da ja fleissig an der Brücke gebaut wird, sollte man das langsam mal respektieren! Aber es wird ewig gestrige geben, welche selbst nach der Fertigstellung und Inbetriebnahme noch den Abriss fordern werden.
Maxgreeen
: in Dresden läuft vieles falsch, die einen wollen
alte Dresden möglichst detailgenau wie vor dem Krieg, die anderen genehmigen jeden beschissenen Neubau der oftmals schlimmer aussieht als wie manch DDR-Neubau.
aktuell läuft eine interessante Aktion über die die Kommunalpolitiker nicht lachen können. Aber solche Aktionen sind gut, es müssten noch mehr sein. Am besten vor jedem "Schandfleck" eine Kloschüssel hinstellen.
Text: In Dresden wächst der Unmut über immer mehr zugepflasterte Plätze ohne Blumen und Bäume. Am Sonntag meldete sich die Dresdner CDU zu Wort. ?Die Stadt darf nicht zur Betonwüste mit technisch unausgereifter Brunnenarchitektur wie am Postplatz verkommen?, erklärte CDU-Chef Lars Rohwer. Bild vergrößern
Protest: Die Toilette mit der Aufschrift: ?Scheiße gebaut, Stadt versaut!?.
Die Postplatz-Posse wird zum Politikum Es war nur ein Toiletten-Becken, das auf Bausünden hinweisen sollte. Nun wird das Ganze Thema im Stadtrat.
Dresden - Stein des Anstoßes ist vor allem der Umstand, dass viele einstmals grüne Flächen im Bauboom nach der Wende grauem Stein weichen mussten. Ganze Plätze - wie der Postplatz - wurden regelrecht zugepflastert. Aus Protest hatte ein Unbekannter unlängst eine mit Stiefmütterchen bepflanzte Toilette auf den Postplatz gestellt. Ein Schild trug die Aufschrift: ?Scheiße gebaut, Stadt versaut!?. ....
Zwergnase
: Die Messen sind gesungen - Dresden verliert Titel
Samstag, 13. Juni 2009 "Die Messen sind gesungen" Dresden verliert Titel
Der Dresdner Brückenstreit mit der UNESCO gerät zum politischen und finanziellen Dilemma für Sachsens Landeshauptstadt.
Blick auf das Dresdner Elbtal. Im Hintergrund ist die Baustelle der geplanten Waldschlößchenbrücke zu sehen. (Foto: picture-alliance/ dpa)
Die drohende Aberkennung des Welterbetitels hat bereits finanzielle Konsequenzen für Dresden. Die Landeshauptstadt Sachsens erhalte kein Geld aus einem 150 Millionen Euro umfassenden Fördertopf für deutsche Welterbestätten, berichtet die "Sächsische Zeitung". Eine Expertenkommission von Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sehe wegen des Baus der Waldschlößchenbrücke keine Grundlage für die Finanzhilfe. Mit insgesamt zehn Millionen Euro wollte die Stadt laut Bericht unter anderem das im Welterbegebiet gelegene Lingnerschloss sanieren.
"Dresden muss damit leben"
Bereits zuvor hatte der Minister die Stadt für ihr Vorgehen beim Bau der Brücke scharf kritisiert. "Der Welterbetitel ist für Dresden verloren", sagte der frühere Leipziger Oberbürgermeister dem Rundfunksender Radio PSR. Es seien von Anfang an die falschen Weichen gestellt worden, die Messen nun gesungen. "Dresden muss damit leben."
Tiefense warf der sächsischen Landeshauptstadt Sturheit bei der Auseinandersetzung mit der UNESCO um den Brückenbau im Elbtal vor. "Das ist ein ganz ärgerlicher Vorgang. Dort sind Fakten geschaffen worden in einer beispiellosen Sturheit."
Die internationale Dresdenliebe, die auch in New York anzutreffen ist und in unserem Fall von der Unesco verkörpert wird, gilt den Kulturleistungen der Menschheit. Diese Liebe meint die menschliche Fähigkeit, etwas dauerhaft Schönes zu erschaffen, im Gegensatz zu der Fähigkeit zu zerstören, wie in der Geschichte hinlänglich bezeugt.
...Das schöne Alte aber, das zu schützen die Völkergemeinschaft beschlossen hat, soll kein Rückzugsort für Nostalgiker, sondern ein Beispiel für die Zukunft sein. Der Welterbetitel ist als Ansporn für die Heutigen gedacht, ihre Altvorderen zu übertreffen an Kunstsinn, Kreativität, Menschenfreundlichkeit.
Dem hat sich die Dresdner Stadtverwaltung hartnäckig verweigert. Alles begann damit, dass eine unnütze Elbquerung an der schönsten Stelle der Elbauen per Bürgerentscheid durchgesetzt wurde. Man hatte der Bevölkerung versprochen, Staus zu beseitigen, wo kaum Staus sind. Man hatte ihr Beschleunigung versprochen, wo der Autoverkehr sowieso nicht wird abfließen können. Man übertrat alle Gebote einer vernünftigen Stadtplanung und eines schlichten Umweltschutzes, man verschwieg die absehbaren Folgeprobleme eines millionenteuren Brückenungetüms (innerstädtische Lärmbelastung, neue Staus) und unterschlug kostengünstige Tunnelalternativen (die zwar verkehrsplanerisch auch Humbug, aber ästhetisch weniger zerstörerisch gewesen wären).
Mit einem Wort: Die Bürger wurden systematisch belogen und die warnenden Worte der Unesco wurden gründlich missachtet. Selbstherrlich forcierten die Provinzpolitiker des Freistaates den Brückenbau nach dem Motto: Bei uns zuhause bestimmen wir. Feige schwiegen die Parteikonsenswahrer der Bundesregierung zu der Verletzung eines internationalen Abkommens.
Mit der Bewerbung um den Welterbetitel Dresdner Elbtal und seiner schließlichen Annahme war die Bundesregierung immerhin eine Verpflichtung zur Erbepflege eingegangen. Dass sie die Aberkennung des Titels billigend in Kauf nahm, beweist nicht nur Mangel an Kulturbewusstsein, sondern auch: Ehrverlust gilt heute nicht mehr als Verlust....