... bereits jetzt und auch noch gegen den Trend einzusteigen: Ein "herausforderndes 2. Quartal" verheißt nämlich weiter nichts Gutes und auch mögliche Überraschungen und Sondererträge aus Verkäufen von Geschäftsbereichen wurden gestern auf der HV deutlich ausgeschlossen. Durch das fehlende Vertrauen aus den letzten 3 Jahren kann eine so vage Strategieanpassung auch keine Wunder vollbringen. Der Kurs bleibt mindestens bis zu den Q2-Zahlen unter Druck, so wie ich das aktuell einschätze. Neue Käufer wird es daher erst bei (deutlich) niedrigeren Kursen geben. Bis dahin wird die "Stammkundschaft" versuchen, ihre relativen Verluste durch weitere Zukäufe relativ auszugleichen, bis ihr das Geld hierfür irgendwann ausgeht und nächste Rücksetzer wieder Fahrt aufnehmen kann.
Der aktuelle (übergeordnete) Negativ-Trend wurde gestern jedoch nicht nur bestätigt, sondern sogar deutlich verstärkt! Der Kursverlauf wurde tiefer in den (nach wie vor) intakten Trendkanal hineingedrückt, als es in den letzten 3-4 Wochen zuvor der Fall gewesen ist. Die jüngste (kurzfrisitge) Seitwärtsbewegung wurde nachhaltig nach unten verlassen, was man als deutliches Verkaufssignal werten kann (und eigentlich auch muss), das hier obendrein noch fundamental begründet werden kann: Das Risiko ist groß, dass bei einem Scheitern des Strategiewechsels weitere Kapitalerhöhungen nötig werden, um das Boot ("Tanker" war einmal) nicht ganz auf die Sandbank zu setzen. Sobald der Kurs heute ein paar Cent zulegt, werden diese Gewinne auch sofort wieder abverkauft. Trotz des gestrigen Volumens haben sich wohl noch längst nicht alle Verkäufer von ihren Aktien trennen können und es stehen uns (historisch betrachtet) 2-3 enorm schlechte Handelswochen bevor, sowohl für die Indizes als auch (und insbesondere) für die Deutsche Bank. Möglicherweise wird Wirecard es zeitnah schaffen, auch die Deutsche Bank in Sachen Marktkapitalisierung zu überholen, also ein Armutszeugnis allererster Güte für unsere dort tätige "Finanzelite" (bzw. "die Besten", wie Achleitner gestern noch sagte). Die Bank und ihre Führungskräfte hat die Zeichen der Zeit und die katastrophale Situation bis heute (!) noch nicht verstanden.
Seriös betrachtet müssen Anleger, die nicht ihr eigenes Geld verwalten, dieses jetzt erst einmal aus dem Wert herausziehen, ihr Risiko dadurch minimieren und abwarten, ob die neue Strategie tatsächlich Früchte trägt. Aktuell ist der Wert nur etwas für Zocker und eine 50/50-Chance mit deutlich negativen Vorzeichen. Seriöse Anleger werden den Wert kurzfritig zu meiden versuchen, nachdem es die Bank gestern versäumt hat, nachhaltig Vertrauen aufzubauen. Ich verstehe immer besser, wieso einige Analysten meinen, dass auch 8,00 € nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten müssen ...
Für die DeuBa-Bänker hier noch meine IBAN für die nächste Fehlüberweisung: DE12 1230 0000 6969 1111 01. Ein 8stelliger Betrag würde mir zwar reichen, aber wie üblich gebt Ihr Euch mit derartigen Peanuts ja (hoffentlich) nicht zufrieden ...
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