die Frage, ob es sich um ein " sell on good news" handelte?
Die Q4- und die Jahreszahlen waren besser als die Prognose und meines Erachtens besser als erwartet. Anteil hatte daran sicher der etwas stärkere Dollar, da die letzte Prognose mit 1,20 statt 1,15 als Wechselkurs rechnete.
Topp finde ich den Ausblick für das neue Geschäftsjahr 2019! Hr. Ploss ist nicht als Hasardeur sondern mit seinen Prognosen eher als extrem konservativ bekannt. So ist eine 11%-Umsatzsteigerung schon eine Hausnummer - ich wäre an der Stelle auch bei weniger nicht negativ überrascht gewesen. Nur scheint ihm die 11% niemand abzunehmen...
Bei den Quartalen vergleicht man leider immer mit dem Vorquartal, bemüht dann aber das Wörtchen saisonal, um auf eine Nichtvergleichbarkeit hinzuweisen. Sinnvoller wäre es da doch, das Vorjahresquartal als Referenz zu nehmen. Und siehe da, selbst in der Quartalsumsatzprognose für Q1/19 würden dort dann die +11% (statt -4%) stehen!
Die Marge soll auch weiterhin steigen, obwohl der größte und margenschwächste Bereich (Automotive) am stärksten wachsen soll. Ob im harten Automotive-Markt mehr Marge zu holen ist? Schade, daß der margenstarke Bereich PMM nicht überdurchschnittlich wachsen soll... PMM und IPC sehen bei der Marge wesentlich besser aus als ATV.
Vom Dividendenvorschlag mit 0,27? bin ich enttäuscht. Der Jahresgewinn klettert, selbst mit erhöhten Rückstellungen, um 36% von 0,70? auf 0,95?, die Dividende gerade einmal um 8%. Die geringste Steigerung seit Jahren... Da kann man nur hoffen, daß dem Management besseres einfällt, was sie mit dem Geld machen können! Sollten sie aber nur vorsichtig sein, um in schlechten Zeiten die Dividende nicht kürzen zu müssen, wir mir vor der Zukunft Angst und Bange.
Bleibt noch das Thema Qimonda und Rückstellungen: "Die Anpassung der Rückstellungen erfolgte unter Würdigung eines im September vorgelegten Zwischenberichts des gerichtlich bestellten Sachverständigen über seine vorläufige Einschätzung zum Wert der von Infineon in Qimonda eingebrachten Sacheinlagen." In der PK klang es so, als ob man nach der ersten Sachverständigeneinschätzung mit einem überschaubaren Betrag einen Vergleich mit dem Qimonda-Insolvenzverwalter suchen könnte, um die Angelegenheit endgültig und vor allem zeitnah aus der Welt zu schaffen. Lieber ein paar Millionen mehr zahlen, aber dafür nicht über viele weitere Jahre durch alle Instanzen müssen... Das rettet viele Bäume. Wenn es der Gutachter anders sehen würde, hätte man ja 3 Mrd. zurückstellen müssen.
In Summe sieht m.E. alles positiv aus. Wie muß man die Zahlen interpretieren, um den gestrigen Abverkauf fundamental nachvollziehen zu können?
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