Danke für den Link, der Webcast ist ja vom 28.03.2019. Den hatte ich bisher noch nicht angehört. Und wie du gepostet hast, für diejenigen die sich nicht die Zeit nehmen wollen die ganzen anderthalb Stunden anzuhören, 10 Min. ab Stunde 1:06 genügt eigentlich, um die ganzen überflüssigen Diskussionen der letzten Wochen hier im Forum zu überblättern.
- Netzbetreiber zu werden ist eine riesige Chance bei minimalem Risiko, da beim Nichterwerb von Frequenzen das alte Geschäftsmodell abschlagfrei fortgeführt werden kann
- Es wurden natürlich Gespräche geführt mit Unternehmen, die die Infrastruktur aufbauen können und da liegen auch Zahlen auf dem Tisch.
- Die möglichen Investitionskosten wurden für unterschiedliche Möglichkeiten des 5G Aufbaus durchgerechnet und vom Aufsichtsrat genehmigt.
- Vorstand und Aufsichtsrat haben das lange und kontrovers diskutiert bevor man sich zu diesem Schritt entschossen hat.
- Es kann aber nur gelingen wenn eine Minimalausstattung von Frequenzen ersteigert wird.
Besonders interessant finde ich auch folgendes: Wäre Drillisch ein familiengeführtes Unternehmen ohne Freefloataktionäre, hätte er das auf jeden Fall gemacht, denn es ist eine große Wachstumschance. Wäre Drillisch ein börsennotiertes Unternehmen ohne Ankeraktionär, hätte er es auf gar keinen Fall gemacht.
Sehr interessant auch die Aussage, was Dividendenpolitik anbetrifft sitzen wir alle in einem Boot, die Minderheitsaktionäre genauso wie UI als Ankeraktionär. Eine ausgeschüttete Dividende steht für Investitionen nicht mehr zur Verfügung, und man kann jetzt noch nicht konkret sagen wieviel der 5G Aufbau kosten wird. Man will aber nicht daran scheitern, daß man aus der Frequenzauktion aussteigen muß nur weil man Dividende gezahlt hat.
Soviel nur stichpunktartig zum Webcast. Da ist noch einiges mehr an Infos drin. Wen's interessiert soll ihn sich selbst reinziehen. Ich habe das Gefühl, daß ich wegen neuer Infos oder Aussagen der Vorstände gar nicht mehr zur HV gehen muß, da im Webcast eigentlich alles gesagt wurde. Da wurden auch Fragen beantwortet, die die Ängstlichen und Zittrigen eigentlich zufrieden stellen müssten.
RD schien mir sehr souverän, offen und ehrlich Auskunft zu geben ohne sich vor irgendwelchen Antworten herumzudrücken zu müssen.
Nach meiner Meinung hat die Bewerbung von Drillisch natürlich zu diesem ausufernden Bietergefecht geführt. Aber das war ja auch ohne Absprachen klar daß die anderen drei einen vierten Netzbetreiber nicht so ohne weiteres in ihr Revier lassen (wenn man einen Erdbeerkuchen durch vier anstatt durch drei teilt, werden die Stücke kleiner), und versuchen den Kleinen an seine finanziellen Grenzen zu bringen. Die haben aber selbst auch ihre Rechnungen gemacht und durch die Preistreiberei wird's für sie ja auch immer teurer. Und wer weiß denn wo deren finanzielle Grenzen liegen, denn irgendwann wird es für sie auch nicht mehr rentabel.
Allein durch die große Kundenzahl des Unternehmens wird dieser Schritt erst möglich, weil es bei weiterem Kundenwachstum billiger ist ein Netz zu bauen anstatt eins zu mieten.
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