La Jolla: Die Pleite-Spekulation Frank Phillipps Den einzigen Medikamenten-Kandidaten beerdigt, die Aktie dramatisch abgestürzt: Bei der amerikanischen Biotech-Schmiede La Jolla Pharmaceuticals drohen die Lichter auszugehen. Doch gerade deshalb könnten wagemutige Spekulanten mit der Aktie Gewinne einfahren. Eigentlich ein Paradoxon: Die unendliche Geschichte ist zu Ende. Jahrelang hatte die US-Biotech-Firma La Jolla Pharmaceuticals versucht, ihren Medikamentenkandidaten Riquent zur Marktreife zu entwickeln. Ohne Erfolg. Der Pharmariese Abbott Laboratories hatte die Entwicklung des Medikamentes gegen die Autoimmunerkrankung Lupus im Jahr 1999 aufgegeben, nachdem klinische Tests nicht den gewünschten Erfolg gezeitigt hatten. La Jolla hatte den Wirkstoff einlizenziert, weiter entwickelt und 2004 bei der US-Behörde FDA die Zulassung beantragt. Doch die lehnte ab und forderte weitere Studien. Zwei Jahre später scheiterte La Jolla auch in Europa. Endgültiges Aus Vor wenigen Tagen verfehlte Riquent in klinischen Studien erneut die anvisierten Ziele. La Jolla hat sich nun endgültig entschieden, die Entwicklung nicht fortzusetzen. Die Aktie stürzte daraufhin um mehr als 90 Prozent in die Tiefe. Das Ende der Riquent-Story könnte gleichzeitig auch das Ende von La Jolla bedeuten. Denn La Jolla ist ein klassisches "One Trick Pony" wie der Amerikaner sagt. Riquent war der einzige Produktkandidat in der Pipeline des Unternehmens. Nachschub: Fehlanzeige! Cash-Spekulation Sollte La Jolla tatsächlich seine Geschäftstätigkeit einstellen, können Aktionäre darauf spekulieren, dass die verbleibenden Cash-Reserven an die Investoren ausgeschüttet werden. Und die liegen nach Berechnungen von Experten derzeit bei circa 35 US-Cent je Aktie. Gehandelt wird die Aktie von La Jolla derzeit aber nur zu Kursen um 20 Cent. Investoren, die extrem risikobereit sind und auf ein solches Szenario spekulieren wollen, legen sich einige Stücke ins Depot.
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