jetzt nur nicht übermütig werden... Der Dorfklub 1899 Hoffenheim spielt so stark, dass der Bundesliga-Aufstieg immer wahrscheinlicher wird. Doch der Club-Mäzen plant weiter. Sein Ziel: der Europapokal. 1989 spendete Dietmar Hopp seinem Heimatverein TSG Hoffenheim 10.000 Mark für Bälle und Trainingsanzüge. Knapp zwei Jahrzehnte später klopft der Dorfverein so vehement an der Tür zur Fußball-Bundesliga, dass es so manchem eingesessenen Proficlub angst und bange wird. Doch der Macher, Mäzen und Milliardär hat damit seine Visionen noch nicht ausgelebt. Jetzt strebt Hopp eine Kooperation mit Jürgen Klinsmann und dem FC Bayern München an und einen weiteren sportlichen Aufstieg. "Die Spieler haben langfristige Verträge. Wenn die Mannschaft die dritte Saison zusammenspielt, dann ist der sechste Platz in der ersten Liga drin. Wir wollen da dauerhaft eine gute Rolle spielen", sagt Hopp. Golfclub St. Leon-Rot. Hier hat Hopp sein Büro: Ein Konferenztisch mit 19 Stühlen, ein kleiner, aufgeräumter Schreibtisch mit PC. "Meinen Sie wirklich, wir steigen auf?", fragt er zur Begrüßung, als müsse er davon noch überzeugt werden. Aber seine Augen funkeln. Der 67-Jährige hat nicht viel Zeit. "Wer viel spendet, muss oft zu Einweihungen", sagt er und beißt sich auf die Zunge. Hopp war Mitbegründer des Software-Giganten SAP, heute ist er "der Milliardär". Dabei kann er mit dem Begriff nicht viel anfangen: "Ich habe noch nie die Zahl meiner Aktien genommen und mit dem aktuellen Kurs multipliziert." Hopp ist nach Angaben des Manager-Magazins mit einem geschätzten Privatvermögen von 6,3 Milliarden Euro neunreichster Deutscher. Geld, sagt er, mache ihn "eher unruhig". Deshalb gibt er es vornehmlich mit Hilfe der Dietmar-Hopp-Stiftung aus - für einen guten Zweck. Er hat allein der Universität Heidelberg 40 Millionen Euro zukommen lassen, er hat Pflegeheime und neuerdings ein Hospiz bauen lassen. Und "Vadda Hopp", wie ihn viele nennen, investiert mit Leidenschaft in den Sport: "Anpfiff ins Leben" heißt sein Jugendförderkonzept, über 2000 Kinder in der Rhein-Neckar-Region profitieren davon - im Fußball, Handball, Eishockey und Golf. Hopp ließ für 100 Millionen Euro die SAP-Arena in Mannheim errichten, die Spielstätte der Eishockey-Cracks der Adler und des Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen. Seine größte Spielwiese ist und bleibt aber 1899 Hoffenheim, wie sich der Zweitligist mittlerweile nennt. Unter Trainer Ralf Rangnick eilen die Nordbadener aus dem 3300-Einwohner-Dorf von Sieg zu Sieg. Hopp hat den Klub aus den Niederungen der Kreisliga geholt, er soll jedoch nicht ewig an seinem Tropf hängen. "Ich will dieses Unternehmen in schwarze Zahlen bringen - spätestens im zweiten Jahr Bundesliga. Ich möchte nichts hinterlassen, was jedes Jahr Geld kostet." Das hat nichts damit zu tun, dass der Investor eines Tages aussteigen möchte - im Gegenteil: Hopp hat schon seine Nachfolge geregelt. "Mein Sohn Daniel wird dann meine Rolle übernehmen. Da bricht nichts zusammen." Der Filius ist bereits Geschäftsführer der SAP-Arena und der Adler. Das neue Stadion für 30.000 Zuschauer in Sinsheim wird 60 Millionen Euro kosten, 20 Millionen hat Hoffenheim zum Saisonbeginn in Neuzugänge investiert. Bei einem Durchmarsch ins Oberhaus will Hopp den Kader "nur mit zwei, drei Spielern ergänzen. Ich hoffe, dass wir uns dann im Mittelfeld der ersten Liga etablieren können". Erstklassig sind auch seine Kontakte zu nicht unwesentlichen Figuren im Fußballgeschäft - zum Beispiel zu Jürgen Klinsmann: "Wir tauschen immer wieder E-Mails aus. Er ist sehr daran interessiert, wie es hier vorangeht." Im Moment sei es kein Thema, dass der frühere Bundestrainer einmal Coach in Hoffenheim werde, wenn seine (noch nicht begonnene) Zeit beim FC Bayern mal abgelaufen ist. "Aber ich könnte mir vorstellen, mit Klinsmann und dem FC Bayern zu kooperieren. Zum Beispiel bei Ausleihgeschäften", sagte Hopp. Mit Franz Beckenbauer geht er heute schon gern Golf spielen, und zur Spitze des Deutschen Fußball-Bundes hat Hopp auch nicht die schlechteste Verbindung: Ralf Zwanziger, der Sohn von Präsident Theo Zwanziger, baut in Hoffenheim den Frauenfußball auf. Auch da strebt Hopp die Erstklassigkeit an. DIE ZEIT 10.4.2008 - 15:42 [http://www.zeit.de/online/2008/16/hoffenheim-hopp] ----------- greetz sports* Das Leben ist hart, doch Ariva ist härter..
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