Und schon wieder die nächste Gewinnwarnung :( Schon drastisch, wenn man mal die Prognose jetzt um krasse 50 bis 60% kürzt, aber vor wenigen Wochen der CEO blumig noch erzählt man sieht alles weiter im Lot bei der Prognose. Da man ja auch noch ein KE gemacht hat im Sommer gibt es jetzt auch mehr Aktien als zu Jahresanfang. Somit ist der Gewinneinbruch pro Aktie sogar nochmals größer als nur der prozentuale Rückgang bei der Gesamtprognose. Wer die letzten Jahre bei Softing die Serie an traurigen Ereignissen erlebt hat und etwas Menschenkenntnis hat, den wundert diese erneute Gewinnwarnung vielleicht nicht mehr so sonderlich. Da gibt es vielleicht - so trauig es klingt - einen gewissen Gewöhnungseffekt was die "Qualität" der Kommunikation des CEOs angeht. Viele erfahrene Anleger dürften wg. Trier auch die Aktie längst verlassen haben, viele Lemmingeherden wurden dafür immer wieder in Strohfeuer reingescheucht von gerichtsbekannten Lemmingscheuchern. Die Jünger werden sich jetzt wieder wundern wo die versprochenen Wunderanstiege denn bleiben die ihr Guru ihnen versprach. Aber der hat vermutlich wieder im Peak des letzten selbsterzeugten Strohfeuers Kasse gemacht in alter Scalper-Manier und scheucht die Jünger schon wieder in die nächste Aktie.
In meinen Augen ist Trier als quasi unabwählbarer Endlos-CEO fast eine noch größere Belastung für den Kurs als die mauen Zahlen selber. Da er sich über Jahre zu einem prognosemäßig schaumschlagenden Gernegroß entwickelt hat, mit immer schlimmeren Fehleinschätzungen( + faulen Ausreden + fehlende Selbstkritik) , fehlt dem Management inzwischen jegliche Glaubwürdigkeit bei Einschätzungen der Lage und der Zukunft des Unternehmens. Parallel hat leider die Raffgier schon absurde Züge angenommen, wenn man sieht in welchen Dimensionen die Vorstandsgehälter hier liegen in Relation zum Gewinn den man als Unternehmen insgesamt macht oder gemessen an Vorstandsgehalt bezogen auf eine Aktie. Die Dividende die man pro Aktie erhält ist geringer als was der Vorstand an Gehalt pro Aktie bekommt. Da müßten bei ähnlichen Verhältnissen die Vorstände von der Allianz, Siemens, etc. ja Milliarden-Gehälter jährlich erhalten. Wenn man als CEO wenigstens eine Monster-Koryphäe wäre, die mit großer Geschwindigkeit alle anderen Firmen ausstechen würde, besonders durch organischem Wachstum, dann könnte man vielleicht noch ein Auge zudrücken. Aber wenn man seit Jahren versagt, fehleinschätzt und nur durch endlose "Übergangsjahre" und Gewinnwarnungen auffällt, dann ist jeder Cent der dieser Vorstand als Gehalt bekommt schon fast zuviel und ein Wechsel an der Unternehmesspitze wäre längst überfällig, um hier reinen Tisch zu machen. Es fehlt leider an ökonomischer Kompetenz, Glaubwürdigkeit und dem Willen für ALLE Aktionäre das Beste zu erreichen. Wäre wohl fast schon ein Wunder, wenn der Vorstand in diesem Jahr nicht auch wieder zusätzlich Bonuszahlungen bekäme während die große Schwindsucht beim Kurs (und vermutlich auch der Dividende) stattfindet.
Da es leider keinen unabhängigen größeren geschlossenen Aktionärblock gibt mit 25%+x, der Trier das ungestörte Leben mal schwerer machen könnte auf den immer äußerst schwach besuchten Softing-HVs, kann Trier mit seinem Aktienbestand auch weiter alle HV und AR Entscheidungen nach seiner Lust endlos bestimmen. Im AR sitzen handverlesene Trier-Buddys, die mit netten AR-Bezügen bei Laune gehalten werden und alles blind abnicken was Trier will. Wie soll da jemals ein anderer CEO kommen? Wie soll Trier jemals den Druck verspüren sein Verhalten der Vergangenheit zu ändern? Wenn man jetzt z.B. diese Forex-Aussagen in der jüngsten Gewinnwarnung sieht, dann kann man wieder nur zwei mögliche Schlußfolgerungsvarianten sehen: 1.) Trier ist als CEO unfähig ökonomische Realitäten wahrzunehmen, da diese Währungsentwicklungen selbst dem Dümmsten schon längst aufgefallen wären oder b) Trier erzählt bewußt immer wieder diese überoptimistischen Schaumschläger-Prognosen (die seit Jahren wie Seifenblasen platzen, wenn die Realtiät auf Luftpumpen-Aussagen treffen) und führt damit sowohl private Anleger, Leute die KEs zeichnen und instit. Analysten absichtlich hinter das Licht, weil er keine Konsequenzen für sich befürchtet bei Nichteinhaltung.
Da Trier aus Machterhaltsgründen eh keine Aktien abgeben will (weil er sich schon eine goldene Nase verdient hat mit dem überteuerten IPO in der Dot.Com Bubble-Ära damals und auch via Gehalt die Firma ordentlich jährlich weiter abmelkt), ist ihm die Kursentwicklung scheinbar nicht so wichtig. Solange hier weiter ein selbstgefälliger fehleinschätzender selbstbedienerischer CEO das Ruder so völlig unkontrolliert in der Hand hat ist Softing für mich als Langzeitinvestment erstmal nicht sonderlich reizvoll, da zuviel vom Jahresgewinn ständig in den falschen Taschen landet und die Fallgrubendichte hier hier die letzten Jahre immer größer wurde. Temporäre Trades wären vielleicht eine Option, solange man nicht zu nahe vor Veröffentlichungstermine der Zahlen agiert. Die Gefahr negativer Überraschungen bei Zahlen hat hier leider so zugenommen, daß man besser vorher aussteigt und sich danach erst wieder neu orientiert. Kann natürlich jeder für sich anderes sehen und ist nur meine bescheidene Meinung.
04.10.17 - Vorstandswoche.de - http://www.aktiencheck.de/exklusiv/..._auf_2018_Aktienanalyse-8148306 "...Wolfgang Trier, CEO der Softing AG, habe auf der Investor Relations-Bootsfahrt.... Optimismus verbreitet. Trotz eines recht durchwachsenen 1. Halbjahres 2017 halte der Firmenchef an der Prognose für das Gesamtjahr 2017 fest. Er erwarte einen Umsatz zwischen 82 und 85 Mio. Euro und ein operatives EBIT von mindestens 5 Mio. Euro....Triers Optimismus in Düsseldorf sorge wieder für starke Kauflaune bei Investoren. Die Aktie habe ein kleines Comeback gefeiert und handle bei Kursen von 12,77 Euro
27.10.17 DGAP-Adhoc: Softing AG: Umsatzverschiebung und FX-Effekt resultieren in SOFTING Prognoseanpassung für 2017 -http://www.aktiencheck.de/news/...anpassung_fuer_2017_deutsch-8194838 "..SOFTING AG passt das für das Geschäftsjahr 2017 prognostizierte EBIT von mehr als 5 Mio. Euro auf einen Wert zwischen 2,0 und 2,5 Mio. Euro an. .. die Entwicklung des Wechselkurses Euro zu US-Dollar deutliche bilanzielle Wechselkurseffekte, die sich negativ auf das Jahresergebnis auswirken werden. Diese könnten bis Jahresende bis zu 1 Mio. Euro betragen..."
5 Mio Prognose wird um bis zu 1 Mio reduziert durch Forex => wären 20% von der alten Prognose. Dollar aber gegenwärtig nur 11% höher als zu Jahresbeginn und im Jahresdurchschnitt noch niedriger. Erwartet Softing etwa noch einen Monsteranstieg von Euro/Dollar in den letzten beiden Monaten oder was soll das?
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