US-Investoren steigen ein!
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www.tradecentre.deSeit unserer Empfehlung vor exakt einem Jahr hat sich der Aktienkurs des Martinsrieder Biotechnologieunternehmens um mehr als 300 Prozent verteuert. Vor allem in den letzten Tagen profitierte das Papier von aggressiven Käufen. Finanzvorstand Mirko Scherer, der sich zur Zeit in den USA aufhält, sagt uns im Hintergrundgespräch, dass vor allem Investoren aus Amerika signifikantes Interesse an dem Unternehmen zeigen. " Seit ein paar Monaten haben wir unsere IR-Aktivitäten in den USA deutlich verstärkt, um eine breitere Anlegerschaft anzusprechen" . Wie der Kurs zeigt, offensichtlich mit viel Erfolg. Gegenüber vergleichbaren US-Firmen mit einem potenziellen Medikament in der dritten klinischen Phase ist GPC Biotech (DE0005851505) nämlich immer noch nicht zu teuer. Wie Scherer ausführt, befindet sich der Hoffnungsträger " Satraplatin" voll im Zeitplan. Besonders stolz ist der Mitgründer von GPC auf Marcel Rozencweig und sein Team in der Medikamentenentwicklung. " Unsere Mannschaft in der klinischen Entwicklung ist sehr erfahren und hat in der Vergangenheit schon 24 Medikamente auf den Markt gebracht" . Nach eigenen Angaben sind schon mehr als 60 Krankenhäuser aktiv in die Zulassungsstudie der Anti-Krebssubstanz ?Satraplatin? eingebunden. Das Prostatamittel hat laut einer Marktanalyse ein Potenzial von mehr als 500 Millionen Dollar Umsatz. Auch an Kombinationsstudien in Verbindung mit anderen Mitteln und Therapierverfahren, die wesentlich weniger umfangreich sind als die Zulassungsstudie mit " Satraplatin" arbeitet die Gesellschaft. Mit ersten Erkenntnissen aus diesen kleineren Studien rechnet Scherer im zweiten Halbjahr 2005.
Keine Eile hat der Finanzchef hinsichtlich eines Vertrages mit einem Vermarktungspartner aus der Pharmabranche. " Wir sprechen mit verschiedenen Unternehmen, die reges Interesse zeigen, haben aber keinerlei Zeitdruck" . Die Ausgangslage für GPC Biotech ist aufgrund der üppig vorhandenen liquiden Mitteln und der Expertise in der Forschung und Entwicklung ausgezeichnet. " Wir können " Satraplatin" durch unsere Cashposition auch alleine durch die dritte Phase bringen" , sagt Scherer. " Unser Ziel ist nicht möglichst schnell einen Partner zu finden, sondern das bestmögliche für unsere Aktionäre herauszuholen" . Dem Vernehmen nach schaut sich der Vorstand weiterhin aktiv nach weiteren Einlizenzierungen um. " Das kann sehr schnell gehen oder auch ein wenig länger dauern" . Für das zweite Halbjahr 2004 kündigt Scherer den Eintritt in die klinische Prüfung eines Antikörpers aus der eigenen Pipeline an.
Bezüglich des vergangenen Geschäftsjahres prognostizierte die Gesellschaft einen Umsatz von circa 22 Millionen Euro und einen Verlust von 25 bis 27 Millionen Euro sowie einen Cashverbrauch von 30 bis 32 Millionen Euro. Negative Überraschungen wird es bei der Verkündung der Jahreszahlen wohl nicht geben, sagt der CFO. Per Ende 2003 dürfte die Kasse mit rund 90 Millionen Euro gefüllt sein. Planzahlen für dieses Jahr wollte Scherer noch nicht preisgeben. Klar ist jedenfalls, dass sich der Verlust respektive Cashburn in 2004 und auch 2005 gegenüber dem vergangenen Jahr erhöhen wird. " Eine klinische Prüfung in Phase III bekommen wir nicht geschenkt" .
Mit einem Börsenwert von 245 Millionen Euro ist GPC Biotech noch längst nicht zu ambitioniert bewertet. Nach einer Konsolidierung, eventuell bis in den Bereich zwischen 10,50 und elf Euro, sind neue Käufe vertretbar.