Der E-Mobilität zugeneigte Caravan-Freunde mussten bisher nicht lange überlegen, welches Elektroauto für sie infrage kommt: Das Tesla Model X, das als einziges E-Modell eine serienmäßige Anhängerkupplung mit einer Anhängelast von 2.250 Kilogramm kombiniert. Dass sich konzeptbedingt Vor- und Nachteile die Waage halten, zeigte sich bereits in unserem Zugwagen-Test. Audi E-Tron und Mercedes EQC als Alternative Aber aller Abstriche zum Trotz: Der Tesla ist allein dadurch fortschrittlich, indem er überhaupt Wohnanhänger an den Haken nehmen kann. Das hatte er lange allen anderen in Deutschland angebotenen Elektroautos voraus. Selbst jenen recht üppig dimensionierten vom Schlage eines Hyundai Kona und Ioniq, Jaguar I-Pace oder Kia Niro beziehungsweise Soul. Keine Kupplung am Heck, keine Anhängelast: Deren eh schon überschaubare Reichweite soll durch's Trailer-Ziehen nicht noch extra in Grenzbereiche getrieben werden. Mit den neuen SUVs von Audi und Mercedes haben Caravan-Fahrer nun eine etwas größere Auswahl an rein elektrisch betriebenen Zugfahrzeugen. Beide Modelle ziehen bis zu 1.800 Kilogramm weg. Das ist zwar fast eine halbe Tonne weniger als beim Tesla Model X, reicht aber für viele Wohnwagen. Doch mit Einstiegspreisen von 71.281 Euro (Mercedes EQC 400 4Matic), 80.900 Euro (Audi E-Tron 55 Quattro) oder 91.700 Euro (Tesla Model X Long Range) siedeln sich die einzigen Caravan-fähigen Elektroautos im Hochpreis-Segment an. Die Plugin-Alternativen der oberen Mittelklasse Als Alternative bieten sich Plugin-Hybride an. Zum Beispiel der VW Passat GTE mit einer Anhängelast von 1.900 Kilogramm, der unter allen Teilzeit-Stromern mit einem sehr ordentlichen Preis-Zugkraft-Verhältnis aufwartet. Deutlich teurer, aber mit einer noch größeren Anhängelast gesegnet, sind der Audi A7 55 TFSI e mit 2.000 Kilogramm sowie der Volvo V90 T8 Twin Engine und die Mercedes-Plugin-Hybride E 300 e (Benziner) und E 300 de (Diesel) mit jeweils 2.100 Kilogramm. Die Vorbilder unter den alternativ angetriebenen Autos sind aber die großen Plugin-SUVs. So liegen der Volvo XC90 T8 Twin Engine (2.400 Kilogramm), alle P400e-Varianten des Range Rovers sowie der Ford Explorer PHEV (jeweils 2.500 Kilogramm) ziemlich weit vorne. Noch besser ist der BMW X5 xDrive45e (2.700 Kilogramm), aber der Respektsabstand zu den Spitzenreitern in dieser Wertung ist enorm: Die E-Hybride des Porsche Cayenne und der neue Mercedes GLE 350 de schleppen mit ihrem bulligen Drehmoment sogar 3,5 Tonnen schwere Wohnanhänger weg. Sie kosten aber auch entsprechende Preise. Die Zugkraft-Enttäuschungen Aber auch bei den extern aufladbaren Hybriden gibt es Modelle, die sich gar nicht oder nur bedingt als Zugfahrzeuge eignen. Einige ausgewachsene SUVs wie der Ford Kuga PHEV und DS 7 Crossback E-Tense ziehen gerade einmal 1.200 Kilogramm weg, der Mitsubishi Outlander PHEV kommt auf maximal 1.500 Kilogramm Anhängelast. In dieser Hinsicht enttäuschen auch die BMW-Modelle 330e, 530e und X1 xDrive25e, deren Anhängelast von höchstens 750 Kilogramm sich eher für Fahrradträger als für Anhänger eignet. Zum Vergleich: Die neue Plugin-Hybridversion der kleinen Mercedes A-Klasse (A 250 e) nimmt bis zu 1.600 Kilogramm an den Haken. Aber auch bei den Plugin-Hybriden ist die Liste jener Autos, die null Kilogramm als Anhängelast ausweisen, unerfreulich lang. Um ausgewachsene Fahrzeuge wie die Stecker-Versionen des BMW 2ers, der Mercedes S-Klasse oder des Porsche Panamera können Caravan-Freunde einen weiten Bogen machen.
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