Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

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neuester Beitrag: 27.05.24 21:54
eröffnet am: 14.07.17 09:47 von: delannoy17 Anzahl Beiträge: 191867
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18.06.17 14:25
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7320 Postings, 4056 Tage gnomonausbeutung

existiert nicht in der freien welt, niemand wird vom arbeitgeber gezwungen zu bestimmten bedingungen zu arbeiten. wenn das "zum leben" nicht reicht, stimmt im regelfall etwas mit dem leben nicht,  anderenfalls sich nicht genügend andere fänden, die mit den bestimmten bedingungen offenbar das auslangen finden. den arbeitslohn bestimmt angebot und nachfrage, nicht der arbeitgeber. löhne hinauf bedeutet angebot verkleinern, ein mieser erpresserjob, auf den die gewerkschaften das monpol besitzen. die rechnung wird ihnen in nicht allzulanger zeit präsentiert werden, wenn sie durch fabrikshallen rennen werden, um robotern die mitgliedschaft
einzureden.  

18.06.17 14:55
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12996 Postings, 5673 Tage daiphong"ein mieser erpresserjob,

auf den die gewerkschaften das monpol besitzen"

ah, daher also deine höchst aggressive Begeisterung für netto fast 5 Millionen frische Zuwanderer die letzten Jahre.  die Gewerkschaften besitzen also doch kein Monopol ;-o)

Das Monopol besitzen eigentlich die Arbeitenden selbst, die das Arbeitsangebot verknappen oder erweitern können durch Mehrarbeit, Ausbildung, Frauenarbeit, Rentnerarbeit, früher auch Kinderarbeit.

Und längerfristig durch ihre Demographie. Haben sie sehr viele Kinder wie einst im Kaiserreich, oder auch in der Nachkriegszeit, erzeugen sie tendenziell harte Arbeitsmärkte mit hoher Arbeitslosigkeit und hoher Lohnspreizung, deren Proletarisierung. Haben sie sehr weniger Kinder wie in Deutschland seit 1970, baut sich über die Zeit ein erheblicher Mangel an gesuchten Arbeitskräften und ein Überhang an Rentnern und Vermögen auf.
Der Mangel an Arbeitskräften ist künftig das Monopol der Arbeitenden, und wird alle Löhne treiben. Dem stehen Immigration aus der EU und Außer-EU gegenüber, die vielzitierten Millionen angeblichen Roboter und Flüchtlinge und Heinzelmännchen, die politische Frage ist halt, wieviele kommen dürfen. Mit Brexit, USexit, Verweigerungen andernorts werden derzeit dafür gewisse Schwellen aufgebaut.
Und auch die wirklichen Automaten. Klar werden die eingesetzt, sobald es sich rechnet, nur wird daraus in vielen Jahrzehnten keine Massenarbeitslosigkeit mehr erwachsen.

Diese Dauerdrohung, eigentlich ein mieser erpresserjob ;-o)  hat sich inzwischen längst erledigt.  


Die Arbeitenden besitzen dafür das Monopol. Auch demographisch, die Arbeitgeber finden  

18.06.17 15:22

80400 Postings, 7327 Tage Anti Lemminggnomon

war nicht nur Kapitän, sondern fuhr seinen Seelenverkäufer auch als Teileigner einer britischen Reederei unter maltesischer Flagge mit philippinischer Mannschaft ("Jetzt aber mal mal zack-zack, Jungs. Wenn ihr nicht spurt, warten draußen Tausende andere, die euren Job mit Kusshand übernehmen!") in griechischem Auftrag eigenhändig im Sturm vor der Bretagne auf Grund, was eine schwere Ölpest auslöste, die ihn in den unfreiwilligen Vorruhestand schickte. Zum Glück waren die Zuständigkeiten für die französischen Behörden nicht entwirrbar, sodass Schadensersatzklagen ins Leere liefen und gnomon zumindest sein Privatvermögen vor Pfändungen bewahren konnte. Unternehmerisches Risiko ist was für kleine Fische wie diese Boutique an der Straßenecke.  

18.06.17 15:41
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12996 Postings, 5673 Tage daiphongapropos Roboter - ich hab noch gar keinen gesehen

obwohl es angeblich bereits hunderte Millionen geben soll, so wie einst die gefangenen Sklaven.

nur Automaten, automatische Computerprogramme, Spielzeug.  ich habe aber noch keinen Automaten,  keine Fabrik,, keinen Roboter gesehen, der sich selbst ohne die Arbeit und Ausbildungsarbeit sehr sehr vieler Menschen plant, baut, versorgt, autonom in ihre vielen Netze stellt, repariert, renoviert, und sich auch ganz kaufmännisch wieder abschaltet und zerlegt.  

setz doch mal den ersten echten Putzfrauen-Roboter der Welt in deiner Wohnung ein, oder einen Putzmann-Roboter in deinem Büro, oder einen Koch-Roboter in der Küche, bau dir den ersten Altenpflege-Roboter, du kannst Millionen verdienen.
Das Ergebnis wird dir nicht schmecken ;-o)    deswegen gibt es sie auch nicht.
Menschen machen Arbeit.
 

18.06.17 16:07

12996 Postings, 5673 Tage daiphongvermute, sie haben in vor 40 Jahren als Kapitän

gefeuert, weil er in allen Häfen der Welt mit den jeweiligen Hafen-Kapitänen nicht klar kam.
viel zu lange Liegezeiten.  Also mangels kultureller Kompetenz.  Dazu sicher ne Offiziers-Meuterei

seither schlägt er sich auf Land als Steuerberater und Einhandsegler durch
sein kleines Vermögen hat er mit Shorts auf Amazon und Apple und anderen heißen AL-Tipps vor ein paar Jahren verzockt, zuletzt seinen halbfertigen Öko-Bauernhof.

kurz daraufhin tauchte er erneut bei Ariva auf, und sucht nun die finale Rache an AL
und am billigen perversen dusseligen Rest der Welt.                die vertrete ich derzeit  ;-o)  

18.06.17 16:22
1

80400 Postings, 7327 Tage Anti LemmingAdidas wieder "Made in Germany", allerdings

erfolgt die Fertigung durch Roboter.

Daiphong # 004: Du siehst deshalb keine Roboter, weil deren Anblick nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Der Anblick ihres rastlosen Schaffens könnte die vielen in Transferzahlungs-Untätigkeit dahindämmernden Langzeit-Arbeitslosen traumatisieren und schlimmstenfalls zu Unruhen führen.

So läuft z. B. die Produktion in der neuen Fertigungshalle für Sportschuhe, die Adidas in Deutschland errichtet hat (Artikel unten), zu 100 % automatisiert.

Du musst dir das so vorstellen, dass man statt der emsigen Roboter von außen nur den großen Trichter auf dem Dach sieht, in den scheinselbständige Zulieferer (meist angelernte Ausländer mit eigenem PKW)  rund um die Uhr Kautschuk einfüllen, während hinten auf dem Förderband die bereits fertig verpackten Schuhe direkt in die daneben liegende Amazon-Lagerhalle rollen, wo sie auf Ihre Online-Bestellung warten.

Adidas und Amazon sind stolz darauf, wieder echte "Made in Germany"*-Produkte anbieten zu können. Das spart auch die teuren Transporte.

* (made is made, who cares by whom...)

---------------------

www.n-tv.de/wirtschaft/...wieder-Made-in-Germany-article17769641.html

Möglich wird das Projekt durch die Fortschritte bei der Automatisierung. Gefertigt werden die Schuhe fast ausschließlich von Robotern. Zusammen mit der Oechsler AG hat Adidas eine 4600 Quadratmeter große Fertigung für die kommerzielle Serienproduktion gebaut. Eine weitere Anlage ist im kommenden Jahr in den USA geplant.

 

18.06.17 16:25

7320 Postings, 4056 Tage gnomonwenn der hass sie nicht umbringt

frisst sie der neid. ersterer bricht mit getöse aus, letzterer schwelt leise im untergrund, aber offenkundig werden sie früher oder später beide. sie schaden dem von ihnen befallenen, zumal sie den verstand trüben, unzufriedenheit schüren und die fähigkeit zu loyalität auslöschen. somit  sind sie killer jeder überdurchschnittlichen beruflichen erfolgschance. unnötig einen cv zu lesen,
was hier zuweilen geschrieben steht, genügt  als menschliche disqualifikation für die teilnahme an einer nichtstaatlichen corporate identity, auch nur von mittlerem rang und namen.

zum glück für die allgemeinheit gibt es genügend andere, mit eignungen für die kleinste bis zu wichtigsten position, die nicht von diesen viren befallen sind. nur sie sind es, von deren kooperation jeder arbeitgeber tatsächlich abhängig ist, sie zu finden und anzuwerben er jede nur mögliche anstrengung unternimmt. für deren anliegen er auch ausserhalb des berufes interesse haben muss, um auch seinerseits die bedingungen von gegenseitiger loyalität erfüllen zu können. nicht zuletzt in seinem eigenen interesse, in dem wissen, dass jede kettte nur so stark ist, wie ihr schwächstes glied.  

die unterschiedlichsten auswahlkriterien haben entsprechend den jeweils gestellten anforderungen eines gemeinsam: gesucht ist ausschliesslich wille, verstand und charakter. alles andere ist vermittelbar und erlernbar. erlerntes know how in fachlicher und persönlicher entwicklung kann als teilweiser anteil an der kontinuierlichen wertschöpfung den status eines assets erreichen, eines assets, das man nicht mehr verlieren wird, ganz zum unterschied von geld und vermögen. guten leuten muss man das nicht gesondert vor augen führen.

ps: auch das wird vermutlich in studienunterlagen oder wikipedia nicht zu lesen sein. entwürdigender zynismus wird erfahrungsgemäss erwartet, es sei denn, jemand wäre noch nicht ganz verloren......
 

18.06.17 16:29

80400 Postings, 7327 Tage Anti Lemming# 007- Loyalität

...um auch seinerseits die bedingungen von gegenseitiger loyalität erfüllen zu können"

Hatte nicht auch Trump Loyalität vom FBI verlangt?  

18.06.17 16:31

7320 Postings, 4056 Tage gnomonwar nicht kapität

er ist es noch immer....!  

18.06.17 16:32

80400 Postings, 7327 Tage Anti LemmingAuch Helmut Schmidt

war mit 96 noch Kanzler - gefühlt.  

18.06.17 16:55

12996 Postings, 5673 Tage daiphong#07 alles Banalitäten der Personalentwicklung

und Managemententwicklung, der Unternehmensführung. Diese Fragen stellen sich konkret und hart in absolut JEDEM Unternehmen.  weiß heute fast schon jedes Kind, steht auch überall in wikipedia  

18.06.17 17:15

16574 Postings, 4862 Tage zaphod42Hatte nicht auch Trump Loyalität vom FBI verlangt

18.06.17 17:19

80400 Postings, 7327 Tage Anti LemmingDoch, doch

18.06.17 17:38

12996 Postings, 5673 Tage daiphongfalls du industrielle Automatisierung

neuerdings als "Roboter" bezeichnen willst, bitte.

Bessere Sensoren und automatische Steuerungen können etwa den Nähprozess der Näherin ersetzen, ganz industrietraditionell durch höhere industrielle Automatisierung. So ging das in der Arbeitswelt schon, seit die ersten Dampfmaschinen und Stromkraftwerke gebaut wurden. Dabei wurde allerdings nie die Arbeit abgeschafft, sondern rationalisiert, aber doch in erheblichem Ausmaß nur verschoben von der Näherin zu Industrieanlagenbauern, Automatisierungstechnikern, Logistikern, Fachhochschulen und andere Bildungsinstitutionen. Diese große Dimension wird gerne übersehen, ist heute aber entscheidend. Nicht umsonst arbeiten in Deutschland 44 Millionen Menschen hart.  Ich mag daher dieses geistlose Gerede von "Robotern" nicht, "die die Menschen ersetzt haben".  

18.06.17 17:38

16574 Postings, 4862 Tage zaphod42Nein, nein

steht da nämlich auch nicht  

18.06.17 17:54

12996 Postings, 5673 Tage daiphongdein großer Addidas-Trichter in Herzogenaurach

ist in der Gegend nichts Neues, AL.
Noch viel höher entwickelt ist der Nürnberger Trichter, der dort schon seit Jahrhunderten steht.

 

18.06.17 18:46

80400 Postings, 7327 Tage Anti LemmingIndustrielle Automatisierung

ist ein Teilbereich von Robotics.  

18.06.17 19:23
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234 Postings, 2741 Tage AntifragiliusBeschleunigte Vermögenskonzentration

Die Reichen werden immer reicher. Und das immer schneller, wie Bloomberg gerade berichtet.

Mit dem Anstieg der Preise für assets ist auf der ganzen Welt die Zahl der Millionäre und Milliardäre angestiegen. Während sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt hat, haben es die Reichen geschafft, eine noch größere Scheibe des Reichtums der Welt für sich abzuschneiden. Und diese Vermögenskonzentration wird sich in den folgenden drei Jahren noch deutlich beschleunigen.

Nach einem neuen Bericht der Boston Consulting Group  gibt es weltweit etwa 18.000.000 Millionäre/Milliardäre. Diese repräsentieren nur 1 Prozent der Weltbevölkerung, aber halten aktuell 45 Prozent der $166,5 Billionen des globalen Reichtums.

2021 werden sie mehr als die Hälfte des weltweiten Reichtum besitzen, sagte BCG.

Noch Besorgnis erregender ist die Lage in der USA: Besitzen die Millionäre und Milliardäre jetzt 63% des Reichtums in der USA, werden es 2021 voraussichtlich 70% sein.

https://www.bloomberg.com/news/articles/...e-the-rich-are-the-richest
 

18.06.17 20:02
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234 Postings, 2741 Tage AntifragiliusStamokap


AL ist schuld ;-). Er hat mich heute anlässlich eines post von mir in seiner Bärenhöhle an einen alten Kampfbegriff aus meiner Jugend erinnert:

Stamokap

Und wenn irgendetwas unter "Verteilungsfragen" gehört, dann doch dieser Begriff. Und vielleicht beschreibt er, bzw. das von ihm repräsentierte Erklärungsmodell, die aktuelle Entwicklung doch auch ziemlich passgenau.

Zählen wir mal die Argumente dafür auf:

"Staatsmonopolkapitalismus ist eine ursprünglich marxistisch-leninistische Bezeichnung für die Verschmelzung des imperialistischen Staates mit der Wirtschaft zu einem einzigen Herrschaftsinstrument unter Führung einer Finanzoligarchie, die in der Endphase des Kapitalismus erfolge; diese Phase sei gegenwärtig erreicht. In der Bundesrepublik Deutschland (nicht aber in der DDR) war hierfür das Kürzel Stamokap gebräuchlich."

de.wikipedia.org/wiki/Staatsmonopolistischer_Kapitalismus


Von der empirisch belegten und immer schneller ablaufenden Vermögenskonzentration hatte ich ja gerade schon geschrieben (#018).


Egal ob man dies als Verschwörung ansieht oder als Netzwerk von Super Hubs, wie Frau Navidi hierzu die Welt erklärt,

(Super-hubs: Wie die Finanzelite und ihre Netzwerke die Welt regieren
www.amazon.de/...elite-ihre-Netzwerke-regieren/dp/389879959X)

die Herrschaft einer globalen Finanzelite, die überall die Fäden zieht, ist ja nicht übersehbar, auch wenn nicht so klar ist, wie das eigentlich funktioniert.

Die Bildung von immer größeren Monopolen in der Wirtschaft und damit der Aufhebung des Wettbewerbes - sprich des Kapitalismus - gehört ja schon zur Standard-Voraussage von Marx. Gerade sehen wir mit Amazon ganz aktuell möglicherweise den kommenden Alleinherrscher auf dem Consumer Markt entstehen, ohne dass der Staat dagegen einschreitet.

Den stärksten Beleg für die Stamokap-These sehe ich allerdings in dem Agieren der Notenbanken, namentlich in dem gigantischem Aufkauf von Staatsanleihen und (sonst.) Assets. Die Politik der Notenbanken führt nicht zur klassischen Geldentwertung, denn durch die gewählte Methode des Aufkaufens von Staatsanleihen und Assets steigen nur die Assetpreise, nicht die Preise für Arbeit und Konsumgüter.

Steigende Assetpreise bedeuten damit im Kern nichts anderes als die Entwertung von Arbeit, d.h. mit anderen Worten, die zunehmende Unmöglichkeit durch Arbeit Kapital(werte) im eigentlichen Sinne zu erwirtschaften, und damit auch Unabhängigkeit und Freiheit zu erlangen. Deswegen kann man die Politik der Notenbanken auch als Kampf auf der Ebene Kapital versus Arbeit verstehen. Allerdings sind hier die Profiteure nicht nur das (private) Kapital sondern auch - vielleicht sogar noch mehr - die Staaten, die darüber ihre Staatsverschuldung finanzieren, mithin vor allem die davon alimentierten Beamtenapparate und sonstigen Staatsbedienstete. Was wir mithin sehen, ist eine Kollaboration zwischen Kapital und Staat zu Lasten der Normalverdiener.

Zur Prognose "Endphase des Kapitalismus passt" dann auch ganz hervorragend der Umstand, dass die Notenbanken ja peu a peu die Produktionsmittel aufkaufen, und so (ceteris paribus) in die Rolle des größten Kapitaleigners und abzählbar dann Eigentümer auch aller relevanten Produktionsmittel würden.
 

18.06.17 20:30

234 Postings, 2741 Tage AntifragiliusMacron-Lager holt absolute Mehrheit in Frankreich


Ersten Prognosen zufolge kommen Macrons Mitte-Partei und ihre Verbündeten auf bis zu 360 der insgesamt 577 Sitze der Nationalversammlung.

http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/...heit-in-Frankreich  

18.06.17 21:07
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4213 Postings, 5672 Tage DreiklangDas Bürgertum hat die Macht errungen, aber

...die Wahlbeteiligung ist lt. Schätzung lemonde.fr gerade einmal bei 43% (!)

Wenn die Franzosen dieses Ergebnis nicht hätten haben wollen, dann hätten sie sich für Mélenchon oder Marine entscheiden müssen - haben sie aber nicht. Offenbar hatte es Marine im Fernsehduell mit Macron komplett versemmelt.

Das Problem war/ist, dass die Alternativen zu Macron alle so schlecht waren, dass sich nicht genügend Leute aufraffen konnten, diese zu wählen. Also blieben sie zu Hause. Das ist ihr gutes Recht und insofern auch eine Wahl gegen FI oder FN. Beide Parteien hätten sich gegen den Euro entschieden aber beide Parteien konnten nicht überzeugen, überhaupt irgendein Konzept zu haben. Bei Marine wäre es dröhnend national geworden - und bei der Staatswirtschaft geblieben. Die Bürger müssen daraus wohl abgeleitet haben, dass es mit Marine sicher in den Bankrott geht. Da fällt das Kreuzchen für den FN doch schwer. Das ist auch Demokratie.

Beeindruckend, wie die Franzosen die alten Parteien ins Abseits befördert haben. Man stelle sich vor , wir hätten hier einen Absturz der CDU auf 15% - oder der SPD auf 5 - 10 %. Und ich denke, deren Absturz in Frankreich ist irreversibel, Typ SPD (Sozialisten) und Typ Gaullisten (Republikaner) haben ausgedient. GRÜN ist in FR sowieso tot. Macron verkörpert eine sozialliberale/neoliberale Partei, im Ungefähren.

Wie geht es weiter? Macron ist zumindest kein Antieuropäer. Aber mit seiner Hausmacht kann er nun weitreichende Dinge bestimmen. Sollten die Franzosen auf der Straße ihn total blockieren, könnte er durchaus radikale Entscheidungen treffen, etwa den Euro für Frankreich aufzugeben, um damit - durch die Hintertür - Konkurrenzvorteile für die Wirtschaft zu erlangen. Ich denke nicht, dass er Lust hat, wie Sarkozy oder schlimmer noch wie Hollande zu enden. Mit "mehr Geld aus Deutschland" oder "Eurobonds" kann für Frankreich überhaupt nichts erreicht werden - das dürfte Macron klar sein, es bleibt so oder so nur die harte Tour. Wenn es um Entscheidungsschwäche geht, wird Hollande kaum zu überbieten sein - also bleibt eigentlich nur das Gegenteil. Die Zeit wird es zeigen; Vorschusslorbeeren gab es schon reichlich bis hin zur Hysterie.  

19.06.17 00:50
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69649 Postings, 5834 Tage Fillorkillhaben ausgedient

Die Sozialisten der Marke Blair-Schröder heissen jetzt LREM und setzen die Politik Hollandes - ökonomisch ordo und kulturell aufgeklärt multikulturell - nahtlos fort. Allerdings zuzüglich Elegance, Charme und Espirit, womit Hollande der arme Tropf leider nicht dienen konnte, was ihn dann ja auch den Kopf kostete. Oldschool Sozialdemokraten verbleiben als PS oder LFI, die sich jedoch darin unterscheiden, dass letztere 'Nation' für ein progressiv anwendbares Konzept halten und genau damit dem FN die Schau gestohlen haben. Sozialdemokraten jeden Typs kommen zusammen roundabout auf eine 2/3 Mehrheit, weshalb der Abgesang ein wenig voreilig wirkt.  
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diversity is our strength

19.06.17 08:16
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16574 Postings, 4862 Tage zaphod42Nicht jeder, der nicht FN wählt

ist Sozialdemokrat im Herzen, die überwiegende Mehrheit ist wie auch in Deutschland bürgerlich konservativ-liberal. Von 2/3 kann also weder im Wahlergebnis noch in den Köpfen die Rede sein.

Tatsache bleibt: Die Sozialdemokratie mit ihrem im Prinzip internationalen Narrativ des Klassenkampfes hat eben deshalb keine Antworten auf die Probleme unserer Zeit. Wenn sich die Sozialdemokratie dem Unterschichtler aus Nigeria näher fühlt als dem Gartenzwerg aus Castrop-Rauxel, eben weil es dem Afrikaner objektiv deutlich schlechter geht, dann das es sie nicht wundern wenn sich ihre Wähler in Scharen abwenden.

Einziger Ausweg für die Linken wäre, dem Nigerianer a la long Wahlrecht in Deutschland zu geben, damit der dann SPD/Linke wählen kann. Na, kommt diese Idee in ihrer Ausführung bekannt vor?    

19.06.17 10:16
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12996 Postings, 5673 Tage daiphongSprachverwirrung

Sozialdemokratie bedeutet Marktwirtschaft und bürgerliche demokratische soziale Staatlichkeit für alle, nicht nur für die Oberschicht. Das ist etwas völlig anderes als Kommunisten wollen, Sozialisten oder Anarchisten.

Wenn dieser Fillorkill, der Sozialdemokraten immer direkt als Faschisten behandelt, plötzlich einen auf Sozialdemokrat und linkes Lager macht, dann ist natürlich etwas stinkend
oberfaul  ;-o)  
Sein irres Projekt der totalen Herrschaft der radikalen Linken zunächst über Blöckflötenparteien   ist in Deutschland allerdings schon länger bestens bekannt. Und sein Projekt totale Herrschaft durch offene Anarchie mittels unbegrenzter Massenzuwanderungen wird auch nicht klappen.

Wenn Dreiklang vom "Typ SPD (Sozialisten)" spricht, ist das in F. ganz einfach falsch.

Wenn Zaphod Sozialdemokratie definiert über ein "im Prinzip internationalen Narrativ des Klassenkampfes", und die nicht zuletzt von CDU CSU getragenen bisherigen Massenimmigration zu einer SPD-Aktion zwecks Wählergewinnung umdefinieren will, dann will er nichts von der Sozialdemokratie und den diversen Interessen in Marktwirtschaft und Demokratie verstehen. Des Menschen Wille ist allerdings sein Himmelreich.

Internationale Solidarität heißt für Sozialdemokraten, anderen in ihren eigenen Ländern trotz und systematisch entgegen aller Konkurrenz beim Aufbau von Staat, Demokratie, Marktwirtschaft, Ökologie, Frieden behilflich zu sein - was denn sonst?

Aber ganz sicher nicht, sein eigenes ganzes Land, seinen Kontinent in einen global offenen Arbeitsmarkt und in ein offenes Rettungsboot zu verwandeln und einfach absaufen zu lassen.
So irre können zeitweise bürgerliche Kreise sein, auf Dauer aber nur extreme Linksradikale.  

19.06.17 10:27

7320 Postings, 4056 Tage gnomon#018 vermögenskonzenration

einerseits hat das thema besonders in zeiten von all-time- hight's zweifelllos besondere aktualität, insoferne dein kommentar grundsätzlich unwidersprochen bleibt,  andererseits wäre der hinweis doch angebracht, dass das phänomen der vermögenskonzentration seit menschen gedenken bestand hat. die erklärung dafür liegt mmn in den gesetzmässigkeiten der menschliichen natur.

 

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