Das Top des BKX war 2007 bei 120 (siehe Chart in # 044). Aktuell (Stand 85) notieren US-Banken im Schnitt 33 % unter ihrem damaligen Top. Dieses Top ist jedoch 11 Jahre her, so dass man noch einmal schätzungsweise 40 % Kaufkraftverlust des Anlagebetrags infolge der Inflation einbeziehen muss. Für einen Ausgleich sorgten ggfs. Dividenden.
Fakt bleibt: Wer US-Banken seit 2007 - als Chuck Prince, der damalige CEO von Citigroup, prahlte "Man muss tanzen, solange die Musik spielt" - gehalten hat, ist unterm Strich gelackmeiert. Cash zu halten hätte mehr gebracht.
In Deutschland sieht es noch übler aus. Die Commerzbank hat ca. 98,5 % seit ihrem ATH verloren, die Deutsche Bank über 90 %. Dazu gab es noch bei beiden Banken mehrere stark kursverwässernde Kapitalerhöhungen, die die Anleger allein schon mehr Geld gekostet haben, als die Aktien heute an der Börse wert sind. Die DB hat eine MK von 16 Mrd. Die Kapitalerhöhungen spülten 27 Mrd. in die Kasse.
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FAZIT: Der Bankencrash von 2008 wirkt bis heute nach. US-Banken stehen nur deshalb etwas besser da, weil sie auf Kosten der Allgemeinheit von Bernanke rekapitalisiert wurden: US-Banken bekamen von der Fed ab 2009 "Gratis-Geld" - über mehrere Jahre zinsfrei - und legten dies zu weit höheren Zinsen in US-Staatsanleihen an. Und dies oft auch noch mit Hebel 10 und höher (resultiert in 20 % Rendite). Normalsterbliche hingegen bekamen KEIN Gratisgeld für Staatsanleihenkäufe von der Fed.
Außerdem konnten die US-Banken zumindest über die Konkursmasse aus der US-Housing-Blase verfügen. Sie verkauften die leerstehenden Häuser der Subprimer/Erdbeerpflücker (die beizeiten den Schlüssel zurückgegeben hatten) in Tausender-Bündeln an Hedgefonds (d.h. an Wall Street), die die Häuser dann renovierten und weitervermieteten. Bei diesen Immobilien-Auktionen der Banken waren Normalsterbliche ebenfalls nicht zugelassen. (Grund: Bei Schnäppchen bleibt Wall Street lieber "unter sich").
Hingegen gingen ausländische Banken, die vor 2008 den US-Subprime-Schrott gekauft hatten, meist komplett leer aus (Totalverlust). In Deutschland wurden diese Verluste ebenfalls der Allgemeinheit ans Bein gebunden, d.h. "sozialisiert": Der Soffin schuf "Bad Banks", in die die faul gewordenen Schulden der Zockerbanken ausgelagert werden konnten. In den Bad Banks wird der faktische Totalverlust zur Schönung auf 30 Jahre verteilt und sukzessive abgeschrieben. Die Verluste trägt - in alljährlichen Milliarden-Häppchen - die ewige Melkkuh "Steuerzahler".
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