besonders interessant finde ich dabei die Theorie, Sammer sei nur umgefallen, weil ihn am Donnerstag Uli Hoeneß kontaktiert habe und ihm die Rolle des Cheftrainers beim FC Bayern in Aussicht gestellt hat. Dort würden die familiären Bedingungen stimmen, Sammer wohnt in München, fühlt sich sehr wohl und sein Sohn gilt als großes Talent im U-16-Nachwuchsteam des FC Bayern. Und die Liaison des FCB mit ihrem eigenwilligen und eigenmächtigen Trainer Louis van Gaal gilt gemeinhin als zweckgebunden und wenig liebevoll? Wohlgemerkt, eine Theorie mit vielen Konjunktiven?.
Abwarten. Erst einmal müssen wir eine Geschichte verdauen, die keinen einzigen Gewinner, dafür eine ganze Menge Verlierer hervorgebracht hat.
~So da lag ich mit meiner Meinung gemäß meines Postings #273 zur Absage Sammers anscheinend völlig richtig. Der Mensch Sammer ist dem HSV glücklicherweise erspart geblieben, um es mal so zu formulieren.~
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