In besagtem vierten Teil (Link zur Quelle siehe Beitrag #7336) wird ausgeführt :
Zitat : "Der Futurepreis für Zucker im März 2020 steht bei 372 Euro je Tonne, was dann aber langsam nahe des Break-Even-Punktes für das Unternehmen sein sollte, ab dem die Profitabilität beginnt."
Diese Aussage enthält m.E. einen Fehler. Besagte 372 sind leider keine EURO, sondern US-$. Der Preis in EURO liegt z.Zt. bei ca. 327 je Tonne für den März 2020 Future.
Was die Grenze zur Profitabilität anbelangt, habe ich neuerlich irgendwo gelesen, dass sie deutlich über EURO 365 liegt. Genannte EURO 344/T wären somit zu niedrig. Diese Angabe allerdings ohne Gewähr, da ich die Quelle im Moment nicht mehr finde. Vielleicht kann jemand anders hierzu (wann beginnt die Profitabilität?) noch etwas ergänzen.
Die positiven Erwartungen schon für das kommende Geschäftsjahr 2019/2020 kann ich aus 2 Gründen nicht mittragen:
1. Vor dem Wegfall der Zuckermarktordnung Ende 2017 wurden große Expansionspläne verfolgt und mit vielen Rübenbauern wurden dreijährige Abnahmeverträge abgeschlossen. Diese laufen bis zum Ende der kommenden Kampagne und sind vermutlich der Grund dafür, dass die beiden deutschen Werke (möglicherweise auch die beiden französischen Werke) erst nach der kommenden Ernte - also erst in 2020 - geschlossen werden. In der Konsequenz heißt das, dass sich wesentliche Teile der erhofften Einsparungen erst mit entsprechender Verzögerung, also noch nicht im kommenden Geschäftsjahr, in voller Breite bemerkbar machen werden.
2. Der Zuckerpreis ist seit Anfang 2017 rückläufig. Im Zahlenwerk von Südzucker schlägt dies so richtig aber erst ab Q3 2018 durch. Der Grund dürfte darin liegen, dass der Zucker halt weit voraus per Termin gehandelt wird. Das bedeutet im Umkehrschluss doch, dass die grottigen Zuckerpreis aus der zweiten Jahreshälfte 2017 und aus 2018 erst im kommenden Geschäftsjahr so richtig negativ durchschlagen werden.
Ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Bis dahin bin ich für 2019/2020 sehr skeptisch eingestellt, zumal ja dann auch die Restrukturierungskosten richtig ins Geld gehen werden.
Wie schon gesagt - es bleibt spannend. Spätestens Ende April, wenn die Zahlen und die neue Prognose auf den Tisch kommen, werden wir etwas schlauer sein.
PS : Natürlich ist SÜDZUCKER nicht nur Zucker, sondern durch die vier Segmente breit aufgestellt. Aber seit Q3 2018 reichen die Ergebnisbeiträge der anderen drei Segmente nicht aus, die Verluste im Zuckersegment zu kompensieren. Dass hier SÜDZUCKER gegensteuert, nehme ich gerne positiv zur Kenntnis. Aber solange der Zuckerpreis nicht mitspielt - um das tut er zur Zeit nicht - , wird der Prozess zur Gesundung länger dauern als von vielen Anlegern erhofft.
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