Fannie benötigt nach altem Standard ca. 40 Milliarden Dollar Eigenkapital, um die staatliche Obhut verlassen zu können. Laut Watt wären 3 bis 4% des Versicherungsgeschäfts ein angemessener Kapitalstandard. Das wären dann ca. 60 bis 80 Milliarden Dollar.
Somit ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Conservatorship bereits am 31.03. enden wird. Aber das ist auch gar nicht nötig, damit unsere Rakete abhebt. Für uns ist entscheidend, wer die Gewinne der Firma kriegt. Bisher ist das der Finanzminister in Form von Dividenden auf den Senior Preferred Stock - dem 3. amendmend gemäß. Diese Vereinbarung wird als Net Worth Sweep(NWS) bezeichnet.
Trump hat als oberste Maxime seiner Regierung "no more bailouts" ausgerufen. Von daher erwarte ich, dass Mnuchin und Watt in den nächsten 2 Wochen eine Lösung ähnlich des Kapitalpuffers vorstellen werden. Es wäre natürlich super, wenn Mnuchin in diesem Zusammenhang den Steuerzahler als entschädigt erklärt und den NWS beendet.
Daran glaube ich aber inzwischen nicht mehr. Denn nachdem ich nochmals nachgerechnet habe, wie Fannies "Schuldenstand" nach der ursprünglichen Vereinbarung mit 10% Entschädigung auf das geliehene "Rettungsgeld" aktuell aussieht, ist mir aufgefallen, dass die Einführung des Kapitalpuffers am 21.12. sowie die Vorverlegung der Steuerabschrebungen um ein Quartal auf den 31.12. den Effekt haben, dass rückwirkend seit dem 01.07. bei Fannie fast kein NWS stattgefunden hat(nur 0,65 Milliarden). Der nächste NWS, der uns Aktionären signifikant Geld klauen würde, droht erst am 30.09.2018. Bis dahin hat sich Mnuchin mit der Einführung des Kapitalpuffers und der Vorverlegung der Steuerabschreibungen "Zeit verschafft". Das ist ziemlich trickreich gewesen. Denn kaum einer hat es bemerkt. Ich bin der Einzige(!), der darauf hinweist. Es ist sogar noch besser: Falls Mnuchin am Ende des Monats die 3,7 Milliarden zahlt, um Fannies Defizit zu begleichen, dann hätte während seiner gesamten Amtszeit als Finanzminister bei Fannie so gut wie kein NWS-Diebstahl stattgefunden. Hier die Erklärung: Die Gewinne von Q3 2017 haben den Kapitalpuffer aufgefüllt. Die Gewinne von Q4 wurden durch die Vorverlegung der Abschreibungen in einen Verlust verkehrt ? keine Dividende. Die Gewinne von Q1 2018 werden am 30.06. aller Voraussicht nach den Kapitalpuffer wieder auffüllen, der sich ja aufgrund der Abschreibung wieder geleert hat. Erst die Gewinne von Q2, die am 30.09. ans Finanzministerium abgeführt werden müssen, können dann wieder geklaut werden. Bis zu diesem Tag hat Mnuchin also Zeit, den NWS zu beenden, ohne uns Aktionäre während seiner gesamten Amtszeit großartig beklaut zu haben, falls er die 3,7 Milliarden rausrückt. Das ist mein neuer Stichtag!
Ich finde das ziemlich trickreich von Mnuchin, oder was meint ihr? An Zufall glaube ich hier nicht!
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