Der Verluste schreibende Solarkonzern Conergy hat überraschend die Veröffentlichung seines Jahresabschlusses verschoben. Zur Begründung verwies das Hamburger Unternehmen auf Verhandlungen mit einem wichtigen Lieferanten, die entgegen den Erwartungen noch nicht abgeschlossen worden seien.
"Da deren Ausgang noch wesentliche Auswirkungen auf das Jahresergebnis des Unternehmens hat, kann der Jahresabschluss derzeit nicht festgestellt werden", hieß es. Zu den Details wollte Conergy keine Angaben machen. "Wir können und dürfen nichts dazu sagen, sonst gefährden wir die Verhandlungen", sagte ein Sprecher. Ursprünglich wollte Conergy am Freitag seine Zahlen für 2008 veröffentlichen. An der Börse wurde die Firma daraufhin abgestraft.
Im vergangenen Juli hatte sich Conergy finanziell Luft verschafft und dazu die mit dem US-Hersteller MEMC vereinbarten Rohstoff-Lieferungen drastisch zusammengestrichen. Über die kommenden zehn Jahre soll nach der damaligen Vereinbarung MEMC Siliziumwafer nur noch im Wert von maximal vier Mrd. Dollar liefern statt wie ursprünglich vorgesehenen für sieben bis acht Mrd. Dollar.
2008 war es Conergy trotz rasant wachsender Geschäfte nicht gelungen, in die Gewinnzone zu kommen. Nach vorläufigen Berechnungen steigerte das Unternehmen den Umsatz um 40 Prozent auf rund eine Mrd. Euro. Operativ fiel ein Verlust von 158 (Vorjahr: minus 213) Mio. Euro an. Als Belastung erwiesen sich unter anderem die hohen Kosten für die Sanierung des Unternehmens, das 2007 vor der Pleite gestanden hatte.
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