Hallo, König hat ja schon eine richtige Einschätzung gegeben. Ich will das noch ergänzen, da ich selbst sehr lange in GFT investiert war und mich intensiv mit dem Wert beschäftigt habe. Leider damals nicht zügig genug ausgestiegen. Hier hatte wohl Angela damals das beste Timing (shift in Hypo). Bin gerade erschrocken, als ich gelesen habe, dass mittlerweile GFT bei 7€ notiert. Von der Watchlist = aus dem Sinn.
GFT ist ein IT Dienstleister in verschiedensten Bereichen (Konzeption, Programmierung, Betrieb, Support). Stets im Auftrag eines Kunden. Selten, dass GFT etwas eigenständig vorab entwickelt und dann bei einem Kunden das Produkt pitched. Vielleicht mal ein MVP / Mock-Up. Dafür sind Kundensysteme auch zu komplex und divers. Die Firma ist grundsolide, schwäbisch geführt. Hat aber traditionell eine dominante Abhängigkeit zur Deutschen Bank. Der damals gute Versuch sich breiter aufzustellen (z.B. Expansion UK) ist mit dem Brexit-Votum durchkreuzt worden. Konnte das jemand vorhersehen? Ich nicht! Bin damals aufgewacht und dachte an Fake News.
Die Finanzindustrie ist mitten im Umbruch bzw. es wird sich noch viel verändern. Die Banken sind viel zu träge, um der disruptiven Herangehensweise der Start-Ups und Big Player etwas entgegen zu setzen. Das kann auch mit den hektisch aufgebauten und zugekauften Think Tanks nichts werden. Wer in der IT-Konzeption hip und smart ist macht sein eigenes Ding und nicht in Abhängigkeit einer niedergehenden, traditionellen Bank.
Und da kommt unsere Hypoport in Spiel. Deren Systeme erleichtern die Arbeit in der Kreditvermittlung enorm, zum einen was die Prozessgeschwindigkeit angeht und noch wichtiger, was die Einhaltung gesetzlicher Regularien angeht. Ich habe selbst die Software noch nicht live gesehen, kenne aber mehrere Vermittler, die auf der Plattform arbeiten und sehr begeistert sind.
Hypoport programmiert nah am Anwender. Hier hilft Dr. Klein ungemein, da ständiges Feedback aus dem eigenen Konzern möglich ist. Das müssen andere Product-Abteilungen erstmal organisieren (WebEx-Calls, Fragebögen, usw. da hat keiner Lust drauf). Und UX is Key (User Experience ist entscheidend). Software, welche einfach und verständlich ist und effizientes Arbeiten ermöglicht, wird immer gewinnen.
Daher mache ich mir auch keine negativen Gedanken was das Versicherungsgeschäft angeht. Hier werden sich sehr gute Dinge entwickeln. In den Versicherungsbranche ist noch mehr Optimierungspotential als im Kreditgeschäft.
Was die schwarzen Schwäne angeht:
a) Die Zinsen steigen massiv, der Immobilienmarkt bricht ein. Realistisch? eher nicht b) Es kommt ein Rising Star um die Ecke und hat ein viel bessere Produkte als Hypoport. Realistisch? nein c) Die Versicherungssparte bringt keine sinnvollen Produkte raus, keine Erträge. Realistisch? up to you d) Die Hypoport Kunden wachen morgens auf und behaupten, sie können das selbst viel besser programmieren. Realistisch: never e) RS wacht morgens auf und wirft alle seine Anteile unlimitiert, um sich stattdessen bei ............. einzukaufen. Realistisch? ;-)
Hypoport hat einen unfassbaren Burggraben. Wäre Hypoport ein US Company, hätten wir gar keine Möglichkeit mehr direkt zu investieren, da bereits geschluckt.
Bzgl. des Geschäftsmodells würde ich es statt mit Amazon eher mit Paypal oder SalesForce vergleichen wollen.
Viele Grüße an alle Investierten.
Und denkt daran, dass wir viele Jahre unter 10€ gedümpelt sind, weil nur wenige damals die enormen Hebel gesehen haben (ich leider auch nicht und auf Scansoft habe ich auch nicht gehört). Ich bin mir fast sicher, dass sich die Neubewertung in 2020+ wiederholen wird (wenn auch nicht mit diesen Faktoren).
|