ganz kurz vorweg, dass BHP keine MRd-Abschreibung vornehmen wird, nur weil die Aktionäre Abschreibungen dieser Grössenordnung nicht wünschen, ist ja eine durchaus komische Überlegung. Ob etwas abzuschreiben ist oder nicht , wird auch nicht über Aktionärsbefragung festgestellt. Nicht mal bei Kali und Salz. Im übrigen, manchmal folgen Abschreibungen auch wieder Zuschreibungen, hats auch schon gegeben. Das sollte nun wirklich das allerkleinste Problem eines KS-Aktionärs sein und einem big player wie BHP tun Fehlinvestments sicher auch weh, aber die spielen trotzdem in der ersten Liga mit. Während Kali und Salz mit Ramschbondstatus Probleme hat, die BHP offensichtlich zumindestens bei der Bonität völlig fremd sind. Die haben nämlich anders als KS ein ordentliches Rating. übrgigens hatte Deutsche Telekom ja mal eine Rekordabschreibung in Höhe von gut 20 Mrd E auf- man höre und staune - im wesentlichen auf die Gesellschaft, die ja zuletzt der grosse Hoffnungsträger der Gesellschaft ist. Da sieht man, dass buchalterische Vorgänge oft auch wirklich nur buchhalterische Vorgänge sind, die nicht zwangsläufig das Ende von allem bedeuten.
Ansonsten sehe ich die aktuelle Nachricht von BHP erst mal als tendenziell positiv für die anderen Kaliplayer an, nichts weltbewegendes, da wohl so erwartet, aber immerhin auf Sicht beruhigend. Möglicherweise, dazu später sogar positiv für die KS-Aktionäre.
Bevor ich meine Sicht der Dinge nach den Zahlen darlege mal ein Dank dafür, dass in der letzten Zeit von einigen usern wie matze, der user mit den vilene OOOs , Diskussionskultur, Laie, TTMichael ua wirklch viele inhatlich bedenkenswerte Beiträge gekommen sind. Daneben leider auch die handvoll user die hier jeden Tag wetteifern, wer die meisten sinnentleerten Beiträge liefert. Wo steht die Gesellschaft jetzt- und da interessiert mich persönlich im wesentlich die kursmässige Relevanz, denn anders als andere möchte ich eigentlich mit meinen Investments etwas verdienen. Da haben wir natürlich zunächst die Schätzungen zwischen den 5 Euro der Citi und dem angeblich fairen Preis von 61 Euro, um mal die Extreme heranzuziehen. In beiden Fällen absolut verantwortlose , groteske Versuche von Aktivisten unterschiedlicher Couleur Stimmung in die eine oder andere Richtung zu machen. Niemand weiss, was in einigen Jahren ist, aber in dem Zeitraum, dem man realistisch überblicken kann,ist beides absurd. Mit Leuten, die für so etwas hergeben, kann ich persönlich rein gar nichts anfangen, das ist einfach nur schlimm und beschämend.
Nun aber mein Versuch, den aktuellen status quo investmentmässig zu beurteilen. Es ist natürlich nur meine Beurteilung, und ich muss zugeben, dass es KS tatsächlich geschafft hat, mit dem letzten Quartal und den in dem Zusammenhang abgegebenen Aussagen meine ohnehin sehr vorsichtige Beurteilung noch mal negativ zu toppen. Ich hätte bis den Zahlen eigentich nicht gedacht, dass die Aktie noch mal unter 20 Euro fallen würde, aber aufgrund der Zahlen ist das leider durchaus verständlich.
Fangen wir mal mit den Zahlen von KS an, denn anders als das bei vielen postings der Pusher vermutet werden kann, hat ja die Börse tatsächlich etwas mit Bewertung zu tun. Nun , KS hat in 2016 deutlich weniger als 1 Euro verdient, in 2017 werden es vermutlich so um die 1 Euro sein. Diskussonskultur hat die Frage gestellt, welche KGV Kali und Salz zugebiligt werden kann. Gute Frage, und die mag man tatsächlich unterschiedlich beantworten. Nehmen wir mal ein überdurchschnittlich hohes KGV von 15 an, etwas wovon Daimler-Aktionäre vermutlich träumen, dann hätten wir einen Wert für die Aktie von 15 E. Nun ist die Frage, verdient ein zyklisches Unternehmen ein höheres, oder ein tieferes KGV. Wie lange dauern überhaupt Zyklen? Also greifen wir auf weitere Ratios zu. Als da wären zb der Buchwert, der bei KS ja deutlich höher liegt. Das sollte man mE auch nicth unberücksichtigt lassen, jedenfalls solange nicht, wie die Gesellscahft noch profitabel arbeitet. Wobei die Versorger und die Banken zeigen, dass der Buchwert auch eine schwindende Grösse sein kann und nicht überbewertet werden sollte. Gut, also trotzdem hier würde ich KS schon einen Bewertungsaufschlag zubilligen. Hingegen verdient die Gesellschaft einen deutlichen Bewertungsabschlag aufgrun der rasant steigenden Verschuldung, es hat einen Grund ,wenn eine Gesellschaft eine Bonität im Ramschbereich hat und leider ist nicht mal auszuschliessen, dass sich die Bonität weiter verschlechtert. Herr Lohr hat hier ja bei den Q +A s eine sehr vorsichtige Aussage getroffen. Wie man es auch immer sieht, die Aktie ist jedenfalls stichtagsbezogen sehr hoch bewertet, selbst nach dem Kursverfall. Nun kann man natürlich auch einen Blick in die Zukunft tun, wie es ja jedes Jahr von den Aktivisten neu getan wird und dann eine starke Ergebnisverbesserung in Aussicht gestellt wird. Ich bin da inzwischen sehr vorsichtig, da KS immer wieder enttäuscht hat und irgendwann auch mal die Übergangsjahre ein Ende gefunden haben sollten. Die Kalipreise sind letztlich das nonplusultra, und die werden vermutlich auch weiter eher niedrig bleiben. Selbst wenn man die 1,50 E, die ttmichael mal ausgerechnet hat, als errreichbares Ergebnis für 2018 annnimmt, und da stehen noch viele Unklarheiten aus, dann würden sich vielleicht vernünftige Kurse von 22 E anbieten, aber auch nicht mehr.
Das Problem vieler user , die sich immer eine ganz tolle Zukunft von KS ausmalen ist, dass das alles ohne steigende Kalipreise unerreichbar ist. Und auf diese Preise kann kS keinen Einfluss nehmen, da kann man vielleicht die Kosten drücken, was man vermutlich auch wieder stärker tun wird, aber das wars schon.
Am allerwenigsten sollte man sich von 2010 shape -Programmen beeindrucken lassen. Das ist alles eine Selbstbeschäftigungsaufgabe, die niemand ernst zu nehmen braucht. Ich habe bei weitaus grösseren Gesellschaften aus der 1. DAXliga immer wieder gesehen, wie schnell selbst Mittelfristplanungen geändert werden mussten. Nicht , weil die Planer versagt haben sondern weil sich das Geschäftsumfeld sehr häufig in die eine oder andere Richtung verändert, die so kaum voraussehbar war. Immerhin, und das kann jetzt schon gesagt werden, wenn die Kalipreise sehr deutlich fallen sollten, dann kommt kS mit der schon jetzt bestehenden Verschuldung und dem Bonitätsmanko in eine existenitelle Krise. Nicht dass ich das für das wahrscheinliche Szenario halte, aber man sollte immer auch die Risiken sehen und die haben sich bei KS in den Jahren , wo man mehr wert sein wollte als 41 E, deutlich erhöht. Die Gesellschaft ist aktuell in einem schlechteren Zustand als zu Zeiten des potash-Vorstosses.
So, das klang ja alles nicht so dolle, aber nun komme ich zu verschiedenen Aspekten, die ich als ganz interessant ansehe. Zunächst muss ich sagen, dass obwohl die Zahlen von KS miserabel waren, die Mittelfristaussagen gekippt wurden und genaugenommen nichts wirklich ermutigendes für den Kapitalmarkt gesagt wurde- mithin die Reatkion der Börse auch eine ganz eindeutige war- hat H. Lohr bei mir zumindestens einen pluspunkt gewonnen, indem man sich wohl jetzt die Realtät stelltund sich ihr hoffentlich auch für die Aktionäre vertrauenswürdiger darstellt . H. Lohr hat ja erstmal das gesagt, was ich und andere immer wieder geschrieben haben, nämlich dass die Überkapazitäten eine ganz wichtige Rolle spielen und nicht wie vom Aktivisten immer wieder geschrieben, relativ unwesentlich seien, da es sie immer gegeben hat. Überkapazitäten müssen Preise negativ beeinflussen, es sei denn, es gibt ein funktionsfähiges Kartell, dass Preise manipuliert oder sagen wir mal entgegen Marktgesetzten einseitig steuern kann. Und da die Überkapazitäten bleiben, H. Lohr hat ja freundlicherweise und korrekt hinzugefügt, dass KS diese ja durch legacy auch erhöht, wird das mit steigenden Preisen erst mal nichts werden. Desweiteren hat KS mit dem letzten Quartal, und das war sicher für viele eine tiefe Enttäuschung, auch mit einer anderen Legende aufgeräumt, nämlich, dass aufgrund Salzgeschäft und Spezialtiäten man besser als die Konkurrenz abschneiden sollte. Nun, es gab peers, die haben den Markt positiv überrascht, ohne Salz und ohne Spezialtiäten und KS hat den Markt negativ überrascht.
Woher könnte bei kS nun Fantasie herkommen? Also ich persönlich bin der Meinung, dass in dem Kurs von KS mindestens 2 Euro Übernahmefantasie enthalten sind. Und die schlechte unterproprtionale Unternehmensentwicklung bei kS sowie der neue Realititätssinn bei KS eine Übernahme heute wahrscheinlicher erscheinen lassen als noch vor 1 Jahr. H. Lohr hat letztlich zumindestens inzidenter eingeräumt, dass der Versuch, Kurse über 41 E durch Leistungen der Gesellschaft zu belegen, gescheitert ist. Das muss eindeutig gesagt werden, seit dem potash-Vorstoss ist es bei den Geschäftszahlen , bei der Bonität und vor allem bei den Börsenkursen fast nur bergab gegangen in einer Zeit, wo die Indizes fast alle neue Höchstkurse erreicht haben. Dh, H. Lohr wird mE bei einem neuerlichen Versuch, KS zu übernehmen, eine grössere Bereitschaft zeigen als sein Vorgänger. Allerdings wird heute kaum jemande bereit sein für eine geschwächte KS mehr als 32 Euro zahlen, wäre ohnehin schon ein Aufschlag von 60 Prozent gegenüber den aktuellen Kursen. Immerhin, die Fantasie ist mE mit den Zahlen deutlich grösser geworden.
Dann wäre da das immer wieder angesprochene Thema Ankerinvestor. Also hier sehe ich ein ambivalentes Bild für die Aktie. Zum einen hat KS natürlich ein Bilanzproblem, die Verschuldung kann leicht unüberschaubar werden. Also da käme natürlich entweder eine Kapitalerhöhung in Frage oder man würde an einen Ankeraktionär unter Ausschluss des Bezugsrechts eine Beteiligung von 10 Prozent einspielen. Nehmen wir mal an, es gäbe da einen Interessenten, dann hätte das natürlich erst mal den Vorteil, dass sich die Kapitalstruktur von KS deutlich verbessern würde, mithin auch Bonität und Finanzierungskosten. Für die Aktionäre wäre es aber möglichweise eher nachteilig. Zum einen würde ein Ankeraktionär fü seine Beteiligung vermutlich einen Preis zahlen, der so um den aktuellen Börsenkurs liegen würde. Das würde wiederum bedeuten, dass KS die Aktien an einen Ankeraktionör zu einemPreis abgeben würde, der weniger als die Hälfte dessen ausmachen würde, den man selber als angemessen hält, und gar nur zu einem Drittel des sogenannten Fair-Preises, den unser Aktivist gerne zum besten gibt. Das kann man vermutlich den eingefleischten Steinerboys verkaufen, aber das ist mE einen institutionellen Aktionär oder einem mitdenkenden Priavataktionär nur sehr schlecht zu vermitteln. Dann wäre noch die Gewinnverwässerung da- und- das sollte man auch bedenken aus Sicht eines Privatakionärs, ein Ankeraktionär bedeutet, dass eine Übernahme, mithin ein wirklich interessanter Preis für die Aktionäre- viel unwahrscheinlicher wird. Und diese Übernahmespektulation federt- noch- die hohe Bewertung der ks- Aktie ab.
Dann gäbe es noch für KS eine Möglichkeit, den Börsenkurs zu steigern und gleichzeitig die Verschuldung zurückzuführen, wenn man das Salzgeschäft ausgliedern würde und eine Minderheitsbeteiligung daran an die Börse bringen würde. Das ist aus meiner Sicht eine sehr interessante Variante, die mehrere Probleme bei KS lösen würde und auch den Aktionären einen Vorteil bringen würde, denn beide Bereiche einzeln sind mit ziemlicher Sicherheit um einiges mehr als die jetzige Gesellschaft mit 2 Geschäftsbereichen. Allerdings und das wohl hier der Casus knackus- das Salzgeschäft scheint aktuell auch mau zu sein, aber könnte ja sein, dass ein besonders harter Winter kommt und dann wäre es eine gute Lösung, die ja ohnehin einen zeitlichen Vorlauf braucht.
Ich denke, ich hoffe, dass KS unter Herrn Lohr auch das mal andenkt, was man bisher an Gedanken nicht zugelassen hat. Vermutlich gab es auch schon vorher den einen oder anderen bei KS, der mit der Steiner-Gutsherren-Philosophie nichts anfangen konnte, das erkärt die Veränderung bei den KS-Organen. Das ist der Vorteil, wenns richtig mies im Geschäft und an der Börse läuft, man kann sich von einer Vergangenheit verabschieden, die den Aktionören seit Jahren nur Verdruss gebracht hat. Und das in Zeiten, wo 99 Prozent aller Standardwerte stark gestiegen sind.
Also, alles in allem, kurzfristig habe ich nach den Zahlen bestenfalls Hoffnung auf eine überfällige technische Reaktion, bis Ende des Jahres sind vielleicht, wenn die 2030- Perspektiven gut verkauft werden, Kurse von 22 wieder drinnen, aber mehr ist nur dann möglich, wenn Nachrichten spekulativer Natur kommen. Solche Wetten können aufgehen oder auch nicht. Mein Fazit- fundamental (auf Basis der überschaubaren Zukunft) überteuert, spekulativ interessant.
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