Natürlich ist jeder selbst für seine Investments verantwortlich. Aber genauso ist der Vorstand für das Wohl der Gesellschaft und die Belange der Aktionäre verantwortlich. Und da sehe ich mindestens genauso viel (eher die überwiegende) Schuld/Versagen/whatever bei RD persönlich. Der Mann regiert UI und Drillisch leider als Alleinherrscher und kümmert sich null komma null um den Aktienkurs. Wenn er könnte/wollte, würde er morgen auch noch die Dividende von Drillisch streichen. Er hat die letzten Jahre einen unglaublich negativen Track Record gezeigt (Rocket, Tele Columbus, Versatel und jetzt Drillisch). Wäre er nicht RD mit 40% der Anteile an UI, er wäre mit Sicherheit nicht mehr im Amt, da bin ich überzeugt.
Aber so kommt leider seitens der Aktionäre wenig Kritik und er macht eben, wie es ihm gerade gefällt. Ich war lange Zeit geblendet vom Erfolg von UI an der Börse bis 2015. Aber seit den letzten Jahren geht einfach alles den Bach runter. Er hält sich nicht an Versprechen/Aussagen, leistet sich einen Fehlschlag nach dem nächsten und all das lässt er vollkommen unkommentiert und sucht die Schuld nie bei sich selbst. Sein berühmtes "Die Aktionäre machen den Kurs, nicht wir" zeigt, dass ihm die Börse wirklich egal ist. Ein Stück weit ist so was auch richtig, da viele nur kurzfristig auf schnelle Rendite aus sind. Aber eine AG ist eben keine private GmbH, bei der der Chef im Prinzip machen kann was er will.
Zu den Kernaufgaben eines Vorstand gehört es, die Unternehmensstrategie zu entwerfen und diese auch gegenüber den Anteilseignern und Gläubigern (die den ganzen Kram schließlich finanzieren) zu erläutern. Das passiert aber seit längerem überhaupt nicht mehr. Mehr als ein paar Worte zu den Quartalszahlen gibt es nicht mehr und Analysten und Aktionäre müssen raten, was denn nun eigentlich die nächsten Jahre passieren soll. Das hat mehr von Casino (hopp oder topp) als von seriösem Analysieren und Investieren.
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