verteilt sich der künftige Unternehmensgewinn durch alle Aktien des Unternehmens, also bisherige und neue. Angenommen, es geht um 80 Millionen neue VZ's, dann liegt die gesamte Aktienzahl bei 185 Millionen statt bisher bei 105 Millionen. Wenn VW für 2010 z.B. 1,85 Mrd. Nettogewinn auf die VZ's anrechnen könnte, dann läge das EPS (Gewinn pro Aktie) nach der Kapitalerhöhung bei 10 Euro, ohne Kapitalerhöhung wäre das EPS bei 17,62 Euro. Warum ist der Gewinn pro Aktie für den Anleger überhaupt wichtig? Weil das Produkt aus Aktienanzahl und Kurs, also das Marktkapital, geteilt durch den Gewinn das sogenannte KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) bildet. Dieses KGV ist bei fundamentaler Betrachtung einer Aktie ein entscheidender Faktor. Allgemein sagt man, bei einem KGV unter 10 kann man sich die Aktie schon malnäher anschauen. Ist aber schwierig zu verallgemeinern, denn Unternehmen, die große Wachstumsphantasien auslösen, können auch KGV's von 20 oder 30 oder sogar 40 noch für Käufe interessant sein. Was hier bei VW wichtig ist: Eine KE wirkt sich deutlich negativ auf das künftige KGV aus. Ebenso negativ wirkt sich die KE auf das KBV (Kurs-Buch-Verhältnis) aus. Beim KBV wird das Marktkapital durch das Eigenkapital des Unternehmens geteilt. Werte von eins oder darunter gelten als hochattraktiv für Anleger. Allerdings sollte man KBV immer im Zusammenhang mit KGV betrachten, denn was hilft einemein Unternehmen, das viel Eigenkapital hat, wenn es keine Gewinne erzielen kann. Für die VW-KE gilt aber: Das Marktkapital erhöht sich natürlich bei 185 Millionen Aktien statt 105 Millionen Aktien erheblich. Bei einem Kurs Ende 2010 von angenommen 80 Euro ergäbe sich ein MK von 14,8 Mrd., während das MK ohne KE bei 8,4 Mrd.liegen würde. Nun ist es bei VW noch etwas komplizierter, weil zur Ermittlung des KBV's das MK der Stämme und der VZ'saddiert werden muss, um das KBV zu ermitteln. Stünden also Ende 2010 auch die Stämme bei 80 Euro, dann hätte VW mit KE ein MK von 38,4 Mrd, ohne KE von 32 Mrd. Das KBV läge, unter Voraussetzung des heutigen Eigenkapitals von VW von 35 Mrd, bei 1,086 (bei KE), jedoch bei 0,91 (ohne KE). Die Verwässerung von EPS, KGV und KGV wird von Anlegern gefürchtet. Falls was nicht stimmt in meiner Beschreibung, dann verbessert mich gerne.
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