der herr hats genommen.
das ist alles, was mir noch einfällt.
dass die anmeldung nur taktischer natur sein könnte, um besser verhandeln zu können, glaube ich nicht, denn man hatte ja garantierten zugriff bis maximal 2034 auf die neuesten technologien und so wahnsinnig teuer wäre das wohl auch nicht gewesen (nebenbei: was wird im falle einer erfolgreichen auktionsteilnahme und einer zukunft als eigener netzbetreiber mit den vertraglichen VERPFLICHTUNGEN ?). außerdem: 2034: da hätte man sich 2030/31 ja auch noch für 6 oder 7G eine auktionsteilnahme überlegen können (künftig aber wird man mitbieten MÜSSEN).
vor allem die art und weise wie die über die letzten jahre immer wieder kommunizierte dividendenstory - nachhaltig und in mindestens unveränderter höhe waren so stichworte, die mir in erinnerung geblieben sind - heute rasiert wurde, hat mich SCHWER enttäuscht und zu einem kompletten VERTRAUENSVERLUST gegenüber der unternehmensführung und IR geführt.
und es dürften auch größere adressen wegen der dividendenstory in der aktie geblieben sein als mein sohn und meine frau.
kurze begründung: natürlich ist jede investition erstmal mit einem verzicht verbunden. logisch. umso wichtiger wäre daher heute ein klares bekenntnis zum minderheitenanteil gewesen, denn es liegt doch auf der hand: geerntet wird, wenn nicht ein wunder geschieht und das irrenhaus börse plötzlich ein eigenes netz wie eine goldmine bewertet, erst in sehr weiter zukunft. zuerstmal kommen aber hohe investitionen, richtig schulden und hohe abschreibungen.
außerdem mußt du als jüngster und kleinster netzbetreiber immer über den preis kommen (ich möchte im übrigen gar nicht wissen, was künftig die jährlichen superobjektiven netz- und zufriedenheitstests ergeben werden ... telefonica deutschland kann ein lied davon singen ...).
was spricht dafür, dass die kleinaktionäre dann, wenn das netz erwachsen ist, noch an bord sind? meines erachtens sehr wenig. die doppelnotierung kostet richtig geld und wieso soll UI dann noch teilen wollen ? und die perspektiven, in den ersten jahren des netzes im rahmen einer abfindung des streubesitzes ein tolles ertragswertgutachten zu kriegen sind nicht so toll, da zentrale bewertungsgrößen unter irrem druck stehen und netto wenig rauskommt.
MK 3 mrd (vergleichsbasis: orange belgium, net debt: 254 mio (30/9/18), 4 mio mobilfunkkunden, MK 1 mrd), d.h. kurse unter 20 sind für mich fast zwingend. und selbst dann wäre ich - auf dem derzeitigen informationsniveau - nicht bereit, die aktie auch nur mit der kneifzange anzufassen.
sorry für diese harten und klaren worte. vor allem sorry cidar, da ich dich sehr schätze.
hinzufügen möchte ich genau an dieser stelle (vor cidars kompetenz habe ich schließlich großen respekt), dass ich mich natürlich irren kann. an vielen aktien hat man schon gesehen, in beide richtungen, dass die börse erstaunlicherweise unglaublich lange braucht, um etwas "richtig" einzuordnen. und wenn sie dann soweit ist, hat sich schon wieder etwas geändert.
den dialog vorhin mit meinem sohn - "aber das war doch unsere lieblingsaktie" - erspare ich euch.
es wird kein schöner abend hier zu hause.
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